Hof Sachswolf

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Hallo Leute,

hier ist nun das Thema zu meiner Müllkippe, die ich Erfolgreich im Januar ersteigert hatte.

Was gibt es dazu zu sagen. Das Haus stand mit den Tot des letzten Besitzer seit 2008 leer, wurde zwischenzeitlich von Zigeunern besetzt und dadurch hauptsächlich im inneren verwüstet und randaliert. Plünderungen und Nutzung als Müllkippe sind da auch einher gegangen. Das alter des Hauses war bis zum folgenden Video nur durch die Stiftung Umgebindehaus geschätzt. Nähers wird später noch dazu geschrieben. Die Erbin hat nichts getan und keiner wollte das Haus auch so kaufen, was dann zur Zwangsenteignung und Versteigerung führte. Mittlerweile ist sogar noch eine lebende Vor- Vorbesitzerin bekannt, die ich noch Treffen möchte, wenn die Umstände es dann auch zulassen.

Das Video war stand März 2018. In der Zwischenzeit ist wieder viel passiert und da knüpfe ich dann direkt an das Video an.

Hier geht es erstmal zu Video: https://youtu.be/6An8BSmcOFQ

Mein Ziel die letzten Monate war erstmal alles zu entrümpeln, was zu entrümpeln ging.

Das Wohnhaus hat 19 Räume, ein Kalt- Dachboden,ein große Stallung und einen 2- teiligen Keller. Von den 19 Räumen sind zum jetzigen Zeitpunkt 13 Räume nun komplett entrümpelt.






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Damit ihr euch nicht mit Fotos von Vermüllt und dann aufgeräumt langweilen müsst gehen wir direkt zu den Fundus über.

Dieser Raum hat eine sehr interessante Bretterwand und Türrahmen. Da haben sich zwischen 1865 und 1964 über 25 Personen verewigt.

Einige Ausschnitte zeig ich euch einfach mal. Entschuldigt dabei meine Foto- Qualität, die Cam hat ein bisschen Probleme mit Halblicht.

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Hier ist die Inschrift von 1865

Leider verschwommen aufgenommen

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Hier eine Inschrift mit Herkunft:

Jos. Schnabel
aus Kunnersdorf
bei Zwickau i/Böhmen

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Schönschrift gibt es auch.

K. Riedwald
1897

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Zu guter letzt gab es anscheinend auch Dauergäste die sich im Türrahmen verewigt haben.

Mein Sütterlin ist etwas eingerostet. Kann das wer entziffern?
Moritz und Gottlib, wie Aug. kann ich noch lesen. Was ganz oben steht kann ich leider nicht entziffern.

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Nachdem ich mit den Räumen im 1. Stock durch war die ich vorerst ohne großen Umbau bewohnen kann ging es auf Spurensuche. Im ganzen Haus sind Trockenmauern aus Gips und Pressspan verbaut, darunter befindet sich im 1. Stock Kalkputz auf Schilfmatte. Das muss natürlich alles runter. Zu einen will ich den Ursprung herstellen auf der anderen Seite nach Schäden in der Grundmauer suchen.

Im Foto seht ihr das Gefach im 1. Stock. Das linke Fenster ist schon ein später hinzugefügter Anbau an das Ursprüngliche Haus, was rechts zu sehen ist.

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Dieses Foto lässt jetzt das Herz vom Fach höher schlagen.

Man sieht unten ein Kreuz vom Boden bis in die Decke, die zu beiden Seiten Durchgängig ist. Vermutlich endeten die Kreuzbalken früher mal bis in das Erdgeschoss als Querstrebe vom Umgebinde, was leider an diesen Haus nicht mehr vorhanden ist.

Durch diese Konstruktion ensteht eine art Davidstern, wenn man von außen drauf schauen könnte.

Bestes Beispiel wäre dieses Haus im Titelbild: http://www.oberlausitz.holiday/Umgebindehaus

Laut Experte müsste das Fachwerk aus den Jahren um 1660 stammen. Die Untersuchungen sind da noch am laufen.



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Mit der Untersuchung geht es im 1. Stock demnächst weiter. Vorerst musste noch die Blockstube + Küche als Anbau entmüllt werden, da sich da Feuchtigkeit gebildet hatte und in Verbindung mit Teppich, Lumpen und Dreck schnell Schimmel bilden kann.

Also raus mit den Müll, damit der Gips von den Holzwänden kommt, damit alles wieder durch gute Lüftung trocknen kann.

Hier mal die Blockstube ohne Müll

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Der Anbau war dann auch fällig.

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Jetzt kommen wir zum Fundus in der Blockstube.

Die Decke hat man mit Dachpappnägel quasi auf die Balken und Holzkonstruktion aufgenagelt.

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Damit die Decke wieder Atmen kann, habe ich die ersten Felder entfernt. Außerdem wollte ich wissen, ob ich das Glück habe, eine Jahreszahl zu finden, was eher selten der Fall ist.

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Was zu den Balken zu sagen ist, dass sie nicht verkleidet sind. Die ganzen Schnitzereien sind direkt in den Balken eingearbeitet. Die Einschubbretter sind auch alle in die Balken eingearbeitet.

Um ein Größenverhältnis zu haben, habe ich in den Bild mal den Zollstock angehalten.

Wo wird heute noch so massiv mit Kernholz gebaut?

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Maß vom Einschubbrett

38 cm breite

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nach der 4. Gipsplatte hatte ich das das Seltenen Glück was zu finden.

Jetzt stellt sich folgende frage:

Die Jahreszahl lässt 3 Möglichkeiten zu.

1. Möglichkeit: Die Zahl ist eine Renovierungszahl

2. Möglichkeit: Die Blockstube wurde unabhängig vom 1. Stock 1738 getaucht, was gut möglich ist.

3. Möglichkeit: man hat das Haus neu gebaut und den 1. Stock einfach wieder wie um 1660 neu gebaut, was persönliche Gründe gehabt haben könnte.

Solange nicht alle Verkleidungen abgenommen wurden und sich nicht weitere Hinweise auftun, bleibt die vorhandene Jahreszahl erstmal ein schönes Alter von 1738, was Ansicht schon sehr schön ist.

Die Suche geht also weiter. Sollte sich nichts weiter mehr finden, bleibt an Ende nur noch die Dendrochronologie als letzter Beweis, wann das Holz zu diesen Haus verarbeitet wird.

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