Tourenrahmen wurden i. d. R. aus unlegiertem Stahl hergestellt (Stahlsorten St32 und St35). Also schweißbarer Baustahl mit eher geringer Zugfestigkeit. Erst ab Mitte/Ende der 1960er Jahre wurden die für den DDR-Fahrradbau nötigen Präzisionsstahlrohre vom VEB Walzwerk Finow hergestellt. Die Industriegeschichte des Werkes kann hier nachgelesen werden:
http://wirtschaftsgeschichte-eberswalde.de...2/veb-walzwerk/Das erforderliche Warm- bzw. Kaltband (Vorstufe der Rohrfertigung) wurde z. T. auch in Finow selbst hergestellt. Genauso wurden aber auch Bleche aus dem Eisenhüttenkombinat Ost und der Sowjetunion verwendet.
Sofern du mit "Altmetall" Schrott meinst, liegst du richtig. Für die meisten Stahlherstellungsverfahren benötigt man zwingend eine gewisse Menge an Stahlschrott. Wahrscheinlich ist der Großteil der DDR-Fahrradrahmen aus Siemens-Martin-Stahl hergestellt. Dieses veraltete Verfahren ist in der DDR und auch im restlichen RGW bis 1990 weit verbreitet gewesen. Der erste LD-Konverter in der DDR nahm erst 1984 die Produktion auf.