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> historische Reparaturen
Auxburger
Geschrieben am: 05.06.2014, 09:34
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Au ja ... Murkseum Sgabianüscht _clap_1.gif


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moosmutzel
Geschrieben am: 05.06.2014, 09:40
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Ich fänds auch nicht schlimm, wenn das Thema das Forum nicht verläßt. Spannend ist auf jeden Fall, warum das hier eigentlich die Gemüter so erhitzt.

Mein Zugang zu dem Thema ist wie gesagt, dass die DDR durch diverse Museen mit auf Hochglanz poliertem Wartburg in der Vitrine zu so einer sterilen Gesellschaftsmumie verkommt und man nicht vermittelt bekommt, wie die Menschen lebten. Ich finde gut restaurierte Räder super. Aber was sagt mein Mifa Exportmodell über die Fahrradrealität der DDR aus? Ich finde, man könnte dem Edlen, Seltenen und Schönen etwas zur Seite stellen, was die Realität wenigstens ein Stück weit wiedergibt.

Ich vermute außerdem, das Ganze einzuschätzen ist unsere Generation gar nicht so richtig in der Lage. Ich sag nur "Frag doch die Alten! Frag doch die Alten! Mhmmhmmh" (Sendung aus dem Abendgruß) Aber wir versuchen es natürlich trotzdem und das ist auch in Ordnung so. Jede Generation definiert sich ja auch über ihr Bild von der Vorgängergeneration.

Ich weiß, dass mein Vater beim Hausbau aus Mangel an den passenden Baustoffen zu allerlei Tricks und Kniffen gegriffen hat, die man heute noch hier und da sieht. Hält, aber ist halt improvisiert, gut improvisiert. Dieses Improvisieren gab es nicht nur im Privaten, sondern auch im öffentlichen Raum. Das ging wohl so weit, dass es manchmal nicht mal mehr zum Improvisieren reichte, weswegen Bauzeiten um ein vielfaches überschritten wurden. Ich kann mich noch an eine Karrikatur aus dem "Eulenspiegel" erinnern, auf der Bauarbeiter alte Bretter und anderes Zeug nur lose zur Form eines Hauses aneinandergelehnt hatten. Darunter stand "Wir müssen noch improvisieren."

Vllt. müßte man mal altgediente Fahrradmechaniker fragen, wie das damals mit der Versorgungslage konkret im Fahrradbereich war. Ich vermute ja, das sah nicht allzu rosig aus. Und auch wenn man vllt. diese Plastikpedale mit Reflektoren bekam, so fielen die doch nach ein paar 100 Km auseinander. Also hat man sich vllt. überlegt, ob man sich nochmal so einen Schrott kauft, oder sich selbst aus den alten 50er Jahre Infestos was bastelt.


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nukular
Geschrieben am: 05.06.2014, 10:01
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Jap, das wäre wohl das einzig aussagekräftige. Alles andere bleibt nur Spekulation....zugegebenermaßen interessante Spekulation...
Um sich ein realistisches Bild von der "Fahrradgesellschaft DDR" zu machen, bräuchte es z.B. viele, sehr viele Alltagsbilder, auf denen die Leute mit ihren Fahrrädern zu sehen sind. Dazu bräuchte man dann aber wieder entsprechende Hintergrundinformationen:
Von wann ist das Bild? Wie alt ist das Fahrrad zum Zeitpunkt der Aufnahme? War derjenige der Erstbesitzer? Wie groß ist seine Fahrrad-Affinität? Wie wurde das Fahrrad genutzt? usw....
Viel mehr als "Frau mit Fahrrad, ca. 60er bis 70er Jahre" wird man jedoch meist nicht als Fakten nennen können. Von daher ist es sehr schwer, sich da ein detailliertes Bild zu machen. Noch dazu sollte man es vermeiden, die gesamte DDR-Zeit über einen Kamm zu scheren.
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moosmutzel
Geschrieben am: 05.06.2014, 10:37
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Ist übrigens schön, dass du mal wieder reinschaust. Ich hab erst gestern mal wieder in alten Fotoordnern gestöbert und da ist mir aufgefallen, dass wir schon lange keine Ausfahrt mehr gemacht haben. Die Tour um Potsdam war echt klasse.

Zum Thema: So isoliert gesehen, hast du schon Recht. Aber wenn man diese Seite gar nicht beleuchtet, und nur die Hochglanzräder und schönen DDR-Katalogbilder mit den Ertüchtigungssprüchen darunter zeigt hat man ein noch unvollständigeres Bild. Aber wie man das auflösen kann, weiß ich nach eurer begründeten Kritik auch nicht mehr so recht.



