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> Bowdenzüge selber fertigen
Hille
Geschrieben am: 01.04.2007, 22:30
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Hallo,

da ich fast immer meine Bowdenzüge aus Meterware selber fertige, möchte ich eine kurze Anleitung dazu geben.
Was wird benötigt:

Lötkolben ca. 60W (besser ist Lötstation)
Lötzinn (mit Seele)
Flußmittel
Bowdenzugmaterial
Fett

Als erstes längt man Seele und Hülle passend ab. Die Seele würde ich mit einem starken Seitenschneider kürzen. Bei der Hülle sollte man eine Flex benutzen. Darauf zu achten ist, daß Seele und Hülle im entsprechende Querschnitt benutzt werden. Hüllen mit innerer Teflonbeschichtung sind nicht nötig. Als nächstes benetze ich die Seele dünn mit Fett. Jetzt werden auf beiden Seiten der Hülle entsprechende Abschlußhülsen aufgeschoben und mit zwei Körnerschlägen gesichert. Dann wird ein entspechender Nippel auf einer Seite der Seele geschoben. Vorher wird die Seele natürlich mit einem entsprechenden Flußmittel eingestrichen (kein Fett benutzen, ist immer säurehaltig). Nach dem Aufstecken des Nippeks wird die Seele aufgespleist. Dies geht mit einem Nagel recht gut. Nun wird das Ganze gut verlötet. Es ist darauf zu achten, daß das Lötzinn gut fließt. Tritt es am Ende des Nippels aus, war das Löten erfolgreich. Jetzt die Seele durch die Hülle schieben. Nun kann der zweite Nippel nach vorheriger Anleitung aufgelötet werden. Nun sollte der Bowdenzug fertig sein. Das Löten kann auch durch Pressen ersetzt werden, allerdings wird dazu eine Vorrichtung benötigt.

Ich hätte gern auch Fotos dazu gemacht. Leider ist dies nach dem Verkauf meiner Werkstatt nicht mehr möglich, da ich auch mein komplettes Bowdenzugmaterial mitverkauft habe. Vielleicht kann dies ja jemand anderes übernehmen.

Gruß Hille


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essifan
Geschrieben am: 02.04.2007, 06:03
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Da ich jetzt keine Zeit und Lust hab zu googeln und stöbern:

Wo bekommste denn das Rohmaterial her ??? thumbsup.gif


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der Lehmann
Geschrieben am: 02.04.2007, 07:40
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Hier noch Erfahrungen von meiner Seite dazu. Es ist besser, wenn man vor dem Verlöten die Seilenden erstmal verzinnt. Da kann der Lötzinn dann besser durchlaufen. Ich habe so meine Zweifel, dass ein 60W Lötkolben die richtige Hitze bringt. Ich mach´s immer mit 250W. Der bringt auf Anhieb die erforderliche Wärme.


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Hille
Geschrieben am: 03.04.2007, 09:21
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Das geht sicher auch, allerdings muß man aufpassen, daß nicht bis oben verzinnt wird, da sonst die Seele nicht mehr aufgespleist werden kann.

Ganz ehrlich, ich würde das auch mit einem 40W Lötkolben verlötet bekommen. Viel hängt vom richtigen Flußmittel ab und von der Löttechnik (nicht falsch verstehen, habe aber 3 1/2 Jahre löten gelernt wink.gif ).

Gruß Hille


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der Lehmann
Geschrieben am: 03.06.2007, 11:39
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Hallo,
hier noch paar Fotos. Ist leider nicht eher geworden.

Arbeitschritt 1
Ausbohren des alten Seilnippels. Dadurch wird das Einfädeln des neuen Seiles einfacher.

Angefügtes Bild
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der Lehmann
Geschrieben am: 03.06.2007, 11:43
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Arbeitsschritt 2

Verzinnen des Seilendes. Dabei mehrfach das Seil erhitzen und in das Lötwasser tauchen. Dadurch fließt das Zinn zwischen die Einzeldrähte. Besonders wichtig ist das bei der Verwendung von alten Seilen.

Angefügtes Bild
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der Lehmann
Geschrieben am: 03.06.2007, 11:46
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Arbeitsschritt 3

Lötnippel auf das verzinnte Seilende auffädeln und
Aufspleißen des Seiles mit einem Körner oder einem spitzen Dorn.

