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> Zylinderkopf Quetschkante und Undichtigkeit
Bocian
Geschrieben am: 23.08.2020, 08:24
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Guten Morgen,
ich habe ein Problem mit dem Zylinderkopf.
Leider ist dieser nicht dicht zu bekommen, obwohl Dichtflächen gut aussehen und die Bolzen gleichmäßig mit max. 10Nm angezogen wurden. Dann habe ich mit Lötzin dass Quetschmaß ermittelt und habe 0,4mm gemessen. Das ist etwas zu wenig, wenn die allg. Angabe 0,8...1,2mm das Sollmaß ist. Wie kann man das das Quetschmaß vergrößern? Mir fällt da nur eine Zugabe an der Fußdichtung ein. Also statt nur einer Dichtung z.B. 3 Dichtungen einbauen. Ob das die Steuerzeiten merklich verändert, bezweifel ich. Dann bin ich im Netz auf eine Zylinderkopfdichtung (Dichtungspapier mit Kupferbrennring) gestoßen, die mit dem Cu-Ring 1mm aufträgt. Ich würde damit den Kopf dicht bekommen und gleichzeitig anheben. Im verspannten Zustand bleiben von dem 1mm dann vielleicht noch 0,7mm übrig. Das vorherige Maß 0,4mm plus die angenommenen 0,7mm ergäben dann 1,1mm, was durchaus in Ordnung wäre. Habt Ihr Erfahrungen mit dieser Zylinderkopfdichtung? In den Anfagszeiten der SR Produktion war diese serienmäßig verbaut worden.

Schönen Sonntag
Bocian
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Otto
Geschrieben am: 23.08.2020, 08:56
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Was ist die Ursache für deine Undichtigkeit? Wie stellst du fest, dass der Kopf nicht dicht ist? Wie hoch ist die Kompression in deinem Motor? Ist der richtige Kolben mit der richtigen Kolbenhöhe verbaut?
Dein Ansatz mit Kopfdichtung wird vermutlich funktionieren. Aber ich würde erstmal versuchen die Ursache zu finden, bevor ich versuche das Problem durch Einbau eines zusätzlichen Teiles gerade zu ziehen.


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BjörnHeinze
Geschrieben am: 23.08.2020, 09:26
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Wenn der Zylinder nur 0,4 mm Quetschmaß hat muss sowieso was gemacht werden. Sonst kann es sein dass der Kolben am Zylinderkopf anschlägt. Ist sowieso fraglich warum das Quetschmaß so gering ist.


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Bocian
Geschrieben am: 23.08.2020, 09:27
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Hallo Otto,
verbaut ist der originale Zylinder mit Elko 3C Kolben. Der Kopf ist auch original.
Der Zylinder wurde passend zum neuen Kolben geschliffen. Die Kompression kann ich nicht messen, es tritt schwarzes Öl zwischen Zylinder und Kopf aus, nachdem man ein paar km gefahren ist. Es ist nicht viel, aber deutlich sichtbar. Leider habe ich vor der Zylinderüberholung das Quetschmaß nicht gemessen. Wenn ich den Kopf an der Dichtfläche überdrehen lasse, um die Dichtfläche zu ebenen, würde das Quetschmaß sicher noch kleiner werden.

Gruß Bocian
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Headbanger
Geschrieben am: 23.08.2020, 22:08
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Hi,

bei mir war auch der Kopf "Krummgezogen " an der Dichtfläche. Musste ihn überdrehen.

Hast recht - dabei wird das Quetschmass noch kleiner.

Ursache könnte der Kolben, Pleuellänge oder Zylinderfusshöhe sein. Ich würde da auch unten was beilegen, und dann den Kopf planen.

Wenn Du drehen (lassen) kannst, kannst Du dem Kolben auch etwas mehr "Luft" verschaffen, indem Du den Brennraum leicht ausdrehst zum Dichtrand hin.

