Auktionen bei ebay
ezoso |
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QUOTE (Mr._Tonzy_Linder @ 19.07.2012, 14:55) | QUOTE (phänomario @ 19.07.2012, 12:03) | Was ist DAS denn schon wieder? |
Das ist ein absolut genialer Umbau. Sowas war nach dem Krieg durchaus üblich, da viele Herrenräder nicht mehr gebraucht wurden und dagegen der Bedarf an Damenräder nicht gedeckt war. Basis wird hier einfach ein gebrauchtes Modell 66 (Rennrad) oder 68 (Herren-Sportrad) aus der Vorkriegszeit gewesen sein, dass dann komplett überarbeitet wurde. Das Know-How dazu hatten zu der Zeit noch einige Fahrradmechaniker, für die es auch kein Problem war, „mal eben“ eine neue Muffe für das Oberrohr zu schnitzen und das Ganze so professionell auszuarbeiten, dass man glauben könnte, sowas gab es ab Werk. (man beachte die hochprofessionelle Lackierung und die schöne Sport-Ausstattung aus den frühen 50ern) Das Ganze ist übrigens kein reines Ost-Phänomen. Hier z.B. ein Beispiel mit gleicher Basis, aber aus Frankfurt a.M.: http://www.flickr.com/photos/classic-light...ith/3817594217/Interessant ist, dass ausrechnet die Diamant-Rahmen für soetwas genutzt wurden, obwohl die Muffe mit der vorneliegenden Klemmung sie nicht unbedingt dafür auszeichnet. Der Preis ist meines Erachtens absolut realistisch, denn ein Einzelstück ist es garantiert, noch dazu in der Erhaltung. Die Verkaufspraxis, naja, muss jeder selber wissen. Wahrscheinlich wird es früher oder später aber eh bei ebay landen. |
Ich hatte zunächst gar nicht gemerkt, dass es sich um ein ehemaliges Herrenrad handelt. Ist denn so ein Rad dann überhaupt noch ausreichend stabil? Bei den späteren Damensporträder sind meiner Meinung nach wesentlich dickere Rohre als bei den Herrenmodellen verwendet wurden. Wenn man die Räder mal mit der Hand anschlägt merkt, man das finde ich auch. Ich glaube in Scans von alten Katalogen (Ich weiß nicht mehr wo ich die gesehen hatte) ist mir auch ein Mehrgewicht der Damenräder von fast 1 kg aufgefallen.
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Jeeves |
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Unregistered

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Unser Steckenpferd (wie Steckenpferde allgemein) ist doch sowieso nicht rational. Aber das Interesse an der einen oder anderen Marke ist immer oszillierend. Es kommen bestimmt wieder bessere Zeiten. Denkt an Diamant, als die ihr Jubiläum hatten und alle Welt Diamant-Räder aus den 70ern für absurde Summen kaufte. Das hat sich doch auch wieder eingepegelt.
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Schwabe |
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Alte Sachen sind für Liebhaber kein Schrott, den es für ein paar Zehner gibt, sondern eben Liebhabersachen.
Ich hatte das im Westen schon als Kind/Jugendlicher erfahren. Mein Opa hatte etliche sehr gute, sehr schwere Vorkriegsfahrräder, mit denen ich herumgefahren bin (während andere in meinem Alter glitzernde, bunte, glänzende moderne Fahrräder mit vielen Gängen usw. fuhren). Der alte Krempel galt damals als Schrott, und die Leute haben solche Sachen zum Sperrmüll gegeben, um Platz zu schaffen. Ich aber bin damit herumgefahren. Abgeschlossen hatte ich die Räder nie, weil ja niemand an schweren, schwarzen, rostigen und gangschaltungslosen Fahrrädern Interesse hatte.
Doch eines Tages war ein Fahrrad plötzlich weg, und ich mußte nach hause laufen. Ich nahm mir das nächste. Es dauerte eine Weile, dann wiederholte sich das. Und so wurden mir innerhalb vielleicht eines Jahres all die Vorkriegsfahrräder gestohlen, die mein Opa jahrzehntelang aufbewahrt hatte und die ich dann wieder gefahren war.
Was war geschehen? In den ´70er Jahren war im Westen der Wohlstand ausgebrochen. Die Leute hatten zuviel Geld. Irgendwann hatten sie sich dann alles (neue) gekauft, was es so gab, und es wurde ihnen langweilig. Dann kamen irgendwelche Yuppies (obwohl es den Begriff damals noch gar nicht gab) aus Langeweile und Überheblichkeit auf die Idee, daß jetzt plötzlich uralte, schwarze, schwere und gangschaltungslose Vorkriegsfahrräder schick/"in" seien, und man soetwas nun als "erfolgreicher" Westler als Prestigeobjekt haben müsse. Die Nachfrage macht den Preis. Und so schossen von mir unbemerkt die Preise für diese alten Dinger von 0 (Schrott) auf um die 1000 DM (und das war damals eine Menge Geld!) hoch. Kein Wunder, daß sich Kriminelle fanden, die in den Straßen die Augen nach unabgeschlossenen Vorkriegsfahrrädern aufmachten - und mir so nach und nach alle wegstahlen (und sie für riesige Kohle an irgendwelche gelangweilten Yuppies verkauften).
Wenn heute die Wirtschaft genauso "boomen" würde wie im Westen in den ´70er-Jahren, d.h. die Leute genauso gut verdienen würden, es heute einen ebenso hohen Durchschnittswohlstand geben würde, dann würde ein Awtowelo-Rad sicherlich nicht unter 1000 Euro zu haben sein.
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moosmutzel |
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