Rücktrittnabe warten, Wie macht man's richtig?

Ich habe bei meinen Rädern öfter das Problem, dass sie beim Bremsen nur relativ lasch bremsen. Um das Rad blockieren zu lassen, müßte man sich teilweise mit dem ganzen Gewicht voll reinhängen. Ist hier Kupferpaste die Lösung oder liegt es an den zu abgenutzten Bremskörpern?

Ein zweites Problem ist, dass sich der Bremszylinder (glaube ich) verklemmt. Wenn man bremst und absteigt, kann man das Rad nicht rückwärts schieben, muß es erst kurz vorwärts schieben, damit sich die Bremse wieder löst.

Das sind keine gravierenden Probleme, aber es wäre doch toll, wenn man das besser hinbekäme.

Wenn man nur noch schlecht bremst, leigt es meist am falschen Öl bzw halt doch am abgenutzten Bremsmantel. In einem Heftchen, was es wohl früher beim Naben oder Fahrraskauf mit dazugab steht folgendes drin:

... In den Bremsmantel füllt man zweckmäßig auf der linken Seite (Haltenasenseite) etwas Vaseline.... zum Einölen...verwendet man harz- und säurefreies Knochen oder Vaselineöl. Versagen des Antriebs oder Nachlassen der Bremswirkung ist meist auf Verwendung eines ungeeigneten harzreichen Schmiermittels zurückzuführen.

Ich habe eine große Dose braunes DDR-Schmieröl. Ist das dann falsch für den Zweck? keine Ahnung ob da nun Säure oder so drin ist.

Nähmaschinenöl, harzfrei und säurefrei

Ich nehme da auch immer das preiswerte Nähmachinenöl.
Das Problem, daß der Rücktritt beim Vorwärtsschieben manchmal kurz blockiert habe ich auch ab und zu. Ich vermute fast, daß sich das nicht abstellen lässt.

Da es auch viele Räder gibt, wo das nicht auftritt denke ich schon, dass es sich beheben läßt. Vllt. weiß ja doch jemand was.

Habe gestern eine an meinem Mifa von die FuS-Rücktrittnabe von 1950 gewartet, einige verschlissene Teile getauscht und vorschriftsmäßig geschmiert bzw. geölt - soweit allet schick... das Ding 'is jetzt nur, dass ich nun zwar die Bremspower einer Scheibenbremse habe, aber beim Bremsvorgang Schleifgeräuche zu hören sind und die Nabenhülse super heiß läuft (.. und das, obwohl es sich noch um den originalen Bremsmantel handelt)

Bevor ich jetzt alles wieder ausbaue und den Bremsmantel ein wenig fetten würde, wollte ich einfach mal ganz blöd fragen , ob bei der Erhitzung vllt. auch nur das (vermeintlich falsche) Öl "verdampft" und sich diese Symptome mit der Zeit von selber wieder geben .. oder ist das ein Hinweis darauf, dass die Nabenhülse verschlissen ist

Gruß, Sören

Ich würde sagen, keine oder zu wenig Vaseline auf dem Bremsmantel.

Da gehört offiziell Kupferpaste drauf.

So machts man richtig! Anleitung

Aber nicht beim Messingmantel. Da ist nach Anleitung von ca 1935 Vaseline zu verwenden.

Okay, waren die Bremsmäntel der Reichenbach-Naben immer aus Messing? Bin mir nicht sicher, weil die Teile größtenteils eine ziemlich dunkle Oberflächenbeschaffenheit haben.

Gut, Vaseline gibt's also von Hanseline, aber wo bekommt man eigentlich Kupferpaste her? Baumarkt?

Im gut sortierten Fahrradladen gibts sowas, zur Not müssen die es bestellen. Scheunenfunde hält nichts davon, aber woanders habe ich das schon gesehen, um die Bremswirkung zu erhöhen. Ich nehme es aber auch nicht, wenn man "vorausschauend" fährt, reicht auch Vaseline oder auch ein leichter Fettfilm.

Kupferpaste bekommst eigentlich überall wo es Autoteile und Zubehör gibt, also auch im Baumarkt. Aber nicht zu viel auf einmal nehmen, das Zeug ist sehr ergiebig und man saut gut damit rum

War eben nach Feierabend in vier verschiedenen Fahrradläden bzw. -abteilungen. Keiner hat Vaseline von Hanseline oder SRAM-Spezialfett. Wenn ich gefragt habe, wie sie denn bei Reparaturen die Rücktrittnaben warten, erntete ich jedesmal ratloses Schulterzucken und die Antwort, dass nach sowas noch nie jemand gefragt hat...

... aber wenigstens konnte dann die Apotheke Kellerassel's Hobbybedarf decken