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nukular
Geschrieben am: 05.06.2014, 10:58
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Das stimmt, so ne Ausfahrt wäre mal wieder was wink.gif
Hm, letztlich steht ja die Frage im Raum, was man nun konkret zeigen möchte und inwiefern das mit dem Wiki (in dem ja v.a. die Erzeugnisse der DDR-Fahrrad- und Fahrradzubehörindustrie gezeigt werden sollen) noch vereinbar ist. Aber das ist wohl ne schwierige Frage ermm.gif
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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 05.06.2014, 21:55
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Ich hatte das DDR-FahrradWiki bis jetzt stets als Lexikon der Erzeugnisse aus der DDR-Fahrradindustrie verstanden. Dass dort inzwischen auch kleinere Geschichten wie (professionelle) Neulackierungen einzelner Fahrradhändler Eingang gefunden haben, hängt ja schlicht damit zusammen, dass die entsprechenden Räder eine Art eigene Modellpalette/Kleinserien darstellen.
Das ist bei den Heimarbeiten seltenst gegeben. Mit Ausnahme derer, die letztlich einen Beruf daraus machten (Elsner o.ä.).

Die Abbildung der politischen Umstände und anderer Gegebenheiten sehe ich nicht als Aufgabe des Wikis, wenn es nicht zur Begründung bestimmter Maßnahmen in der Industrie dient. Wobei es durch die Kategorie "Alltagsbilder" auch dahingehend schon einiges zu sehen gibt; allerdings teilweise auch durch die Propaganda-Brille.

Gebastelt wurde daneben auch schon lange davor. Bestes Beispiel ist mein ältestes Diamant-Rad, bei dem vermutlich kurz nach dem Ersten Weltkrieg der Schwanenhals-Rahmen eines Damen-Rad (vrmtl. Modell 8D) mit dem Hinterbau eines älteren Halbrenners (Modell 10) repariert wurde.
Und zum Thema Improvisation:
Selbst Hitler's Prachtstadion in Berlin wurde zur Hälfte in die Erde gebaut, weil man für zwei oberirdische Zuschauerringe gar nicht genug guten Muschelkalkstein hatte. wink.gif
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phänomario
Geschrieben am: 06.06.2014, 07:41
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Ich glaub das Thema wird "aus Gründen der wissenschaftlich angehauchten und belastbaren Aussagekraft" zerredet.

Reicht es nicht, das es solche "Reparaturen" gab, egal ob im Jahr 1965 oder 1974. Muss alles begründet, mehrfach geprüft und in einem was auch immer gearteten Kontext gebracht werden? Ist das wieder Zensur?

Es hört sich für mich so an, dass einfache Provisorien damit keinen Anspruch hätten dokumentiert zu werden.
Mehr zu zeigen macht dann für mich keinen Sinn mehr, wenn es nur um den Kontext zum politischen und wirtschaftlichen System geht.


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Grüße Mario

DAS DDR-Fahrradwiki
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Fahrrad.Freund
Geschrieben am: 06.06.2014, 09:46
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@phänomario: Dito. Wär schade drum.
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zweirad
Geschrieben am: 06.06.2014, 18:32
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phänomario  Erstellt am 06.06.2014, 08:41

Reicht es nicht, das es solche "Reparaturen" gab, egal ob im Jahr 1965 oder 1974. Muss alles begründet, mehrfach geprüft und in einem was auch immer gearteten Kontext gebracht werden?


Bin auch deiner Meinung. Dokumentation der Reparaturen finde Ich richtig! Ob nun aus dem so oft angesprochen Mangel (aus welchen Gründen auch immer...) oder einfach nur weil man sich das Geld für den Neuerwerb eines Ersatzteils sparen wollte! (wurde z.B. bis jetzt auch noch nicht erwähnt!) Geht ja um die Reparaturen an sich, nicht um Gründe warum Ersatzteil XY nicht aufzutreiben war.

Evtl. im Wiki oder hier im Forum...


Grüße
Robert
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moosmutzel
Geschrieben am: 06.06.2014, 20:44
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Dabei fällt mir noch ein, dass wenn man Basteleien an DDR-Rädern dokumentiert, dies ja nicht im Umkehrschluß heißt, dass es im Westen keine Bastler gab oder weniger, schlechter sonstwie gebastelt wurde. Darüber muß man ja an der Stelle gar keine Aussage machen.

