SR4-2: Der alte und der "neue" Kolben?, genaue Unterschiede?; Einbauspiele?
Jackalized |
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Hi. Erstmal zum Sachverhalt: habe vor paar Tagen einen neuen K20 Kolben aus DDR Produktion erstanden. Ist ja prinzipiell nicht schlecht einen da zu haben falls mal der nächste Zylinderschliff ansteht (und ich habe ehrlichgesagt keine Ahnung wieviele KM mein derzeitiger Zylinder runter hat... für wenig Geld bei ebay geschossen, begutachtet... keine Riefen, kein Rost, Kolben hat keine Abbrandspuren; rein damit und fahren ) Kolbenmaß ist natürlich passend für das 1. Schleifmaß (40,22) da der Zylinder selber noch das Serienmaß besitzt. Bei dem Zylinder handelt es sich um einen alten M53-Zylinder. Diese besaßen ja einwenig andere Kolben (mit den Nuten unterm Kolbenboden; für bessere Schmierung?). Die "neueren" Kolben besitzen ja keine Nuten mehr. Nun aber zu meinen Fragen: -Wofür sind die Nuten gut? -Ist die "Einbohrung" am Kolbenboden beim alten Kolben so original? (wenn ja, wozu?) -Gibt es noch weitere Unterschiede zwischen den Kolben? -Kann man unbedenklich die neueren Kolben ohne Nuten im M53 fahren? Hat es irgendwelche Auswirkungen auf irgendwas? -Auf welches Einbauspiel müsste man schleifen? Ich laß in der Literatur von 0.04mm beim M53 und von 0.03mm beim M53/1. Stimmt das so auch bei der Verwendung der neueren Kolben? Und wieso gibt es diese Unterschiede? Fragen über Fragen. Danke und mfg -Miko
Angefügtes Bild
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-Miko
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Flacheisenreiter |
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Die Rillen wurden damals in die Kolben gedreht, um einerseits die Schmierung in diesem Bereich zu verbessern da sich dort Öl sammelt, das hattest Du richtig erkannt. Desweiteren dienen sie dazu, eine Art "Druckausgleich" zu schaffen und somit die Klopfneigung der Motoren zu reduzieren. Einen Kolben ohne diese Rillen einzubauen ist aber problemlos möglich. Der gezeigte, gebrauchte Kolben sieht original aus, ein ausschlaggebendes Zeichen dafür sind eben die Rillen . Es müsste sich bei der Einbuchtung im Zentrum des Kolbenbodens um den "Punkt" handeln, um welchen der Kolben zentriert/gedreht wurde . Trotzdem wäre ein Foto von oben interessant, wie Peterle schrieb, die Aufschrift gibt zusätzlich nen Hinweis auf die Herkunft des Kolbens. Norbert, bis wann gab es denn die von Dir beschriebene Stoßform? In einem M53 Bj. 67 hatte ich ebensolche Kolbenringe vorgefunden, wie auf dem Foto.
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MfG Tobi, der Flacheisenreiter
Mein Stand-/Fuhrpark: MZ TS 150 Bj.81, IFA Touring Bj. 89 in creme, Diamant Halbrenner Bj. 63, umgebautes Mifa 101 Bj. 69, Velor Stretchcruiser, markenloses Retro MTB
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Unhold |
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Ich meine, mal irgendwo mal gelesen zu haben, dass die alten M53-Kolben (die mit den Nuten) auch eine andere Schleifkurve hatten, wegen des anderen termischen Verhaltens (Wärmeausdehnung) im alten M53 Zylinder. Die M53 liefen vielleicht aufgrund anderer Steuerzeiten irgendwie "heißer". Möglicherweise waren diese Kolben nicht zylindrisch, sondern nach oben hin leicht konisch. Vielleicht kann das ja mal einer mit einem Micrometer ausmessen, auch im Vergleich zum Kolben des M53/1.
Zur Lage der Sicherungsstifte der Kolbenringe dachte ich immer, dass es da auch Unterschiede zwischen den Kolben von M53 und M52 gab.
Jackalized, das Loch auf der Stirnfläche des alten M53 Kolbens ist eine sogenannte Zentrierbohrung. Die stammt noch von der Kolbenherstellung auf der Dreh- bzw. Schleifmaschine, um einen möglichst genauen Rundlauf zu gewährleisten. Damit wird verhindert, dass das Teil da auf der Maschine beim Bearbeitungsvorgang irgendwie rum eiert und am Ende selbst zum Ei wird. So einen schiefen Kolben will schießlich keiner in seinem Motor haben. Diese Zentrierbohrung hat, abgesehen davon, dass sich dadurch die Verdichtung minimal verringert, im Motor keinerlei Bedeutung mehr.
