Ein Lustiger Abend

Ja zimperlich darf man nicht sein, aber leider ist der Beamte ja für viele nur die moderne Ausgabe der Steuereintreiber im Mittelalter.

Enrico, das wird wohl am deutlich gesunkenen Respekt liegen. Und daran sind die zum grossen Teil nicht mal selber Schuld.

Ich war 15 Jahre, als wir mit 3 Freunden aus einer Scheune eine 98er DKW zogen. Alles dran, alles gut, also musste das Ding zum Leben erweckt werden.
Bei mir zu hause im Garten. Ich muss dazu sagen, dass ca 150 m weiter entfernt unser zuständigen ABV wohnte.

Mit 15 ist man an einem schnellen Erfolgserlebnis intressiert und so wurde nur der Vergaser gefüllt und der gerissene Gaszug ignoriert. Geht auch mit Vollgas, den Rest macht man mit der Kupplung.
2. Gang rein und angeschoben. Siehe da: fährt. Und zwar in die ABV-Wohnungsrichtung. Beim Wenden auf der Strasse muss man zwangsläufig auskuppeln und der Motor heult dabei an seiner oberen Drehzahlgrenze.

Das haben wir 3 mal gemacht und der 4. Kandidat war ich wieder. Ich sah den guten schon in voller Uniform stehn, angehalten.

Die Frage nach Führerschein und Papiere konnte ich nur negativ beantworten.
Es folgte ein Donnerwetter und der Hinweis auf Feldwege etc. und wenn er mich nochmal sähe...
Eine drastische Folge hatte es nicht, der Erziehungseffekt war aber da.

Das wäre heute nicht mehr möglich.

Auch das stimmt,

mein Onkel hat schon Ärger bekommen, weil sein Sohn das Auto mit 18 (war gerade dabei den Führerschein zu machen) in die Garagegefahren hat.

Also eine Strecke von 1m vor der Garage rückwärts in selbiger, das fand jedesmal statt wenn sie nach hause kamen, irgendwann standen dann durch "Zufall" die Grünen da.

Ist übrigens auch so ein Nest gewesen bei Euch - Laubsdorf in der Nähe von Spremberg.

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Zum ABV:

Was mein Vater gerne erzählt war die Dummheit die er begangen hatte mit dem Vorbesitzer meiner S51 - ABV seines Zeichens.

Wer schonmal in Görbersdorf war kennt den Steinbruch am Ranis, vor und wärend des Krieges war das ein normaler Steinbruch, zu Ende des Krieges wurden dann dort Waffen und Munition versteckt. Mit Einzug der Befreier wurden dann in dem Steinbruch sämtliche Waffen, Granaten etc. gesprengt - dem schuldet das Ganze auch den darauffolgenden Wassereinbruch. Der Steinbruch avancierte nunmehr zum illegalen Badesee (die LPG Schälküche bezog das Wasser aus ihm) und er beinhaltete neben Krebsen auch weiterhin die Munitionsreste - um Ihn herrum war wie gesagt Sperrzone.

Naja meinen Vater hats nicht gekümmert - wie er so war haben die dort Fußball gespielt. Irgendwann gabs dann plötzlich da wo der Ball aufgekommen ist eine Detonation - erschrocken und ohne Ball sind die Jungs dann zum ABV (Heinz). Der hat die natürlich erstmal rund gemacht was die im Sperrgebiet zu suchen hätten.
Danach haben Sie aber dennoch dort weiter gespielt. Paar jahre später hat man das Gelände bereinigt, das Wasser abgelassen und die Munitionsreste entsorgt.
Es wurde ein beliebter Badeort und ein KK Schießstand der GST.

Nach der Wende wurde es erst vermüllt - mit Trabanten und Co. - dann Privatbesitz, dort sollten Urlaubshütten entstehen. Da kam der Umweltschutz und der Denkmalschutz dazwischen. Heute ist da wieder ein Tor - das man umgehen kann .

Soll heißen - früher hat man auch mal 5 grade sein lassen, das ist heute in zeiten der gegenseitigen "Anteilnahme" nicht mehr möglich.
Es bestehen extra Wechsel im Team, damit sich niemand an den anderen gewöhnt oder reundschaft schließt. Da wird auch vor einer Anzeige des eigenen Kollegen wegen Sperrmüll entnahme nicht zurückgeschreckt.

Armes Deutschland.

Interessante Anekdoten!

Ich habe das Mopedfahren natürlich auch im Wald und auf Feldwegen gelernt. Ohne Papiere, ohne Helm und natürlich ohne Bedenken
Erwischt wurde ich auch einmal (´90, ´91) - Anzeige, Verwarnung vom Jugendgericht mit Strafandrohung bekommen. Damals sprach man von einer Sperrzeit für den Führerscheinneuerwerb. (Ich hatte bis dahin ja noch keinen)

Das gab auch mächtig Theater zu Hause, heute lacht mein Vater nur darüber.

Gruß Christian

Enrico, zu dieser "Garagensache": Ich habe einmal von einem Polizisten folgende Erklärung dazu erhalten: Alles, was nicht mit Tor, Zaun usw. verschlossen ist, ist öffentlicher Verkehrsraum. Wenn es ein privates Grundstück ist, ist es eben öffentlicher Verkehrsraum in privatem Besitz. Dort gilt STVO und alles andere.
Habe ich aber ein komplett umfriedetes Grundstück, wo so einfach keiner raus und damit auch rein kann, kann man, übertrieben gesagt, darin auch sturzbetrunken ohne jegliche Zulassung oder Fahrerlaubnis seine Runden drehn.
Es sei denn, man stört damit Nachbarn, die öffentliche Ordnung usw.

Das müsste ja Dein Vater so bestätigen können.

Ja das ist richtig, dennoch wurde sowas bisher immer (gerade auf dem Land) geduldet von Nachbarn.

Du darfst in einem abgeriegelten Grundstück auch Panzer fahren und Pistolen abfeuern. Aber nur solange bis du niemanden belästigst (also Ruhezeiten beachten!!)

Glaube mir, auch auf dem "Land" sind leider Gottes diese Zeiten vorbei. Ein Dank ist immer Undank und Neid und Missgunst beherrscht die Gemüter.
Dazu kommt bei Einigen der schon krankhafte Wahn, der öffentlichen Ordnung dienen zu müssen. Da werden Anzeigen gemacht bei Dingen, die sich einfach klären liessen. Nein, Heerscharen von Anwälten und Gerichte müssen sein.

Manchmal oder oft ist das schon schlimm.

Das ist das Resultat der mangelnder Kommunikationsfähigkeit. Heute muss keiner mehr mit dem Anderen reden. Keiner braucht den Anderen.
Jeder wird automatisch als Fein angesehen.
Ich denke das ist alles ein Produkt der Angst, welche von den Medien geschürt wird.

Grüße, Sebastian

Edit: Ich lese gerade die Nachrichten über die Aschewolke. Bestätigt mich.

Ach ein gaaaanz Feiner! *tätschel*