Grüß Dich Daisy und willkommen im Forum!
Die ETZ ist ein wirkliches Arbeitstier und hat in meinen Augen keine wirklichen Schwachstellen. Solltest Du eine mit Scheibenbremse erwerben können, ist das die von der Ausstattung wertige (Export-)Variante, in der Regel in Verbindung mit der Getrenntschmierpumpe von Mikuni.
Vorteil: Du brauchst das Zweitaktgemisch nicht tanken oder im Tank mischen, das erledigt die Maschine nach Tanken von Sprit und Öl selbsttätig in Abhängigkeit der Stellung des Gasgriffs über die erwähnte Pumpe (welche bei Wartungen in der Regel gerne vergessen wird). Tipps hierzu in Wilschrei´s MZ-Buch, im guten Buchhandel erhältlich und Tippgeber bei so manchen Wartungsgeschichten und Fragen zum Handling.
Nachteil: Solltest Du vergessen Öl nachzufüllen oder die Pumpe aufgrund eines gerissenen Seilzugs oder anderweitig streiken, ist der Kolbenklemmer nahe.
Du hattest Probleme mit der Scheibenbremse angesprochen. Eine abgenutzte Scheibe (die auch einen Hinweis gibt auf eine höhere Laufleistung) wird langsam immer schwieriger zu kaufen -> Preise bis EUR 100 für eine "neue" aus alten Tagen werden bei Ebay & Co. gerne in Rechnung gestellt. Ob sie über Händler noch verfügbar ist und zu welchem Kurs vermag ich nicht zu sagen. Sollten nur die Bremsklötze für die Scheibe fällig sein, wird es entschieden günstiger. Selbige kann man mit einem Mindestumfang an Werkzeug, einem Handbuch (s.o.) und Sorgfalt bei den Arbeiten auch eigenhändig wechseln.
Ein Blick auf den Kilometerzähler (sofern original) weisst auch neben dem Lauf der Maschine (lass sie Dir vorführen, -fahren, sofern mit der def. Bremse möglich) auf evtl. fällig werdende Arbeiten hin. In der Regel verträgt der Motor 40.000 km bevor die erste Motorüberholung fällig wird, die dann in Abhängigkeit der erforderlichen Arbeiten aber auch einige hundert Euro verschlingen kann.
Last but noch least steht die Frage, ob Du Dir zutraust einige Arbeiten auch selbst auszuführen oder ob Du auf Gedeih und Verderb auf eine Werkstatt oder ähnliches angewiesen bist?!
Solltest Du diese Frage gefühlt eher mit dem zweiten Halbsatz beenden, fährst Du im Endeffekt vermutlich günstiger, wenn Du eine regelmäßig gewartete Maschine aus erster oder zweiter Hand übernimmst zu einem moderat höheren Preis als eine uferlose Baustelle, die für den sprichwörtlichen "Appel und ein Ei" angeboten wird, dessen hohe Reparaturkosten in der Folge aber jede Werkstatt zu Deinem Schaden begeistert feiern wird.
Denn: fahren willst Du das gute Stück ja auch!

Da ist Dein sauer verdientes Geld dann in der besseren Substanz mittel- und langfristig besser angelegt, als zur Sanierung von teuren Altlasten. Hilfreich ist es -sofern Du Laie sein solltest- zudem jemanden mitzunehmen, der ein wenig kundig ist bei motorisiertem Zweirad und Co.
Trotz allem sollen Dich obige Preise oder Hinweise nicht vom Kauf abschrecken, dir aber einen kleinen Hinweis darauf geben, was Du im Fall der Fälle beim Kaufpreis zum Abzug bringen kannst, bevor (!) Du dann bei einem geringer ausgehandelten Kurs einschlägst.
Gruß,
Bernd