Benzin im Kurbelgehäuse, Benzin im Kurbelgehäuse

[AndreasB]

Ein Vergaser war undicht, da die Verschlussschraube unten über der Hauptdüse abgefallen war. Nun tropft Benzin aus dem Gehäuse zwischen Getriebe und Kurbelgehäuse, die Kupplung scheint im Benzin zu stehen.

Was muss nun getan werden? Motor ausbauen?
Wie kann das zukünftig verhindert werden?

VG Andreas

[Klaus]

Hallo,

Der Motorblock der BK 350 besteht aus 4 getrennten Segementen
(an den mit "/" gekennzeichneten Stellen sind die Teile über Schrauben miteinander verbunden)

Lichtmaschinendeckel /
Lichtmaschine + Kurbelwelle /
Kurbelwelle + Kupplung /
Getriebe

Die Abdichtung zwischen Kurbelwelle und Kupplung erfolgt mit Hilfe eines Wellendichtrings (Simmering 38x50x7 DIN 6504)
Wenn Benzin aus dem Vergaser ausläuft, kann es konstruktionsbedingt eigentlich nur in das Kurbelwellengehäuse laufen (wenn die beiden Teile nicht dicht miteinander verschraubt sind) von da aus ging es nur über den undichten Simmering zur Kupplung.
Um den auszutauschen wirst Du wohl oder übel den Motorblock aushängen und die Kupplung ausbauen müssen.

Hier eine sehr gute Anleitung:

http://www.ostmotorrad.de/mz/bk/bk_motor_s..._ueberholen.pdf

Wenn das die Ursache war solltest Du nach Wechsel des Simmerings erst mal für längere Zeit Ruhe haben, den Vergaser nehme ich an hast Du vorher schon wieder dicht gekriegt :-)

Gruß Klaus

[subfossil]

Das kann so nicht sein,
wenn Benzin an der beschriebenen Stelle aus dem Vergaser läuft kann es nicht in's Kurbelgehäuse gelangen...

Wenn ein Vergaser überläuft gelangt das Benzin nur in die Kammer in der die Vergaser sitzen von dort muss irgendwo eine Ablauf Bohrung nach außen führen um den aufgelaufenen Kraftstoff ableiten zu können.

In das Kurbelgehäuse kann dabei definitiv nichts gelangen ...

[subfossil]

Warte einfach bis es nicht mehr tropft und dann starte den Motor da ist weiter nichts kaputt...

[Klaus]

Hallo Nico,

zugegeben die Erklärung über das Kurbelgehäuse klingt schon sehr abenteuerlich und ist höchstwahrscheinlich nicht zutreffend.

Ich habe daraufhin meinen komplett zerlegten Motor mal unter die Lupe genommen.
Eine Bohrung von der Vergaserkammer nach außen konnte ich nicht feststellen, wohl aber zwei Entlüftungsbohrungen von der Lichtmaschine (sehr hoch angeordnet) und 2 am Boden der Kammer angebrachte Bohrungen zur Kupplung ! (ich hab die nicht reingemacht, Aufnahme erfolgte aus Richting der Kupplung)).

Wenn der Kollege nun einen massiven Benzinaustritt am Vergaser hat, können über diesen Weg schon größere Mengen Sprit zur Kupplung gelangen. Ich würde sicherheitshalber das Getriebe mal abschrauben und in die Kupplung reinschauen.

Angefügtes Bild

[subfossil]

Das Benzin in die Kupplung gelangen kann ist schon eher vorstellbar.

Aber irgendwie müssen die Ingenieure doch eventuell überlaufendem Benzin aus der Vergaser Kammer die Möglichkeit gegeben haben ab zu laufen ohne Schaden anzurichten

Deshalb wundert mich das du keine Ablauf Bohrung finden konntest?

Denn Benzin läuft ja des öfteren über schon allein beim tippen.

[Klaus]

Ich habe außer den beiden Bohrungen zur Lichtmaschine, die ca. 8-10 cm über dem Boden der Vergaserkammer sitzen und den beiden Bohrungen zur Kupplung (siehe Photo) keine weiteren "Löcher" insbesondere nach außen gefunden.

Die beim normalen (Start-)Tippen aus den Vergasern austretenden Mengen Benzin sind üblicherweise so gering, dass sie sich am Boden der Kammer sammeln und bei warmen Motor verdampfen. Um nennenswerte Mengen über die beiden Bohrungen zur Kupplung zu schicken muss man die Vergaser schon massiv fluten oder man hat wie Andreas eine undichte Stelle.

[AndreasB]

Hallo,
vielen Dank erstmal für die Kommentare.
Wir haben gestern den Motor ausgebaut, das Getriebe abgeschraubt und die Kupplung zerlegt. Kupplung musste ja fettfrei gemacht werden.
Es ist so, dass dort (wie ober beschrieben) kleine Löcher sind, das Benzin kann also ins Kupplungsgehäuse, dort aber nicht abfließen, da mit Dichtung abgedichtet. Bei mir sammelte sich dort etwa 3/4 l Benzin, da ja die Abdeckung der Hauptdüse abgegangen war und massiv Benzin herauslief. Damit sowas nicht noch einmal passiert, haben wir einen kleinen Schlitz in die Dichtung zwischen Getriebe und Kupplung ganz unten gemacht, etwa sich sammelndes Benzin kann nun gleich abfließen, die Kupplungsscheibe würde nichts mehr abbekommen.

VG Andreas

[Klaus]

Hallo Andreas,

sieht also so aus, als ob die beiden Löcher zwischen Vergaserkammer und Kupplungsgehäuse serienmäßig da angebracht sind (und keine Eigenkonstruktion
meines Vorbesitzers).
Besteht jetzt nicht die Gefahr, dass durch den Schlitz in der Dichting zwischen Kupplung und Getriebe auch Getriebeöl auslaufen kann ?

[AndreasB]

Der Schlitz ist ja zwischen Kurbelgehäuse und Getriebe, im Kurbelgehäuse ist nur Luft drin.

Falls Getriebeöl in diesen Raum austreten sollte (da sind 2 Löcher, die mit einem Stopfen versiegelt sind), würde das ebenfalls dort abtropfen können.

[Matthias80]

Hallo an alle,

ich bin neu bei euch im Forum. Ich werde mich später auch noch mal ausführlicher Vorstellen.
Wenn Deine Vergaser übergelaufen oder ausgelaufen sind, brauchst Du dir normalerweise keine Gedanken zu machen. Wenn Du die Vergaser tupfst, wirst Du bestimmt bei jedem Startvorgang machen, läuft auch Benzin über. Das überschüssige Benzin läuft auch nicht ins Kurbelwellengehäuse. Wenn das der Fall wäre, würde deine BK höchstwahrscheinlich gar nicht laufen oder aber zu mager, denn dann zieht sie auch Luft ins Gehäuse und das Gemisch magert ab.
Es befinden sich normalerweise 2 Bohrungen im Gehäuse, über die das überflüssige Benzin über das Kupplungsgehäuse ablaufen kann. Unten, zwischen Motor und Getriebe, sollte auch eine oder zwei kleine Öffnung sein ( müsste ich bei mir mal nachsehen, wie viele es genau sind ). Darüber kann dann das Benzin wiederum aus dem Kupplungsraum ablaufen. Wenn Du länger tupfst, sollte da auch Benzin herauslaufen.

Gruß
Matthias