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> Wittkop-Sättel an späten DDR-Fahrrädern?
nukular
Geschrieben am: 12.08.2016, 20:51
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Im DDR-FahrradWiki sind zwei Fahrräder (beide Baujahr 1989) zu finden, die einen Wittkop-Sattel ähnlich dem der PUR-Sättel von Möve haben. Einmal ein Jugendrad und einmal ein IFA Touring. Bei beiden Fahrrädern ist der Sattel mit einem (baujahrskonformen) Möve-Sattelkloben befestigt, was dafür spricht, dass die Fahrräder ab Werk so ausgeliefert wurden. Zudem sind sie insgesamt weitgehend original erhalten geblieben. Wurde 1989 evtl. eine kleinere Menge an Wittkop-Sätteln importiert? Zugegeben, es sind lediglich zwei Fahrräder, aber so ganz abwegig erscheint es mir dann doch wieder nicht hmm.gif
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mulchhüpfer
Geschrieben am: 13.08.2016, 21:56
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Das könnte schon sein, Ende der 1980er war man offenbar bemüht, Alternativen zum nicht wirklich tollen PUR-Sattel und den altmodischen Ledersätteln zu finden. Ich verfolgte da auch schon seit längerem einen Kandidat, der bisher als "nicht original" eingestuft wurde. Der schwarze Kunstleder-Terrysattel, der sich ab 1989 immer mal an Mifa Sporträdern findet. Mir ist jetzt auch so ein Rad zugefallen, und siehe da, der Unterbau ist den bisher bekannten DDR-Sätteln sehr ähnlich und der Sattelkolben ist passend zum Baujahr des Fahrrads datiert. Auch finden sich keine Markennamen oder ähnliches an dem Sattel. Da ich inzwischen schon einige Mifa-Sporträder mit diesem Sattel gesehen habe (komischerweise nur Damensporträder), war ich mal so frei das schon in der Wiki als einen mutmaßlich originalen DDR-Sattel festzuhalten. Herstellerprägungen gab es damals an DDR-Sätteln ja leider nicht mehr...

Ein eindeutig mit Marke gelabelter Wittkop-Sattel ist natürlich noch etwas kritischer, ich denke da sollte man vielleicht noch 1-2 weitere Belege abwarten um dann später den Hinweis einzufügen, dass diese Importsättel höchstwahrscheinlich auch werksseitig verwendet wurden.

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nukular
Geschrieben am: 14.08.2016, 16:54
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Der von dir gezeigte Sattel ist auch auf den Fahrrädern in den Genex-Katalogen ab 1987 zu sehen. Ob der nun tatsächlich aus der DDR stammt oder importiert wurde....?!? hmm.gif
Fünffach-Zahnkränze von Sachs scheint man gegen Ende der DDR-Zeit auch importiert zu haben.
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mulchhüpfer
Geschrieben am: 14.08.2016, 17:42
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Ah ok, vielleicht war er zunächst eher als Exportsattel gedacht, im Westen waren damals Terrysättel ja das übliche. Ob er wirklich von Möve ist, tja. hmm.gif


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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 14.08.2016, 18:43
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Es gab vor einigen Jahren bei eBay mal ein kleines Konvolut von unbenutzten Ledersätteln mit Wittkop-Prägung.
Die Sättel kamen eindeutig von Möve (Typ Sportradsattel). Das verzinkte Gestell und die Klemmung mit einseitiger Mutter passten in die 80er Jahre. Das Leder war nicht naturell wie bei den DDR-Sätteln, sondern braun glänzend lackiert wie Sättel der bundesdeutschen Konkurrenten. Und an den Flanken war eben das Spinnenlogo samt Schriftzug.

Im vorletzten Knochenschüttler gab es zwei Artikel zum Thema Wittkop. Der Niedergang wird dort nur kurz beschrieben, aber eindeutig auf das Jahr 1986 datiert. Der Grund für die Pleite sollen u.a. notwendige Investitionen in neue Technik wie eine PU-Schaumanlage gewesen sein. Technik die man bei Möve besaß, wie die unsäglichen Sättel der 80er Jahre beweisen.
1987 starteten ca. 20 Mann der ehemaligen Belegschaft die Wiederbelebung der Marke.
Dass die kleine Zahl wohl kaum eine industrielle Produktion stemmen konnte, sondern nur durch Subunternehmer lieferfähig gewesen wäre, darf als wahrscheinlich angenommen werden.
Gleichzeitig öffnete sich die DDR-Wirtschaft immer mehr für westliche Auftraggeber.
Aus meiner Sicht also gut vorstellbar, dass Wittkop-Sättel zu der Zeit aus dem Billiglohnland DDR kamen und im Gegenzug ein Anteil oder der Ausschuss (2.Wahl) inländisch genutzt werden durfte.

DAS IST ABER REINE SPEKULATION.
Wittkop ist jedoch heute wie damals als Marke von Büchel noch existent. Eine Anfrage somit eventuell lohnenswert.
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