Außerdem ist das Wiki längst mehr als ein reines Nachschlagewerk für Ersatzteile und Fahrradmodelle, vor allem Dank Justus' umfangreicher Archivarbeit. In diesen Unterlagen geht es ja z.B. auch um Standardisierung bei Fahrradgewinden, oder um Werkszusammenlegungen oder um Verwaltungsumstrukturierungen in der SBZ oder oder oder. Somit ist das nun auch ein ganzes Stück Wirtschaftsgeschichte und den Bereich der Alltagsgeschichte hat Tonzy ja mit den Fotos und den Aufgearbeiteten Rädern schon erwähnt. Man kann feststellen, dass jeder Beitragende dem Wiki auch ein stückweit seine eigene Handschrift verpaßt, je nach Interessenlage. Und das ist an sich ja nichts Schlechtes, denk ich mal.


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Jenser!
Geschrieben am: 07.06.2014, 17:41
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Hört ma bitte auf den Fred zu zerreden.

Die Reparaturen sind Kult und ich finde es klasse den Erfindergeist zu sehen.

Scheiß doch aufs WIKI.


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Seidel&Naumann
Geschrieben am: 07.06.2014, 18:56
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Seh ich auch so! dry.gif
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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 07.06.2014, 19:18
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QUOTE (Jenser! @ 07.06.2014, 17:41)
Scheiß doch aufs WIKI.


Alles klar. War's wieder zu viel Text?

Was hindert euch denn daran, einfach einen neuen sauberen Thread mit den Reparaturen zu eröffnen, in dem von vornherein klargestellt wird, dass nur in loser Folge Beispiele für Improvisation gezeigt werden sollen und keine Diskussion gewünscht ist? Findet sich dann auch schneller in der Google-Suche wink.gif

Ich guck mal, was ich noch so an überpinselten Rahmen und Teilen habe, denn wenn die Silberbronze nicht auch ihre Würdigung erhält, wäre das ja nur inkonsequent.
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Jenser!
Geschrieben am: 07.06.2014, 20:08
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Ja genau, hier scheiß ich auf´s Wiki.

Mir Wurst ob Dir das gefällt.

Ich finde es einfach gut, dass man sehen kann wie sich die Menschen geholfen haben.

Teile doch Deine überpinselten Rahmen. Wenn es was zum Thema beiträgt ist das doch im Rahmen.
Wiki für Infos toll, wenn Dir das für Maßnahmen der Zeit zu fein sind, bitte.

Mir gefällt, wenn ich Bilder von "ich helfe mir selbst, wenn es schon nix gibt" sehe.

Mach ne Wissenschaft draus, Tony.

Mir ist das auch Wurst obs Dir zu wenig Text war oder ob der Fred Dir gefällt. Ehrlich.

Wie gesagt, zeigt her eure Fotos. Scheiß aufs Wiki, ich finds einfach toll anzusehn wie die Leute sich geholfen haben. .


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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 07.06.2014, 21:13
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QUOTE (Jenser! @ 07.06.2014, 20:08)
Mach ne Wissenschaft draus, Tony.

Mit "z" bitte wink.gif
Die Sache mit der wissenschaftlichen Herangehensweise vermeidet einfach Fehlinterpretationen und falsche Aussagen.

Gebastelt wird heute immer noch, da braucht man nur mal an den regelmäßig genutzten, aber mit low budget gepflegten Drahteseln vor Bahnhöfen, Schulen oder Universitäten schauen.
Wenn dort beispielsweise ein Gepäckträger oder Schutzblechstreben mit Kabelbindern befestigt sind, müsste man gemäß deiner Vorstellung "ich helfe mir selbst, wenn es schon nix gibt" und "Maßnahmen der Zeit" in 50 Jahren konsequenter Weise mutmaßen, dass es im Deutschland des frühen 21. Jahrhunderts zu zeitweiligen Engpässen bei der Verfügbarkeit von Schrauben kam, die von der cleveren und vom Erfindergeist geprägten, deutschen Bevölkerung mit kreativen und preiswerten Lösungen überbrückt wurden. Gleichsam müsste man dann annehmen, dass sich diese als so innovativ herausstellten, dass sie einfach beibehalten wurden und deshalb für die geneigten Altfahrradinteressierten aus dem westlichen Großrussland erhalten geblieben sind.
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