Nun aber zum Fahreindruck:
Man sitzt auf dem Expressrad recht weit "vorn", was an der Rahmengeometrie liegt. Das ist weniger gemütlich, aber eben sportlicher. Die kompakten Abmessungen machen es noch handlicher als die 26er DDR-Räder. Leichter ist es allerdings nicht, trotz des grazilieren Rahmens.
Auffällig und offenbar typisch für Westräder ist die vergleichsweise langsame Übersetzung. Das nervt ziemlich, man ist auf dem Rad kaum schneller als auf nem Klapprad, was nun wahrlich nicht zur sportlichen Note passt. Aber gut, das Problem löst man recht einfach durch ein kleineres Ritzel... aber auch der Gesundheitslenker passt nicht wirklich, wenn man das Rad sportlich fahren möchte. In diesen beiden Beziehungen fand man beim Mifa-Sportrad im Osten die eindeutig stimmigere Lösung.
Der Terry-Sattel sieht zwar schick aus, aber fürs Fahren ist er ein Gräuel. Schon nach 10 min schmerzt der Hintern gar fürchterlich, egal wie man ihn justiert. Das typische Problem der Westräder...
Rein optisch strahlt das Rad ne Menge Chick aus, für meinen Geschmack ist es aber zu bunt und verspielt, das trifft auch auf das Dekor zu. der übliche Schnickschnack der späten 50er halt
der einzige echte Vorzug den dieses Rad zu bieten hat, ist die geistreiche Verlegung des Beleuchtungskabels. Da hätte man sich schon damals in der DDR eine Scheibe abschneiden können/sollen!