IWL-Roller-Treffen Ludwigsfelde, 23.08.2014-24.08.2014

Rechte Fahrzeugseite : Die Batterien waren anfangs gut gekapselt, später ja leider nur noch ein offener Kasten im U-Profil und eine Gummi-Schalenmatte drüber .
Daneben der 100 Liter-Diesel-Tank und der Werkzeugkasten an der Pritsche, die bis Ende der Siebziger immer aus Holz war . Es gab ab 1967 dann auch die verlängerte Speditionspritsche mit langem Radstand (3700mm) .

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Linke Seite : Der Federspeicher-Zylinder für die druckluftgesteuerte Feststellbremse kam erst 1969 . Also werkelt hier aus dem guten alten S4000 die störanfällige mechanische Ratschen-Feststellbremse . Das Reserverad im ausziehbaren Schlitten unter der Ladefläche war weit verbreitete Praxis .

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Der Nachfolger des W50 : der ab 1986 gebaute L60 1218, hier als Dreiseitenkipper mit Allradantrieb . Dessen Motor : Ein Sechszylinder Diesel 6VD 13,5/12 SRF wurde ebenfalls in Nordhausen entwickelt und gebaut . Er arbeitete nach dem in Nordhausen entwickelten und auch patentierten H-Verfahren (Hyperboloid-Verfahren) . Dieses war nun wieder was neues gegenüber dem M-Verfahren . Der Kraftstoff wurde nicht mehr einfach auf die Wand des Kolbenbrennraumes eingespritzt und durch die heisse verdichtete Luft verwirbelt, sondern es wurde in den angesaugten Luftwirbel eingespritzt . Die Hyperbel-Form des Kolbenbrennraums begünstigte die schnelle Verwirbelung des eingespritzten Kraftstoffs mit der Luft . Der Motor erreichte eine Spitzenleistung von 180 PS bei 2300 U/min . Er sprang bei Kälte besser an als der Vierzylinder im W50 . Ist auch klar ! Ein Sechszylinder hat engere Zündabstände als ein Vierzylinder .

Weitere Features sind Planetenachsen statt Seitenvorgelege . Achtgang-Wechselgetriebe mit Crawler (Kriechgang), Zweikreis-Druckluftsystem, kippbares Fahrerhaus usw.

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Wandfoto, das die Verladung zeigt . Ein sehr altes Foto aus frühen Tagen der LKW-Fertigung .

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Das ab 1973 im W50 verbaute Kugelumlauf-Lenkgetriebe .
Es ersetzte das bis dahin verbaute Schneckenlenkgetriebe, welches nach dem Roß-Prinzip arbeitete .
Es senkte durch Konstruktion und Übersetzung den Kraftaufwand beim Lenken und Rangieren erheblich . Es gab Varianten mit eigenem Schmierölvorrat, sowie welche, die an den Schmierölkreislauf des Motors angeschlossen werden konnten . Die Allrad-Varianten W50 LA, aber später auch erhältliche L-Varianten erhielten ein Hydro-Lenkgetriebe .

Hier das Schnittmodell, an welchem man die Wirkungsweise ausprobieren konnte .

Bearbeitet von domdey am 26.08.2014, 18:04

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Kommen wir zu den Rollern . Da gab es den Pitty .
Bauzeit Februar 1955 bis April 1956 . 5 PS 75 km/h schnell

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Ab Juni 1956 bis April '59 kam sein Nachfolger "Wiesel" mit veränderter Vorderradführung aber gleichem Motor .

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Pitty und Wiesel hatten den Motor der RT 125/1 welcher zusätzlich mit einem Gebläse versehen wurde .

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1959 kam des Wiesels Nachfolger : der berühmte "Berlin" .
Erkennbar an Einzelsitzen, verstärkter auf 7,5 PS leistungsgesteigerter und aufgebohrter Motor . Weitere Features der Stabilisator an der Trapezschwinge, Lenkblock, Lenkschloss und hydraulische Stoßdämpfer .

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Der letzte der IWL-Roller, der Troll1 wurde von 1962 bis '64 gebaut, hatte den Motor der ES 150 hier mit 9,5 PS und Gebläsekühlung .

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Zum Schluss noch ein Schmankerl
Ein "Berlin" mit Seitenwagen :

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Hallo Leute,

ich kann dem Vorschreiber nur beisteuern.
Wir waren ab Freitagnachmittag in LF.
Samstagvormittag rollte zunächst alles zur Produktionshalle der ehemaligen IWL, Halle 4. Dort traf sich das ganze Rollergeschwader und ehemalige Mitarbeiter erklärten einiges aus der IWL Geschichte und von den Produktionsabläufen vor über 50 Jahren.
Mittags traf das Geschwader in Dobbrikow in der Bikerscheune zum Imbiss ein und in einzelnen Grüppchen ging es dann wieder zurück nach LF. Hier gab es dann ein großes Treffen auf der Festwiese. Der RBB berichtete darüber. Anschließend fuhr der Roller Korso durch die Stadt und endete am Rathausplatz zwischen Rathaus und dem neu eröffneten Clubhaus.
Im Clubhaus fand die Festveranstaltung statt und unter anderem wurde das Pitty-Lied präsentiert. Geschrieben und gedichtet in den 50gern, verschollen und vergessen bis 2013, dann wiederentdeckt und wiedergefunden und 2014 zum besonderen Anlass dem Publikum vorgestellt. Eine richtige Überraschung.
Sonntagvormittag wurde am Bahnhof dann die Geschicklichkeitsfahrt durchgeführt. Die Fahrzeuge waren in verschiedene Klassen eingeteilt (Pitty, Wiesel, Berliner, Troll, Anhängergespanne und Fremdfahrzeuge) und aus jeder Klasse wurden die 3 besten ermittelt. Die besten jeder Klasse wurden dann nachmittags mit Pokalen geehrt. Die traditionelle Rollerplakette erhielten auch nur Teilnehmer, welche sich für die Geschicklichkeitsfahrt gemeldet und teilgenommen haben.
Das Museum der Stadt ist Hauptveranstalter vom Rollertreffen und erhielt von Rollerfreunden ein Schnittmodell von einem Berliner Roller als Dauerleihgabe überlassen.
Wir haben das WE in LF gecampt, das Wetter und die Stimmung waren sehr gut. Es haben soweit ich sah, alle Roller durchgehalten. Laut Auskunft der Veranstalter waren 180 Roller am Geschicklichkeitsturnier beteiligt. Man bedenke, Produktionsende war vor 50 Jahren …
Bilder kann ich nach dem sortieren einstellen. Ich war mit meinem Berliner, Bj 1959 vertreten.
Auf ein neues Treffen in LF 2016

Wolfgang

Sehr schöner Bericht. Vielen Dank

Gruß vom Maik

Dem kann ich nur anschließen!
Danke

Sehr interessant geschrieben. Macht gleich mehr Interesse, sich mit der Thematik W50 und Roller tiefer zu befassen.


Gruß Kevin