Hallo Rico,
ich würde dem früheren Besitzer des Motorrads keine Schuld geben: du mußt dir das so vorstellen, daß der ein ähnliches Problem hatte, wie du jetzt, nämlich einen Motorschaden, dem dem vielleicht ein Kolbenring gerissen ist, und dabei hatte er nicht daran gedacht, daß vielleicht ein kleines Stück davon in den Kurbelraum gefallen sein könnte. Er wollte den Motor nicht spalten, genauso wie du.
Ich kenne keinen Weg, um den Dreck vom Boden des Kurbelraums zu entfernen, als die Spaltung des Motors. Ich habe schon einen regenerierten Motor auseinandergenommen, und Metallspäne im Kurbelraum gefunden. Einen RT-Motor zu zerlegen ist relativ einfach - dieses Forum hat eine ausführliche Anleitung, wie man dem Motor öffnet und wieder zusammenbaut. Ich kann dir das nur empfehlen.
Öl ist ein prima Kleber, der jeden Dreck festhält. Aber vielleicht hast du ja Glück, und du kriegst die Metall-Splitter mit der Diesel-Spülung raus.
Was deine anderen Fragen betrifft: Diesel schadet dem Motor null komma gar nicht.
Die Einkerbungen im Zylinderkopf sind kein Problem, solange er noch dicht abschließt, sich keine lösbaren Splitter darin befinden.
Ich bin auch ein fauler Mensch, aber auf eine andere Weise. Ich hab' mir einfach nen Zylinder plus Kolben auf Ebay gekauft - hat mich 150 Euro gekostet - den alten Zylinder konnte ich sogar behalten.
"Wie bekomme ich raus, ob ich einen 10er oder 12er Kolbenbolzen habe?" In dem du den Kolbenbolzen in die Hand nimmst, und den Durchmesser mißt: entweder sind es 10mm oder 12mm.
Gruß, Andreas
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"Es ist technisch nicht leicht zu erklären, warum stets ungewaschene Maschinen eines Tages nicht mehr laufen, Kolben festgehen, Lager knattern, das Getriebe wimmert. Ein ewig schmutziges Motorrad nämlich macht seinem Herrn keinen Spaß. Und was ihm so an Liebe fehlt, versäumt oder spart er an Öl, das läßt er an Kabeln hängen, an Bowdenzügen aufreiben, die Zündung übersehen und den Vergaser vergessen. Es ist der seelische Druck, der sich durch Blechdeckel und Gußgehäuse hindurch in die Maschine frißt." Alexander Spoerl, aus "mit Motorrad und Roller auf du", 1955.
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