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> Zerlegung Rh 50
NorbertE
Geschrieben am: 22.09.2007, 12:50
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Wie man einen Essi-Motor zusammenbaut, hatte ich ja schon beschrieben. Dass es Probleme macht, wie man ihn zerlegt, hätte ich eigentlich nicht gedacht, aber gut.

Ich hoffe, dass jeder weiss, wie man soweit kommt, wie auf dem Bild. Wenn nicht, kurze Nachricht, dann füge ich das ein.

An diesem Patienten sind schon demontiert:
-Pedalarme
-rechter Seitendeckel
-Kettenritzel
-Polrad
-Grundplatte
-Zylinder gezogen

Die Scheibenfedern (Halbmonde) beider Wellen sind auch entfernt. Die linke Seite ist noch vollkommen komplett.

Als Nächses werden die Staubkappen entfernt, unter denen sich die Simmerringe befinden. Das sind insg. 6 Schrauben (blaue Pfeile), dach kommen die 12 rot gekennzeichneten Schrauben dran. Nach Lösen der blauen Schrauben kann man die Staubdeckel einfach abnehmen. Es ist einen Dichtung drunter, die manchmal etwas klebt.

Beim Lösen der Schrauben (es sind allesamt Schlitzschrauben!) ist es wichtig, einen passenden Schraubendreher zu verwenden. Gerade die roten Gehäuseschrauben sitzten mitunter sehr fest. Die Klinge des Drehers muss passen!!

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Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
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NorbertE
Geschrieben am: 22.09.2007, 13:12
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Auf meiner Werkbank sieht es zwar momentan aus, wie bei Hempels unterm Sofa, aber was solls. biggrin.gif

Der Motor wird auf die Seite gelegt und es wird als erstes die Feder (roter Pfeil) mittels kräftiger Zange ausgehangen. Das wird gern vergessen und beim eigentlichen Trennen gehts dann irgendwann nicht weiter. wink.gif

Ich habe dieses Bild gemacht, um nocheinmal auf die Wichtigkeit eines "ordentlichen Schraubendrehers" hinzuweisen.

Ich bevorzuge diese auf dem Bild: Die Klinge passt von der Breite/Stärke (grüner Pfeil) und geht durch den Griff durch(blauer Pfeil). Dies hat den Vorteil, dass man einen Schlüssel ansetzen kann (da oben ein Sechkant ist) und man kann auch mit dem Hammer draufschlagen, da durchgehend und oben eine Schlagfläche.

Dieser Motor auf dem Bild ist 100%ig "jungfräulich", d.h. ich bin nach den Suhlern der Erste, der ihn öffnet. biggrin.gif Das sieht man an den Gehäuseschrauben, denn da ist noch kein Schlitz vergriesgnaddelt.

Wenn diese Schrauben nun mit blossen Händen und Drehen nicht aufgehn wollen, bekommen sie einen Prellschlag; entweder diekt mit so einem Schraubendreher oder mit einem passenden Setzdorn.

Die wenigsten werden eine aufgeschraubte Motorspannvorrichtung haben, deshalb ist es sinnvoll, an dieser Stelle einen 2. Mann zu haben, der das Motorgehäuse festhält.
Somit kann man die ganze Kraft in den Schraubendreher stecken(Druck und drehn)

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NorbertE
Geschrieben am: 22.09.2007, 13:24
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Ein Schlitzschraubendreher ist dann "passend" wenn er, wie auf dem Bild, im Schlitz "stehn bleibt".

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NorbertE
Geschrieben am: 22.09.2007, 13:45
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Vielleicht sollte ich noch draufhinweisen, dass ein sauberer und fettfreier Schraubenschlitz die Sache ungemein erleichtert. rolleyes.gif

Auf dem Foto sind alle Schrauben raus, die Staubdeckel herunter und die darunterliegenden Ausgleichsscheiben liegen daneben. Die sollte man gut aufheben (siehe Morordoku).

Unter diesen 18 Schrauben befindet sich übrigens kein Federring oder dergleichen. Die sind pur drin!

Und jetzt können die Motorhälften endgültig getrennt werden, denn es hält sie ausser der Dichtmassen an den Stossflächen und den Lagersitzen nichts mehr zusammen!

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NorbertE
Geschrieben am: 22.09.2007, 13:56
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Die wenigsten werden auch eine Motortrennvorrichtung haben. Es geht auch mit einem 2.Mann, wie auf dem Bild (von der Fichtelbergtour, also Reparatur "unterwegs") ersichtlich ist. Man sieht auch deutlich, was passiert, wenn man vergisst, die Feder unten auszuhängen...es geht irgendwann nicht weiter biggrin.gif(roter Pfeil)

Einer hält die rechte Motorhälfte etwas in der Schwebe und der 2. schlägt mittels Hartholz oder Messingdorn abwechselnd auf die KW und die Abtriebswellle.

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NorbertE
Geschrieben am: 22.09.2007, 14:05
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Wenn man nicht nur einen Motor zerlegen will, geht es etwas komfortabler mit dieser (Eigenbau) Trennvorrichtung, womit man aber nichts anderes macht, als Druck auf beide Wellen auszuüben.

