... "der Westen" ist gut!
Ich vermute das Ding ist älter, als die DDR geworden ist. Nein im Ernst, es steht kein Jahrgang in den vielfach übersetzten Unterlagen (12-sprachig!).
Und na klar war das Teil zur Regeneration gedacht, da die Klingen damals seltenes wie teures Verbrauchs-Gut in der Männer-Hygiene darstellten. Um einiges teurer dürfte allerdings dieses Schärf- und Poliergerät selbst gewesen sein.
Die Wegwerf-Mentalität "des Westens" kam erst später, dann allerdings mit aller Macht, ...
und das ist
nichts wofür man sich wirklich rühmen könnte...
Der Westen hielt seinen Kapitalismus nicht mit einem 5-Jahresplan am laufen, sondern mit immer schneller verschleißenden Wegwerf-Produkten von
Auto
bis elektrischer
Zahnbürste.
Keine Wertschöpfung in wirklichem Sinne, sondern möglichst großer Hype auf das allerneueste Auto-, Handy- und Flatscreen-Modell. Das erste kann immer noch fahren und im Stau stehen, das zweite immer noch telefonieren und im Stau navigieren, das dritte die bunte Plastik-Produktwelt und den erwähnten Stau in HD gestochen scharf abbilden. Wirklich weiter sind wir als Menschheit damit allerdings auch nicht wirklich gekommen. Aber es schlägt wunderschön den Bogen zu unserem rostigsten Hobby der Welt, zur Wiederaufarbeitung und Hege ostdeutschen Fahrzeug-Kulturguts und damit zur gelebten Nachhaltigkeit eines Produkts.
Zum Recycling: Erst 20 Jahre nach dem Mauerfall öffnet sich hier endlich der Blick durch die rosarote Brille und man sieht unsere weggeworfenen Konsumgüter als Sekundär-Rohstoffe an. Da war die DDR mit Ihrer zugegebenen Rohstoffknappheit mit dem Recyclesystem SERO schon Meilen voraus ...
Aber besser spät aufwachen, als nie
Geschichtsstunde Ende -> Gruß,
Bernd