Ohje, "Laufnasen", darf ich Dich jetzt
"Zwerg Nase" nennen.
Das weitere Vorgehen kommt jetzt ganz darauf an, wie das Blech und besonders die "Laufnasen" aussehen, eher wie Stupsnase oder aber eher wie Pinocchio?
Kannst Du davon eventuell mal Fotos machen?
Ansonsten zunächst mal cool bleiben, hinhocken, alles sacken lassen, ein Pils trinken und die Eier aus der Turnhose baumeln lassen. Dabei analysieren, wie weiter vorzugehen ist. Notfalls noch ein zweites Pils trinken und weiter Gedanken machen (oder sich die Eier von der erstbesten Tante, die da vorbei kömmt, schaukeln lassen).
Ich meine, wenn der Lack dann weitgehend abgetrocknet, aber die Nasen noch halbwegs weich sind, dann kannst du mit einer Rasierklinge oder auch mit einer neuen scharfen (!!) Klinge von einem Teppichmesser vorsichtig versuchen, die Nasen da runterschneiden. Dabei die Klinge etwas biegen, damit sie sich beim schneiden der Kontur des Bleches anpasst und der Lack nicht bis runter auf das Blech abgehobelt wird. Wenn Du das ganz vorsichtig machst und den Lack danach noch ein paar Tage durchtrocknen lässt, dann kannst Du nach einer Woche mit einem ganz feinen Schleifschwamm das Lack des gesamten Blechen nochmal ganz leicht überall anrauhen, entstauben und dann mit Klarlack drübergehen. Dann sollte man auch die Stellen mit den ehemaligen Läufern nicht mehr sehen. Falls Du dort den Lack doch bis auf das Blech runtergehobelt hast, dann kannst Du diese Stelle auch mit einem Pinsel vorsichtig wieder etwas mit Farbe betupfen und gut durchtrocknen lassen. Diese Stellen dann vor dem Klarlacksprühen mit dem Schleifschwamm oder feinem Sandpapier beim Anrauhen besonders nacharbeiten.
Kleiner Tipp, aus meiner eigenen Erfahrung:Ich lackiere, wenn ich es mit Sprühdose selber mache und soweit sich das von der Form der Teile her einrichten lässt, prinzipiell nur noch weitgehend waagerechte Flächen, so dass das Problem mit den "Läufern" gar nicht erst aufkommen kann und der Lack verläuft. Wenn das Blech nämlich irgendwo senkrecht hochkant an der Wand steht, dann sind Läufer infolge der Schwerkraft eigentlich so gut wie sicher vorprogrammiert, falls man nicht Profi ist oder ausreichend Erfahrung bei der richtigen Konsistenz, der Sprühweise und vor allem der Dosierung des Lackes auf die einzelnen Stellen hat.
Im Falle Deines Bleches hätte ich das Teil also waagerecht auf einen Tisch gelegt und dann drüberlackiert, so dass keine "Nasen" entstehen, sondern der Lack verlaufen kann. Am nächsten Tag (oder auch zwei Tage später) hätte ich das Blech dann umgedreht und die vormals untere Seite ebenso lackiert.
Ich habe so übrigens erst im Frühjahr einen Schwalbe-Panzer lackiert. Erst die eine Seite waagerecht gelegt und bis zum Pfalz/Schweißnaht lackiert und zwei Tage später dann die andere Seite nach oben (mit zwei Latten, die durch den Panzer gesteckt wurden, auf Holzböcken).