Kettenspanner für Primärkette

[zbül]

Hallo,

hatte mir mal Gedanken gemacht, einen Kettenspanner in die Primärkette
eines RT Motors zu bauen. Bei anderen Fahrzeugen(Vespa u.a.)gibt es das
ja auch. Bin es dann auch angegangen und habe es gebaut.
In einem Ersatzmotor habe ich es eingebaut und Probelauf gemacht. Haut hin.
Der Spanner kann auch verstellt werden.

Bearbeitet von zbül am 24.08.2011, 22:11

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[ddrschrauber]

Die Idee ist nicht schlecht, Nutzen und Umsetzung allerdings sind zweifelhaft. Wenn die Kette schon so durchhängt ist sie schon völlig verschlissen. Ein Pertinaxschleifer wird sich auch sehr schnell abnutzen.

Der Tim

[zbül]

Hallo Tim,

der Spanner sollte gleich bei einer neuen Kette eingebaut werden, damit sie
garnicht erst schlagen kann. Bekommt sie erst einmal etwas Luft, liegt sie
nicht mehr stramm an den Zähnen der Kettenräder an.
Der Schleifer ist kein Pertinax, es ist Buchsenmaterial. Einen anderen Kunststoff
zu nehmen wäre ja kein Problem. Es ist eben ein Versuch.
Bei vielen Motoren(hatte ich schon geschrieben) sind auch solche Spanner drin.
Vielleicht kennt sich jemand mit solchen Motoren aus und könnte darüber
berichten?
Wie gesagt, mein Ersatzmotor hat einen Spanner drin und hat den Probelauf
problemlos überstanden.
Im Winter werde ich ihn einbauen und fahren. Dann kann ich sicher mehr
Aussagen machen.
Warum soll es in meinem Motor nicht gehen, wenn es in anderen funktioniert?

[zbül]

Hallo,

hier noch ein Bild eines Vespa-Motors.


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[ddrschrauber]

Buchsenmaterial ist Pertinax. Die Frage ist doch hier, warum sollte es ohne Kettenspanner nicht gehen?

Der Tim

[zbül]

Hallo,

habe noch einmal das Thema Pertinax aufgegriffen. Das Bild zeigt Pertinax
und Buchsenmaterial(Faserverbundstoff). Den Unterschied kann man,
glaube ich, deutlich sehen. Pertinax gibt es in verschiedenen Härten, je nach
dem verwendeten Klebstoff(Lack?).



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[ENIGMA]

Warum gabs das dann nicht schon serienmässig? Ich kenne die schlappernte Primärkette in den MZ Motoren,scheint also typisch zu sein,und auch neue Ketten sind nicht wirklich "gespannt" nach dem Einbau,sie hängen eigentlich immer durch,mal weniger mal mehr.

[Unhold]

Das macht auch nichts, denn diese Primärketten sind in der Regel in ihrer Gesamtlänge so kurz, dass sie auch dann nicht abspringen und noch funktionieren wenn sie maximal gelängt, also in sämtlichen Gliedern ausgeleiert und verschlissen sind. Das muß man dann eben im Gefühl haben, wann die Primärkette soweit verschlissen ist, dass ein Kettenriss droht und ein Motorschaden zu befürchten ist.
Gibt es für diese Primärketten nicht auch für die ordnungsgemäße Wartung vorgeschriebene Wechselinterwalle, dass alle soundsoviel tausend Kilometer eine neue her soll?

[ddrschrauber]

Ich denke mal die sollen im Lauf der Generalreparatur gewechselt werden, also nach 30.000km. Meine war dann auch soweit, nicht völlig hin, aber wechselbereit.

Der Tim

[zbül]

Hallo,
noch einmal zu den Ketten. Es gab früher drei verschiedene Kettenlängen.
Waren durch Farben gekennzeichnet. Da hatte man die Möglichkeit, einiges
auszugleichen.

[ddrschrauber]

Wie soll den das gehen, wenn die Teilung nicht passt, ist schneller Verschleiß vorprogrammiert. Die Kette darf also nur eine Länge haben.

Der Tim

[Flacheisenreiter]

Fertigungstoleranzen ...nicht nur bei den Ketten, Ritzeln und Kettenrädern, sondern auch beim Gehäuse.
So jedenfalls könnte ich mir das erklären.

Verschiedene, farblich gekennzeichnete Motoreile für bestimmte Toleranzen gabs doch während der gesamten Bauzeit, kann mir jedenfalls vorstellen, dass auch die Primärkette davon "betroffen" war.
Naja, und wie man weiß, war die Kettenqualität eben auch nicht das Gelbe vom Ei.

Der Kettenspanner ist keine dumme Idee, allerdings müsste es eine Art Federung geben.
Im jetzigen Zustand läuft die Kette zwar recht straff(der Durchhang ist übrigens OK, diese Kette scheint noch nicht viele km drauf zu haben), aber sie längt sich trotzdem und wird dann genau so rumschlackern.
Zusätzlichen Abrieb gibts außerdem...

[Raphael]

Die Konstruktion hat m.E. einen Denkfehler : Ich würde eine Kette nie nach aussen spannen , sondern nach innen .

Denn genau da , nämlich nach aussen , will man doch nicht hin ...?

Gruss,
Raphael

[Flacheisenreiter]

Das außerdem, da hast Du recht!

Allerdings ist das bei dem Motor nicht möglich. Die Kette würde an der Schraube bzw. am Schraubstutzen des Kupplungsdeckels schleifen...ich denke, die Konstrukteure haben das schon alles durchdacht.

Man muss ja mal bedenken, dass der Motor eine Vorkriegskonstruktion ist und bis zur kleinen ETZ in den 80ern weiterentwickelt wurde.
Doch einen Kettenspanner gabs nie, nur die Kette selbst wurde "verdoppelt" .

[zbül]

Hallo Raphael,

dein Gedankengang ist ja richtig. Nur wie schon gesagt wurde, ist anders kein
Platz. Und da so wenig Platz ist, ist das mit einer Feder auch so ein Problem.
Bekommt das irgendwie etwas Luft, könnte es scheppern?!
Gekommen bin ich darauf, weil folgendes passiert war. Bei einem Motor(noch nicht
sehr viel Kilometer gefahren)stand plötzlich Öl unter dem Fahrzeug. Konnte mir das nicht erklären. Nachdem ich dann den Seitendeckel geöffnet hatte, sah ich die
Bescherung. Die Kette hatte an einen Bolzen geschlagen. Der hatte sich dadurch
losgedreht. Sagt auch etwas über die Kettenqualität aus?!
Das früher keine eingebaut wurden, war sicher eine Kostenfrage.
In einem Ersatzmotor habe ich es schon eingebaut und Probelauf gemacht.
Man könnte es sicher noch optimieren(anderen Kunststoff für den Halter)
Bis jetzt war es nur ein Gedanke, den ich mal umgesetzt habe.
Wer aber öfter Motoren macht, weiß doch, wie die Ketten schon nach kurzer
Zeit durchhängen. Zumal man nicht immer neue Zahnräder bekommt?!
Sollte jemand Interesse an einem Versuch haben, würde ich ihm gerne meine
bisherigen Erfahrungen mitteilen. Es ist nur ein Prototyp, wie man so schön sagt?!