Erfahrung mit Nachbau-Kabelbäumen

Ich bau meine Bäume auch selbst . Nur giessen vergess' ich manchmal .

Das Problem bei den alten Kabelbäumen ist, das die Kabel mit der Zeit brüchig werden und es viel leicher zu Kabelbruch kommt. Da hilft auch kein Löten uns Isolieren und wieder zusammenflicken... Das liegt an UV-Strahlung etc. Die kommt ja wirklich fast überall hin.

Auserdem wenn man die Lage ines alten Kabels mal verändern will, und das ist schon Steif wie ein Stück Stahl, dann ärgert man sich nur und bricht sich die Finger. Ich kann da drauf verzichten.

Wenn man sich das ganze gut Kennzeichnet, kommt man auch gut mit 2 Farben zurecht.
Nur sowas wie Schrumpfschläuche braucht man auf jeden Fall, sonst gibts Kraut und Rüben.

Falls man ihn komplett kaufen will, dann auf jeden Fall den Teuren, da stimmt wenigstens alles!

2 Farben

Gehen tut das, ist aber SCHEISSE...

Keiner sieht später mehr durch, ORIGINAL ist es auch nicht und es ist einfach nur schlecht.
Bessere Tipps kann man kaum geben Landwirt, denn viele versuchen gerade durch einen neuen Kabelbaum wieder Ordnung reinzubringen...

Klar,an Doppelfarben ist schlecht ranzukommen bei Litze...aber es gibt da ja soviele einzelfarben daß man schon in der Lage ist einen Kabelbaum selbst zu bauen und die neuen Farben auf dem Schaltplan einzutragen oder das ganze dann mit Nummern oder Merkzettelchen zu versehen. Somit kommt man auch nicht durcheinander beim anklemmen.
Ich kaufe keine Kabelbäume für 60€ ect. wenn der Materialpreis bei maximal 5€ pro Kabelbaum liegt und man von dem gekauften Material noch zwei weitere bauen könnte. Da sind wir dann bei ca.1,50€ für einen Kabelbaum. Nur noch die Arbeitszeit mit dazu,aber die bezahlt einem ja eh keiner.
Hatte mal ne Zeit lang Hauptkabelbäume für die NSU Lambretta (Kickstartermodell) gebaut. Als Nachbau sind die überhaupt nicht zu bekommen.
Jedesmal wenn ich bei einem Händler angefragt hatte...."das geht nicht"..."zu Zeitaufwändig"..."zu schwierig" usw.
Hatte dann drei oder vier davon selbst gebaut,die sind weggegangen wie warme Semmeln in der Bucht...und wenn man nur 20,00€ dafür bekommt,mehr sind die auch nicht wert für das bisschen Material.
Nur bauen tut die eben niemand.

Mahlzeit den Damen und Herren,

eines ist hier völlig richtig bemerkt, die alten "orschinahl" eingesetzten Adern, insbesondere deren Isolationen haben nunmal nicht die beste und längste Haltbarkeit, was der DDR-Materialauswahl geschuldet ist, denn es wurde wie bei Allem, so auch hier, gespart. Bei den Kunsstoffisolationen verflüchtigten sich dann auch mal die Weichmacher früher als geplant (!) und so brachen sie, nicht mal so sehr durch die UV- Einwirkung, denn durch die zeitliche Spanne bis heute. Also hier ist eine endliche Lebensdauer klar erreicht, wobei Ausnahmen, wie immer die Regel bestätigen.

Ich habe vor nunmehr zwei Jahren genau diese Erfahrungen gemacht und mir von AKF seinerzeit einen zweiteiligen Kabelbaum besorgt. Die große Wucht war er nicht, einmal waren die verwendeten Farben sehr frei gewählt worden, die Querschnitte oft eine Nummer zu klein, klar, man möchte ja sparen und Gewinn machen und so war ich recht beherzt mit Abisolierzange, Quetschsteckschuhen und Quetschzange unterwegs. Diese Werkzeuge sind bei einem alten Elektriker schon mal sehr authentisch und waren mal richtig teuer, doch sie erfüllen den Zweck vollends bzw. nur so kann es eigentlich auch wieder lange halten.
Will sagen, nur mal mit der Flachzange was Quetschen ist ehrlich geschrieben - Murks.

