Wenn du Werkzeugmacher bist, dann sehe ich handwerklich für die Motorenreparatur keine Probleme. Dann wäre das schon mal o.k.
Getriebeteile bei den M53-Motoren sind relativ robust und langlebig und müssen nicht unbedingt erneuert werden, wenn nicht ganz offensichtliche Schäden oder übermäßiger Verschleiß vorhanden ist. Das Getriebe läuft auch dann noch prima weitere tausende Kilometer, wenn das Flankenspiel der Zahnräder vielleicht etwas größer ist. Neuteile wären zwar o.k., sind aber natürlich teuer und oft überflüssig, wenn es die alten noch weiter tun. Sowas kann man machen, muß aber nicht.
Was die "regenerierten Motoren" bei Ebay betrifft, kannst du getrost davon ausgehen, dass die meisten von denen von Amateuren, Stümpern und Dilettanten ohne jegliches Fachwissen zusammengschustert wurden und das ohne Rücksicht auf Verluste. Da stimmt dann am Ende immer irgendetwas nicht und der Käufer greift dabei nicht selten ganz tief ins Klo. Und ob da überhaupt bestimmte Teile, so wie behauptet, erneuert wurden, darf man auch bezweifeln. So was würde ich persönlich jedenfalls nie kaufen, allenfalls als Ersatzteilspender zum Schrottpreis. Da würde ich ebenfalls eher einen alten 40 Jahre alten, aber unangetasteten klappernden überholungsbedürftigen Motor vorziehen.
Neue oder regenerierte originale DDR-Kurbelwellen sind inzwischen selten und Goldstaub. Entsprechend teuer sind diese dann auch. Es spricht aber nichts dagegen, auch ein gute gebrauchte Kurbelwelle nochmal wieder einzubauen, wenn das Radialspiel des Pleuellagers nur sehr gering ist. Du könntest das sicher auf der Meßplatte genau ausmessen, aber wer etwas Erfahrung hat, kann das auch so beurteilen. Dreh das Pleuel nach oben und kipp es am oberen Pleuelauge zwischen den Fingern seitlich hin und her. Wenn es sich am oberen Ende maximal 1 mm seitlich hin und her bewegt, dann kannst du die Kurbelwelle bedenkenlos wieder einbauen, wenn das Pleuel sonst nicht verbogen ist und an den Kurbelwangen und Zapfen auch keine Schäden vorhanden sind. Wenn das seitliche Kippspiel oben zwischen 1 und 1,5 Millimeter beträgt, kannst du die Kurbelwelle zwar nochmal einbauen, aber dann ist absehbar, dass die etwas laut wird und vielleicht noch 5000 km hält und dann die KW aber irgendwann gewechselt werden muß. Wenn das seitliche Kippspiel mehr als 1,5 mm beträgt, würde ich die Kurbelwelle nicht wieder einbauen.
Mit neuen Nachbau-Kurbelwellen, wie sie zu Zeit bei vielen Händlern angeboten werden, habe ich persönlich schlechte Erfahrungen gemacht. Speziell mit zwei Kurbelwellen aus ungarischer Produktion. Beide hatten von Haus aus eine starke Unwucht, so dass der Motor vibrierte wie ein Dildo und das untere Pleuellager war nach etwa 5000 Kilometern ausgeschlagen und hatte stark erhöhtes Spiel. Sowas kaufe ich nicht wieder.
Allerdings hast du als Werkzeugmacher, soweit du auch einen Werkzeugbau zur Verfügung hast, natürlich beste Voraussetzungen, deine Zylinder und auch die Kurbelwellen selber zu schleifen, zu honen und zu regenerieren.
Das ist ja dann quasi wie
"Persil ... da weiß man, was man hat !" ( => "Pervers ... da weiß man, was man ist !" )