Die Frage ist natürlich, inwieweit man den Modellwechsel von 167 auf 705/706/707 akzeptiert; also ob man da wirklich große konstruktive Veränderungen meint (die es nur zu diesem Wechsel wirklich gab) oder ob nicht schon allein die neue Benennung seitens des Herstellers einen Modellwechsel darstellt. (letzteres wird beim VW Golf ja auch hingenommen)
Fakt ist:
- bis '58 ist Modell 167 der Oberbegriff für 3 Ausstattungsvarianten, nämlich mit 1-, 4- und 8-Gangschaltung -> ab '59 werden die Varianten einzeln bezeichnet
- '59 wurden mit der überarbeiteten Modellpalette der DDR-Fahrradhersteller neu entwickelte Muffen für die Diamant Rennräder eingeführt -> auf der neuen Muffe ist kein Platz mehr für den oberen Pumpenhalter -> kurzzeitig gab es eine Kombination aus angelötetem Halter unten und Schellenlösung oben später wurde beides mit Schellen gehalten (Vereinfachung)
- bis ins Jahr 1959 wurde die Modellbezeichnung + Kennbuchstabe der Rahmenhöhe immer unten in die Tretlagermuffe eingeschlagen -> ab '59 wurde dann nur noch der Buchstabe eingeschlagen
- beim folgenden Punkt bin ich mir nicht sicher, weil ich da noch nicht genug Vergleichsobjekte hatte: meines Erachtens wurde beim so bezeichneten Modell 167 die Naht in der Tretlagermuffe verschliffen während sie bei den Folgemodellen unbearbeitet blieb
Details in der Ausstattung änderten sich:
- die Anzahl der Gänge wurde erhöht (wie schon von BSGRenner geschrieben)
- die für den Rennsport nutzbaren Modelle 706 und 707 wurden serienmäßig mit Schnellspannern ausgeliefert (vorher gab es die wohl auch, aber nur als Zubehör)
Dazu noch was interessantes von einem ehemaligen Fahrradhändler:
Das Einstiegsmodell 705 wurde damals wohl recht häufig von Leuten gekauft, die für die Standard-Rahmenhöhe der Sporträder von 56cm zu groß oder zu klein waren. Es folgte die Umrüstung auf Querfeldein-Reifen und nicht selten wurde auch ein Sportrad-Lenker verbaut.
Außerdem nahm die Qualität immer weiter ab; auch schon in den 60er Jahren. (schlecht gestanzte und verlötete Muffen)
Noch zu den anderen angesprochenen Punkten:
Achsdurchmesser:
Die Änderung dieses Durchmessers erfolgte wohl ca. 1958 mit dem Übergang von den 3-teiligen Naben zu den eckigen Renak-Vollaluminium-Naben.
Lenker:
Ich bin mir recht sicher, dass nach 1960 Restbestände mit der 167er Prägung verbaut wurden; auffallend ist vor allem, dass dann fast nur noch 38cm-Lenker zu finden sind, obwohl es die 167er vorher auch noch in den anderen Breiten gab.
Ich hatte übrigens gehofft, diese Frage mit meinem tollen Neuerwerb handfest beantworten zu können, aber auch im Diamant-Buch von Werner Aidn gibt's keine eindeutige Antwort, stattdessen wird dort noch ein Modell 267 und 277 erwähnt

Betrifft aber wohl hauptsächlich den Profi-Radsport.
Insgesamt kann man schon sagen, dass die Geometrie und die Machart der Diamant Rennräder von 1954 bis 1990 gleich geblieben ist, aber die Qualität mit der Einführung der "verbesserten" Muffen kontinuierlich abgenommen hat.
Was die technischen Veränderungen angeht, die einen "Modellwechsel" rechtfertigten:
Beim Sportrad ist der einzige Unterschied (am Rahmen) zwischen den Modellen 108/109 und den Modellen 201/251, dass die Luftpumpenhalter von rechts nach links gewandert sind.