Und wenn man schon in diesen Apfel beißt, ist man sehr gut beraten folgendes zu tun: möglichst eine vergrößerte Kopie der "Orschinahlpläne" zu machen und in diese dann die abweichenden Farbkombinationen einzutragen. Dabei fiel auf, daß nicht mal alle Klemm- oder Stützpunkte eingetragen waren, diese können so sehr leicht zugefügt werden, vielleicht mit einem Hinweis auf deren Lokalisierung.
Von Vorteil ist auch, wenn man entgegen der Orginalität zu erwartende Reib- und Scheuerstellen vorsorglich umklebt, oder zusätzlich entgratet.....

Zusammenfassend ist es letztendlich wurschd, welche Farben vorhanden sind, die Funktion ist entscheidend, also ist eine Stück-für-Stück-Prüfung zu empfehlen, verbunden mit dem aktuellen Farbeintrag. Vergessen habe ich dabei, daß auch nicht alle Steckschuhmaterialien der Zeit standhielten, doch eine vorsichtige Reinigung ist ebenso zu raten, wie eswert.
Früher gab es mal "Glaspinsel" also einem dickeren Kuli nachempfundener Griff, der durch Drehen am Kopf aus einer Mündung ein Glasfaserbüschel zum Vorschein brachte. Dieses wurde dann so kurz als möglich eingestellt, um unnötigen Bruch der Fasern zu verhindern. Das "Abreibeergebnis" war fast spiegelnd. Verwendet wurden diese Stifte, oder Pinsel, beim Vorreinigen von Lötaugen der Leiterplatten, denn nichts ist schlimmer beim Löten, als "Oxxyyd"-Schichten auf diesen Flächen.

Habe fertig
und nochmals Mahlzeit vom
Hisi

...mir geht es nicht ums Geld !!! Wie oft noch , sondern um die Originalität !

Der Kabelbaum in meiner TS sieht aus wie bei einem polnischen Linienbus....
(Ist übrigens ein Zitat meines polnischen Cousins, seines Zeichens Fahrzeugelektriker;) )
Ich will einfach nur ein Fahrzeug, das zuverlässig funktioniert und am meisten Vertrauen habe ich nicht Kabel von 1978 und Lüsterklemmen von 81, 85, 90 und 95 sowie einige Meter Klingeldraht, sondern in neue Kabel
Bei meinen 150ern ist noch alles Original und da funkitoniert auch alles ohne Probleme.

Mir ging es darum, das die alten Kabel mit der Zeit brüchig werden.

Solang sie noch ganz sind, ist es ja vollkommen in Ordnung.

Kakerlake hat den Sinn meines Beitrage verstanden, Danke.

Ohne eine Ordentliche Beschriftung geht bei so einem 2-Farbe-Kabelbaum gar nichts. Das ist ja vollkommen klar!

Ein Elekriker hat auch in einem Schaltkasten nicht für jedes Kabel eine andere Farbe... Da wird alles in einer bzw. 2 Farben gemacht, nämlich Schwarz und Blau, und da blickt man ja auch durch

Irgendwelche Kabelschuhe mit ner Flachzange zu quetschen... Wer macht denn sowas bitte? das hällt doch nix.

Ich finde, bei so etwas wie dem Kabelbaum geht Funktionalität vor Originalität...

Ähh, du weisst aber schon das bei Hausstromanlagen gänzlich anders geklemmt wird?
Ist ja schon ein Unterschied zwischen AC und DC.
Bei Hausstrom kommt man mit wenigen Farben aus, keine Frage, beim moped und Fahrzeugelektrik ist das aber sehr unangebracht...

Ist schon klar,

Am Mopped hat man übrigens auch AC

Wenn man will kann man am Mopped mit 2 Farben klar kommen. Aber, das ist halt dann nicht original... Mein Gott...

Das hat doch nix mit Schaltschrank verkabeln oder Korrosionschutzkabeln von zig 100Meter Länge zu tun wo alle gleich aussehen und wenn sie falsch nummeriert sind muß man halt "durchklingeln" welches Kabel welches ist...
Hier gehts um KFZ-Kabelbäume und da mag ich nunmal keinen Murks...selbst dann nicht wenn er original ist...und Uraltkabelbäume sind nunmal Murks für mich solange das Fahrzeug nicht im Neuzustand im Museum steht.

Wer halt vergrünspanten geschwärzten Kupfermist in neuer Verpackung braucht soll sich das halt so machen. Gibt vielleicht irgendwann mal nen netten Kabelbrand...am so originalen Fahrzeug.