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der Unhold
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Jackalized |
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QUOTE | Ich bin der meinung es ist ein Nachbaukolben. Alleine schon wegen der Laserschrift oder täuscht das? |
Täuscht dich, die Zahlen und der Pfeil auf dem Kolbenboden sind eingestanzt, nix Laser. Außerdem schaut der Kolben schon bissl älter aus.
QUOTE | Ich bin der Meinung, es sind Beides Nachbaukolben. Nach meinem Kenntnisstand gab es diese Form der Kolbenringe (Stoss) nicht. |
Hab fix ein Foto von Ebay von originalen Simsonkolbenringen mit eben jenem Stoß gefunden... die wird's schon gegeben haben. -Klick mich-Der alte wird sicherlich kein Nachbaukolben sein... außer in den 60ern wurden ab Werk Nachbaukolben an M53 Zylindern verbaut wie gesagt, ist noch der Serienschliff am Zylinder, so wie er ausm Werk kam. Im "neuen" Kolben drinne sind übrigends die Kennzeichnungen K20, 23, 40.5 und jenes Logo: EDIT: Ist das das Megu Logo?
Angefügtes Bild
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-Miko
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NorbertE |
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Nein, da geb ich Dir Recht: 67 wird man noch keine Nachbaukolben verbaut haben. Da ich eher bei Rh50 bewandert bin, kann ich mich wirklich täuschen, denn ich habe auch einen gelaufenen Kolben aus einem S50 hier mit eben diesem Ringsystem. Das allerdings muss nichts heissen: die DDR ist 21 Jahre her. Ich schrieb es schon: Ich weiss nicht, wie lange Megu die Kolben geliefert hat und wer danach. Ich hab übrigens hier in meinen wirren Unterlagen ein sehr zeitiges (ich glaub 1950) "Werk" vom VEB Phänomen Zittau über Kolben, wie sie hergestellt werden, welche Toleranzmaße, Spiele, Einbauanleitung, Zeichnungen usw. Simson ist da nicht dabei. Kann ich nicht einstellen, ist pdf und 8 Mega gross. Ist aber richtig intressant, weil auf technische Details eingegangen wird. Dies aber in verständlicher Form.
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Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten. Karl Kraus
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domdey |
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Es gab ab März 1967 einen neuen Kolbentyp für den M53, der für Star und Schwalbe gleichermassen Verwendung fand . Dieser "Einheitskolben" hatte die Kennzeichnung 40.4 .Er kam zwei Monate später auch im M54 zum Einsatz . Ab Oktober selben Jahres hielt er mit der Bezeichnung 40.503 auch im M 52 Einzug .
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Alexander der Grosse; grüsst aus Kolkwitz
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Jackalized |
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Also, kurz zusammengefasst: Ob Ölrillen oder nicht ist in der Wirkung am Ende eher egal. Kolbenringe gabs in diversen Ausführungen und verbaut wurde was gerade zur Hand war Kurze Recherche hat ergeben dass das M-Logo wohl das Logo von Megu ist. Die "Einheitskolben" neuerer Produktion können im M53 einfach verwendet werden; und dies ist eh in den letzten Produktionsmonaten des M53 serienmäßig gemacht worden. ...die einzige Frage ist nur noch die nach dem Einbauspiel. 0.04 wie für den M53 angegeben... oder änderte sich dieses mit dem neuen "Einheitskolben" wie beim späteren /1 schon auf 0.03? Irgendwer von euch muss doch schonmal 'nen M53 geschliffen und mit dem "Einheitskolben" bestückt haben... btw. Danke! Das Forum ist echt super für tiefgründige Detailfragen Hier bekommt man echt die Antworten auf Sachen von denen Leute in anderen Foren noch nicht mal im entferntesten jemals was gehört haben. (und nun interessieren mich noch die Angaben innen im Kolbenhemd: K20 ist ja das Material wie wir wissen... aber wofür stehen die 23 und 40.5?) -Miko
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-Miko
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domdey |
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Bei der 23 könnte es sich um die Sortierungsgruppe handeln . Die 40,5 kennzeichnet eigentlich das Zylindermaß 40,50 .Eigentlich müsste auf dem Kolbenboden dann 40,46 stehen .
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Alexander der Grosse; grüsst aus Kolkwitz
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