MfG MArko


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Bocian
Geschrieben am: 24.08.2020, 05:34
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Guten Morgen,
ich war gestern Abend auf Ursachensuche und denke, das Problem gefunden zu haben.
Wie gesagt, der originale Kopf ergibt eine Quetschkante von 0,4mm. Ein Ersatzzylinderkopf mit identischer Nummer ergab 1,1mm Quetschmaß, obwohl die Dichtfläche bei dem mit 0,4mm höher ist, als bei dem Ersatzkopf mit 1,1mm. Nun stellte sich die Frage, was ist der Grund für unterschiedliche Maße? Ich habe einen Kolben genommen und versucht, den zwischen die Dichtfläche vom Zylinderkopf zu stecken, dass er sozusagen in den kugelförmigen Brennraum hineinragt. Dabei merkte ich, dass der Kolben breiter ist, als der Innendurchmesser der Dichtfläche. Der Kolben kann also nicht in den Brennraum hineinlaufen, sondern würde am inneren Rand der Dichtfläche anstoßen. Jetzt habe ich den Innendurchmesser der Dichtflächen beider Köpfe gemessen. Der originale Kopf mit 0,4mm Quetschmaß misst 37,3mm und der Ersatzkolben 38,5mm. Der Kolben hat einen Durchmesser von 38,6mm, wäre also für beide Dichtflächendurchmesser zu groß. Wie ergeben sich nun die unterschiedlichen Quetschmaße? Der Kolben ist nach oben hin gewölbt. Je kleiner der Innendurchmesser der Dichtfläche ist, desto eher würde der Kolbenboden an der Dichtflächenkante anstoßen. Da der originale Kopf einen kleineren Dichtflächendurchmesser hat, ergibt sich dort auch ein kleineres Quetschmaß. Auf dem Bild sieht man den Unterschied auch ohne zu messen. Ich müsste also den inneren Bund der Dichtfläche etwas ausdrehen, um dem Kolben etwas mehr Platz zu verschaffen bzw. ein größeres Quetschmaß zu erhalten. Ob man dieses unförmige Teil vernünftig gespannt bekommt? Die erwähnte Zylinderkopfdichtung würde sicher auch helfen.

Schöne Woche
Bocian

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Andreas51
Geschrieben am: 24.08.2020, 07:08
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Hallo Bocian,
Zum Einspannen in die Drehmaschine
drehe dir ein Hilfsmittel. Nimm ein Stück
Welle Durchmesser ca. 20mm und
drehe ein Stück Gewinde M14x1,25 an
zur Befestigung im Kerzengewinde.

Andreas
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Bocian
Geschrieben am: 24.08.2020, 07:36
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Hallo Andreas,
genau so habe ich es mir auch vorgestellt. Fragt sich nur, ob das Ding dann auch halbwegs rund läuft.

Gruß Bocian
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mobiler4
Geschrieben am: 24.08.2020, 09:03
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Moin Bocian, nein das wird nicht zentriert laufen ich mache das öfter. Aber Du hast keine andere Wahl.
Ich passe den Brennraum (Durchmesser) generell an das Maß der Laufbuchse an. Zudem verändere ich die Quetschkante auf die Form vom S51 Zylinderdeckel und strebe ein Quetschmaß von 0,65 mm an dann sollte das gut funktionieren.
Vor diesen Arbeiten lege ich einen Bogen Schleifpapier auf eine dicke Glasscheibe und ziehe die Dichtfläche ab um zu schauen ob die plan ist. Falls nicht ziehe ich die auf der Drehbank gleich plan ab ist ja ein Abwasch dry.gif


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schönen Gruß von der Küste

Tony
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der Lehmann
Geschrieben am: 24.08.2020, 16:51
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Perfekt wie Tony es beschrieben hat. So habe ich es auch schon mehrfach praktiziert. wink.gif thumbsup.gif

In Einzelfällen kommt es vor, dass der Kerzensitz nicht mehr ganz plan ist und es schwierig wird den Kopf mit gutem Rundlauf zu spannen. Da kann man sich helfen, in dem man diesen vor dem Spannen in die Drehbank kurz plan fräst.


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Viele Grüße, Jürgen

Teilnahme UT 1 bis UT 6 und UT 8 bis UT 13
UT 14 in der Sächsischen Schweiz im Jahr 2021 auch abgesagt!