Angefügtes Bild

Also bei Restaurationen sollte man neue Kabelbäume fertigen und auch dann wenn der Originale defekt ist.

Es ist ja vorallem auch für die einwandfreie Leitung von Strom wichtig das die Leitung ebend keinen Grünspan angesetzt hat das sind ja auch immer übergangswiderstände die sich vorallem in der Lichtleistung der kleinen Lichtmaschine zeigen(man kann sich auch ne Vape verbauen dann fällts nicht mehr auf ).

Ich habe das bei meiner N so gehalten und habe auch schon mal über die enorm gute Lichtleistung des Hauptscheinwerfers gesprochen die vorallem durch die neue Kabelage und dann die gute Reflexionsschicht etc kommt.

Um der Originalität etwas zu entsprechen habe ich an sichtbaren stellen 2 farbige Kabel aufgetan das wäre bspw das Kabel für die Tachobeleuchtung oder für die Hupe und das wäre es schon an sichtbaren Kabeln bei der Vogelserie wärens ja nur die fürs Parklicht

Soll heißen die Originalkeule würde ich hier nicht schwingen denn sehen tuts keiner da gibts andere Details die für mich wichtiger wären.

übrigens habe ich alle möglichen Kabelfarben verwendet alles zusammengesteckt ohne mir zu markieren für was was ist denn normalerweise nimmt mans ja nichtmehr auseinander und verkaufen wollte ich das Möp eigentlich auch nicht brauch mir deshalb auch keine sorgen um andere machen.

Übrigens habe ich mir für die Kabelschuhe extra noch ein Zange gekauft die geht auch für Kabelösen

Gruß
Dirk

Angefügtes Bild

nach langem Hin und Her mal eine kleine Rechnung.
Die "Original" Kabelbäume, bei denen man ja auch noch keinen "Perfekten" hat kosten zw. 40-50€.
Ich bin jetzt mal alle Kabel inkl. Flach & Ringsteckern und Isolierschlauch, sind ja nur 1.5m, durch und komme auf 17€ inkl. Versand.
Und mal ehrlich, die meisten Anschlüsse sind gesteckt oder geschraubt, nur die Wenigsten gelötet.
Klar benötigt man etwas Zeit dazu, aber lieber hab ich alles so das es passt neu, als dass ich 25-30€ mehr ausgebe und mich trotz NEU noch rumärgere, weil Länge oder Farbe nicht stimmt.
und sooooo viele Kabel sind das nun bei der Schwalbe auch wieder nicht. Ich setz mich da gerne mal bissl hin und kann sagen: hab ich selbst erledigt, passt, ist neu, ist so wie es laut Schaltplan sein soll und war günstig.
Wozu so ein Haufen Geld ausgeben wenn die Lösung eigentlich recht simple ist.

Nur schade, dass Conrad-Elektronik braun, nachdem es vorher ab 20.1. wieder lieferbar hatte, nun auf März verschoben hat. Da muss ich anderweitig kurz suchen

Ich kann des Zottligens Argument schon verstehn. Das setzt aber einen gewissen "Bestand" an "guten" Adern voraus.

Ich werf mal noch ein Argument in die Runde: Es gibt (z.B. im Maschinenbau) ein Steuerkabel mit Namen "Ölflex". (Danach kann man bestimmt googeln). Dieses Kabel gibt es von 2-adrig bis mehr als 32-adrig, von 0,75 quadrat bis hoch zu weisnicht. Die Adern sind alle schwarz (bis auf den Schutzleiter) und durchnummeriert. Eine Zuordnung ist also absolut gegeben. Der graue Mantel ist Sprit und Ölbeständig.

Vertrieben wird das über den stino Elektrogrosshandel. Ich denke, wenn man hergeht und mit ner Bitte "ich brauch 5 Meter 7x1,5 Ölflex" kommt, wird das gehn. Wie gesagt, das ist die Profivariante im Maschinenbau.

Wer kauft das Zeug bei Conrad??? Gibt soooo viele kleine Händler in der Bucht...auf mehr wie 5-6€ Herstellungskosten inclusive Material komme ich nicht.
Arbeitszeit natürlich mal außen vorgelassen. Und nen Stück Blödzinn und Kolophonium findet sich doch in fast jedem Haushalt...