Fahrradteile Übersicht
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Hier mal ein echtes Messe-Rad: Ein Fahrrad der Hainsberger Metallwerke mit Rahmen, Schutzblechen, Felgen und Lenker aus einer Magnesiumlegierung. Vorgestellt als Herren- und Damenversion auf der Leipziger Frühjahrsmesse '51. Mehr dazu in Kürze in Ihrem Wiki.
Angefügtes Bild

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Die Informationen (Kopien verschiedener Zeitschriftenartikeln, allesamt aus dem Jahr 1951) habe ich von Frank Papperitz bekommen. Ich werde mich mal um weitere Informaionen bei den Hainsberger Metallwerken bemühen.
Das Material ist Elektron, eine Legierung aus etwa 90% Magnesium und 10% Aluminium. Die Rohre wurden in Kokillen miteinander vergossen. Der Rahmen wog mit 2 kg nur halb soviel wie ein normaler Stahlrahmen.
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Der entwickelnde Ingenieur schrieb in DAS RAD: "Die Halbzeuge zu dem Rahmen selbst werden im elektromechanischen Kombinat Bitterfeld hergestellt, während für die Serienfertigung die Firma Heinrich, Markkleeberg, die nötigen Vorrichtungen schuf und der Serienbau bzw. die Endmontage von den Hainsberger Metallwerken vorgenommen werden wird."
Ich lese daß so, das in der Markkleeberger Firma Formen, Werkzeuge etc. gebaut wurden. Stadtarchiv Markkleeberg ist dazu angeschrieben.
Daß dieses außergewöhnliche Fahrrad offenbar nicht in die Serienfertigung ging, finde ich nicht ungewöhnlich, wenn man auf den Motorad-/Mopedbau und den Automobilbau späterer Jahre schaut. Was die Hersteller alles entwickelt haben und bauen wollten, aber nicht durften, weil es den Herren von ganz oben nicht gefiel, für zu teuer gehalten wurde oder zu aufwändig war oder par ordre de mufti für nicht notwendig befunden wurde. Ziemlich traurig.
Laut dem Ingenieur sollten die Entwicklungsarbeiten 1951 schon seit rund 10 Jahren laufen...
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Mr._Tonzy_Linder |
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Die Unterlagen scheinen ja wirklich ergiebig zu sein. "Halbzeuge" werden wohl die Rohre sein, was zu Bitterfeld passen dürfte, da dort auch später noch eine große Kocherei für Leichtmetalle war. Dort haben Verwandte von mir gearbeitet: Als "Arbeitsschutzmaßnahme" für die Arbeiter, die an den offenen Schmelztöpfen standen, gab es jeden Tag ein Glas Milch zur Entgiftung Von Heinrich in Markkleeberg habe ich schonmal irgendwo in einem anderen Zusammenhang gelesen. Mal gucken, ob ich wiederfinde, wo das war. Im Falle des Rahmens dürfte der Grund für die Nicht-Serienfertigung wahrscheinlich einfach der Preis des Rohstoffs gewesen sein. Das die Entwicklungsarbeiten mit dem Werkstoff schon in den 40ern begannen, dürfte wohl mit dem massiven Entwicklungsschub bei den Leichtbaumaterialien für den Flugzeugbau in den Kriegsjahren zusammengehangen haben. Aber ob man zu der Zeit gleich an Fahrradrahmen dachte oder anderes im Sinn hatte QUOTE (moosmutzel @ 21.03.2013, 01:21) | @Tonzy: Was ist das Modell 8? |
Vorkriegs-Luxus-Sportrad von Diamant. Das Modell hat den leichtesten Sportrad-Rahmen, den ich bis jetzt in den Händen hatte. Was allerdings daran liegt, dass der Rahmen weitgehend baugleich mit dem Modell 67 ist.
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QUOTE (Mr._Tonzy_Linder @ 21.03.2013, 11:54) | Im Falle des Rahmens dürfte der Grund für die Nicht-Serienfertigung wahrscheinlich einfach der Preis des Rohstoffs gewesen sein. |
Andererseits heißt es im Artikel, daß durch die Verwendung des Leichtmetalls auf "1000 Fahrradrahmen 4 t wertvolle, nahtlos gezogene Stahlrohre eingespart werden können" (zu dieser Zeit vrmtl. noch aus dem Westen importiert?!). Ein Bericht über das Leichtmetallrad im RADMARKT spricht zudem bei Magnesium "von einem heimischen Rohstoff". Hier noch mal etwas zum Werkstoff: http://tu-freiberg.de/ze/magnesium/werkstoff.html
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So, alles Wesentliche steht nun im Wiki.
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Genau. Habe den Fehler in den "techn. Merkmalen" beseitigt.
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