Man sollte tunlichst vermeiden, mit irgendwelchen Hilfsmitteln (kleine Keile, Schraubenzieher o.ä.) zwischen den Hälften herumzuforkeln!!! Das sind Dichtflächen und die werden dadurch beschädigt!!

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apfelbaum
Geschrieben am: 22.09.2007, 14:31
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zum Thema Abzieher.
Ich habe einen, der besteht aus drei Armen. Der in der Mitte wird auf die KW oder Antriebswelle gesetzt. Die äußeren Arme halten das Gehäuse fest.
Ich habe mal ne Skizze gemacht. Diese ZickZack-Linie soll ein Gewinde darstellen biggrin.gif

Viele Grüße
Konsti

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NorbertE
Geschrieben am: 22.09.2007, 14:42
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Ein 3-Arm-Abzieher ist an dieser Stelle eher ungeeignet, auch wenn man die Krallen der 3 Arme irgendwie am Gehäuse festbekommt. Warum?

Die KW und die Abtriebswelle sin 100pro parallel und sitzen in den Lagersitzen fest. Wenn man nur auf eine Welle Druck ausübt, verspannt, verkantet man die ganze Geschichte.

Ein 3-Arm-Abzieher (gibt auch 2 Arme) ist gut geeignet, eine Scheibe von einer Welle zu holen. Z.B. bei einem Motor. Hier ist er ungeeignet.


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metal-star
Geschrieben am: 22.09.2007, 16:08
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Kenne ich diesen jungfräulichen Motor irgendwo her? hmm.gif

Max... thumbsup.gif
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NorbertE
Geschrieben am: 24.09.2007, 09:02
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Max, das glaub ich nicht. wink.gif

Jetzt legt man den so vorbereiteten Motor am besten auf einen Lappen auf den Fussboden, denn wenn man nun die obere, rechte Hälfte abnimmt, fallen die 10 Freilauf/Rücktrittrollen raus. Man sieht, die rechte Gehäusehälfte ist bis auf den Freilaufkäfig, die Lager und den Bremskörper leer. Alles Wesentliche befindet sich in der linken Hälfte, die man nun "entkernen" kann.

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Geschrieben am: 24.09.2007, 09:53
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Das "Entkernen" geht (bis auf die Feder für die Schaltwelle, wozu man eine Zange braucht und die Schaltwelle selbst-10er Schlüssel) einfach mit der Hand. Man entnimmt einfach nach und nach die Teile, die dabei schon einmal einer ersten Sichtprüfung unterzogen werden.

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NorbertE
Geschrieben am: 24.09.2007, 10:02
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In der linken Hälfte ist jetzt nur noch die KW und die Kupplungswelle. An dieser Stelle kann man schon mal die beiden Lager links testen, indem man versucht, an beiden Wellen zu wackeln.
Dann wird diese Hälfte umgedreht und der Gehäusedeckel Kupplung entfernt.

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Geschrieben am: 24.09.2007, 10:30
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Unter den 3 Gehäusedeckelschraubenköpfen befinden sich übrigens Kupferdichtscheiben.

Jetzt hat man den Primärtrieb offen vor sich. Vom Ritzel wird das Sicherungsblech umgeschlagen und der auf dem Bild ersichtliche Hakenschlüssel angesetzt. Hat man den nicht, geht auch die Brutalomethode, indem man zwischen die Zähne von Primärritzel und Kupplungskorb einen kräftigen Schraubendreher steckt. Dabei kann man aber den Lagern, sofern die noch gut sind, den letzten Schuss verpassen, da damit beide Wellen in den Lagern verdrückt werden.

Nun wird die Mutter von der KW entfernt.

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NorbertE
Geschrieben am: 24.09.2007, 10:37
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Nun kommt der Abzieher nebst Aufsatz zum Einsatz, der eigentlich schon beim Kettenritzel notwendig ist und das Primärritzel wird vom KW-Konus abgezogen und die Scheibenfeder der KW wird entfernt.

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NorbertE
Geschrieben am: 24.09.2007, 11:42
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Beim nun folgenden KW-Austreiben ist widerum ein 2.Mann hilfreich. Die Gehäusehälfte wird auf einen soweit geöffneten, kräftigen Schraubstock (bitte Schutzbacken unterlegen wegen der Dichflächen!)gelegt, dass die KW-Wangen leicht durchpassen.

Der 2. Mann hält das Gehäuse und verhindert, dass die KW aus 90 cm Höhe abstürzt. biggrin.gif

Man kann sich auch behelfen, indem man das Gehäuse auf zwei Holzklötzer legt, die aber so hoch sein müssen, dass die KW noch die Möglichkeit hat, nach unten herauszugleiten.

Nun bekommt der KW-Stumpf (sofern man keine Spindelpresse hat) Schläge. Dort ist grösste Sorgfalt nötig! Nie mit dem Hammer direkt auf die KW! Man braucht einen kräftigen Kunststoffhammer oder einen passenden Messingdorn, um dem Gewinde keinen Schaden zuzufügen. Es ist auch durchaus möglich, die Mutter (die dann aber nicht mit durchpasst und entfernt werden muss) 4-5 Gänge aufzuschrauben und die Schläge mit einem Holz darüber auszuführen.

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