"Das Können ist des Dürfens Maß!" Paul Preuß
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Bocian
Geschrieben am: 24.08.2020, 17:10
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Hallo,
danke für die Tipps.
Eine Sache wundert mich etwas. Im Zustand wie vom Werk ausgeliefert scheint das alles zu passen. Kommen nach dem Ausschleifen größere Kolben zum Einsatz, wird es schwierig. Es sei denn, man sieht nicht so genau hin und prüft z.B. die Quetschkante nicht. Aber im Grunde braucht jeder, der seinen Zylinder ausschleifen lässt und einen größeren Kolben verwendet, einen Dreher, der den Zylinderkopf erweitert. Ich denke, diese Möglichkeiten hat nicht jeder zur Hand. Ich habe meinen Motor komplett überholt und bin erstaunt, dass es doch einiges an Hilfsmitteln und Vorrichtungen nötig ist, wenn es ordentlich und für das Material schonend werden soll.

Gruß Bocian
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Bocian
Geschrieben am: 29.08.2020, 09:52
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Hallo,
ich habe das Problem gelöst und will kurz das Ergebnis schildern:

Da das Quetschmaß nur 0,4mm betrug und eigentlich 1,0mm +- 0,2mm betragen soll, zog ich auch eine Zylinderkopfdichtung in Betracht, um den Zylinderkopf etwas anzuheben und das Maß so zu vergößern. Ich habe mir eine Dichtunge gekauft. Lt. Händlerseite sollte sie 1,0 mm dick sein. Wenn man davon ausgeht, dass sie vielleicht 0,2mm zusammengedrückt wird, hätte ich ein Quetschmaß von etwa 1,2mm erzielt. Die neue Dichtung ist aber zwischen 1,3 und 1,5mm dick, so dass ich vom Einsatzt einer Kopfdichtung abgesehen habe. So richtig begeistert war ich von Anfang an nicht, weil sie original einfach dort nicht hin gehört. So sieht die Dichtung aus:

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Bocian
Geschrieben am: 29.08.2020, 10:24
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Nun blieb also doch nur die Drehmaschine übrig und ich musste den Kopf anpassen, obwohl ich an Originalteilen nur ungern Veränderungen vornehme. Motorschäden durch zu kleines Quetschmaß wollte ich auf jeden Fall ausschließen. Ich erhielt hier im Forum schon gute Tipps zum Einspannen in das Drehmaschinenfutter. Da ich mir aber kürzlich einen Maschinengewindebohrer M14x1,25 zum Nacharbeiten des Kerzengewindebohrers gekauft habe, dachte ich, warum soll der nicht auch zum Spannen geeignet sein? Ich drehte den Gewindebohrer ins Kerzengewinde. So konnte das aber nicht gehen, denn wenn der Drehmeißel den Zylinderkopf berührt, würde sich der Kopf vom Gewindebohrer schrauben und mit den Kühlrippen an das Futter stoßen. Eine unkontrollierte Bewegung und Schäden wären die Folge. Also stelle ich schnell eine Hülse aus Alu her, die sozusagen als Distanzbuchse dient. Sie liegt genau zwischen den Backen vom Futter und der Dichtfläche der Zündkerze. Nun kann man den Kopf festschrauben und bei gemäßigter Futterdrehzahl bearbeiten. Der Rundlauf war entgegen meiner Erwartungen recht gut.

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Bocian
Geschrieben am: 29.08.2020, 10:36
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Sicher eingespannt war der Kopf nun und lief auch halbwegs mittig. Der Kolbenboden (Oberseite) des ELKO-Kolben hat einen Winkel von etwa 20°. Ich habe diesen Winkel am Schlitten der Drehmaschine eingestellt und den äußeren Bereich von der Brennraummulde ausgedreht. Das ist genau der Bereich, wo original eine kleine Wulst hervorsteht. Genau in diesem Bereich kommt der gewölbte Kolbenboden dem Kopf sehr (zu) nah. Da ich auch noch eine kleine Undichtigkeit hatte, plante ich die Dichtfläche bei der Gelegenheit auch. Nach dem Einbau ergab sich ein Quetschmaß zwischen 1,08 und 1,15mm. Bezüglich Kompression sicher nicht das Optimum, aber für mich ein guter Wert. Ich will mit dem SR schließlich keine Rennen gewinnen. Die Dichtfläche ist nach ca. 25km Testlauf auch dicht. Insgesamt war es ein recht großer Aufwand, der sich offenbar gelohnt hat.

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Bocian
Geschrieben am: 29.08.2020, 10:37
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So sieht das Ergebnis aus:

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