Angefügtes Bild
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der Lehmann
Geschrieben am: 03.06.2007, 11:49
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Arbeitsschritt 4

Mit dem Lötkolben das Seilende und das Lötnippel erhitzen und verlöten. Unter dem Lötnippel eine Klemme ansetzen, dass nichts verrutschen kann. der Lötvorgang ist beendet, wenn unten aus dem Nippel das Zinn zum Vorschein kommt.

Angefügtes Bild
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der Lehmann
Geschrieben am: 03.06.2007, 11:54
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Arbeitsschritt 5

Reste vom Lötwasser entfernen und Lötstelle verputzen. Fertig. Bowdenzug einbauen.

Wer es richtig gemacht hat, bei dem wirds auch halten. Für die Anderen neuer Versuch!!! Nur Übung macht den Meister.

Angefügtes Bild
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Ostbiker
Geschrieben am: 03.06.2007, 13:43
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oohh ein riesen Kolben laugh.gif ich benutze immer eine Lötlampe (Gas) richtig schön mit der kleinen blauen Flamme draufhalten und Zinn einträufeln lassen, das geht am schnellsten und der Kolben verdreckt auch nicht,weil nicht vorhanden tongue.gif


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MfG. Christian M.

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fahrfisch
Geschrieben am: 05.06.2007, 07:42
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Hallo,
ich habe verschiedentlich gesehen, dass auf dem Schaft der Nippel ein bis zwei Kerben geschlagen wurden (alte ES 250, Kupplung).
Ist das eine sinnvolle Sache oder nur zur Beruhigung für unerfahrene Löter gedacht?
Ich habe übrigens einen Bowdenzug mit 80 W - Lötkolben (alt) nicht hinbekommen. Mein Nachbar kam dann mit einem 30 - Watt - Geschoss (neu).
Damit gings dann, wenn auch mit viel Geduld.
Also Jungs, es kommt nicht auf die Größe an wink.gif
Hendrik


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Signatur ham´wa nich, kommt aber wieder rein!
Müssense halt immer wieder mal nachfragen!
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brinkmann
Geschrieben am: 05.06.2007, 08:54
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Hallo Hendrik,
ohne den von Dir genannten Nippel gesehen zu haben würde ich vermuten, daß es sich um einen gequetschten Nippel handelt und die Kerben vom Quetschwerkzeug stammen. Man kann diese auch an Ader-Endhülsen sehen. Wenn der Nippel dann auch noch verlötet war, wohl nur aus Angst es hält nicht, oder weil es tatsächlich nicht gehalten hat.

Mit einem 30W-Ersa-Kolben ging das bei mir bislang auch prima. Man braucht nur gutes Lot, Lötfett und eine größere Lötspitze. Mit dieser Ausstattung habe ich auch schon 25mm²-Stromkabel verlötet und die haben ca. 6mm Durchmesser des Litzenbündels.

Gruß, Michael
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Hille
Geschrieben am: 05.06.2007, 12:27
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Hallo,

also von Lötfett oder Lötwasser würde ich immer abraten, da diese Mittel säurehaltig sind. Ich persönlich nehme nur Kolofonium. Gib es direkt im Lot mit drin oder auch extra. Erfordert aber auch etwas Übung, damit zu löten.

Gruß Hille


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der Lehmann
Geschrieben am: 06.06.2007, 18:46
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Hallo Bowdenzugfreunde,

von der Quetschung allein hält kein Seilzug. Das wird nur gemacht, um das Nippel vor dem Löten zu fixieren. Hille hat das schon beschrieben.

Ansonsten ist es Wurst, mit welcher Lötkolbenleistung jeder lötet. Hauptsache man bekommt die Temperatur hin. Mit weniger dauerts und mit mehr gehts schneller. Auch die Variante mit der offenen Flamme geht super.

Viele Grüße, Jürgen


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SR2Fighter
Geschrieben am: 11.06.2007, 23:58
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Das werde ich einmal Probieren habe noch 2 alte Züge liegen und die werde ich mal versuchen zu erneuern.
Das sind wieder einmal sehr gute Tips.
Danke
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