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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 13.03.2013, 16:12
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Ist eigentlich kurios, denn bei Stop Rümag denkt man ja doch zuerst an Rück- bzw. Bremsleuchten.
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Jeeves
Geschrieben am: 19.03.2013, 18:03
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Hier mal ein echtes Messe-Rad: Ein Fahrrad der Hainsberger Metallwerke mit Rahmen, Schutzblechen, Felgen und Lenker aus einer Magnesiumlegierung. Vorgestellt als Herren- und Damenversion auf der Leipziger Frühjahrsmesse '51.

Mehr dazu in Kürze in Ihrem Wiki.

Angefügtes Bild
Angefügtes Bild
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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 19.03.2013, 18:52
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Absolut spannende Geschichte. Mehr davon wink.gif

In dem Zusammenhang finde ich die Aussage des Urenkels von Reinhold Grünert sehr interessant, wonach seine Firma auch Fahrradrahmen aus Leichtmetall hergestellt haben soll. Ich hatte das bis jetzt als kaum zu glauben abgelegt, aber mit den Bildern sollte man das vielleicht nochmal ganz anders bewerten.
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moosmutzel
Geschrieben am: 19.03.2013, 19:33
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Habe erst beim 2ten Hinschauen den geschwungenen Hinterbau bemerkt. Das Rad sieht einfach dufte aus!


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nukular
Geschrieben am: 20.03.2013, 19:59
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Wow, der Artikel zu National entwickelt sich ja super. thumbsup.gif
Wie bist du denn an die Informationen dazu gekommen?
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Jeeves
Geschrieben am: 20.03.2013, 23:40
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Die Informationen (Kopien verschiedener Zeitschriftenartikeln, allesamt aus dem Jahr 1951) habe ich von Frank Papperitz bekommen. Ich werde mich mal um weitere Informaionen bei den Hainsberger Metallwerken bemühen.

Das Material ist Elektron, eine Legierung aus etwa 90% Magnesium und 10% Aluminium. Die Rohre wurden in Kokillen miteinander vergossen. Der Rahmen wog mit 2 kg nur halb soviel wie ein normaler Stahlrahmen.
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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 21.03.2013, 00:42
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Kokillen sind Dauerformen, also scheinen die ja großes damit vorgehabt zu haben.
Aber es steht nicht zufällig auch in dem Artikel, ob Hainsberg die Gussgeschichte selbst gemacht hat oder an einen anderen Betrieb vergeben, oder?

Das Gewicht ist auf jeden Fall beachtlich; selbst der an sich sehr leichte Rahmen eines Modell 8 wiegt 1kg mehr blink.gif
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moosmutzel
Geschrieben am: 21.03.2013, 01:21
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Ich hab dort meine Ausbildung gemacht, einige Stahlbetriebe haben sich bis heute gehalten. Alles eher kleine Unternehmen. Die Stadt selbst ist ein schmales Tal mit einer Hauptstraße, links und rechts ein paar 100 Metern Häuser, dann kommt schon die Felswand. Die Freitaler waren schon immer gut in Metallverarbeitung, wenn sowas einer zu DDR-Zeiten gemacht hat, dann waren es wohl eher solch kleine Betriebe, die sich mit Innovationen ihre Unabhängigkeit zu bewahren versuchten.

Wüßte gern mal, wo das Werk dereinst stand bzw. vllt. noch steht.

Die Frage ist für mich in erster Linie, kann sowas gehalten haben, wenn es so leicht war? Dann hätte sich so eine Innovation doch durchsetzen müssen. Oder ist es an den Rohstoffen gescheitert?

@Tonzy: Was ist das Modell 8?


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Jeeves
Geschrieben am: 21.03.2013, 10:58
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Der entwickelnde Ingenieur schrieb in DAS RAD: "Die Halbzeuge zu dem Rahmen selbst werden im elektromechanischen Kombinat Bitterfeld hergestellt, während für die Serienfertigung die Firma Heinrich, Markkleeberg, die nötigen Vorrichtungen schuf und der Serienbau bzw. die Endmontage von den Hainsberger Metallwerken vorgenommen werden wird."

Ich lese daß so, das in der Markkleeberger Firma Formen, Werkzeuge etc. gebaut wurden. Stadtarchiv Markkleeberg ist dazu angeschrieben.

Daß dieses außergewöhnliche Fahrrad offenbar nicht in die Serienfertigung ging, finde ich nicht ungewöhnlich, wenn man auf den Motorad-/Mopedbau und den Automobilbau späterer Jahre schaut. Was die Hersteller alles entwickelt haben und bauen wollten, aber nicht durften, weil es den Herren von ganz oben nicht gefiel, für zu teuer gehalten wurde oder zu aufwändig war oder par ordre de mufti für nicht notwendig befunden wurde. Ziemlich traurig.

Laut dem Ingenieur sollten die Entwicklungsarbeiten 1951 schon seit rund 10 Jahren laufen...
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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 21.03.2013, 11:54
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Die Unterlagen scheinen ja wirklich ergiebig zu sein.
"Halbzeuge" werden wohl die Rohre sein, was zu Bitterfeld passen dürfte, da dort auch später noch eine große Kocherei für Leichtmetalle war. Dort haben Verwandte von mir gearbeitet: Als "Arbeitsschutzmaßnahme" für die Arbeiter, die an den offenen Schmelztöpfen standen, gab es jeden Tag ein Glas Milch zur Entgiftung dry.gif

Von Heinrich in Markkleeberg habe ich schonmal irgendwo in einem anderen Zusammenhang gelesen. Mal gucken, ob ich wiederfinde, wo das war.

Im Falle des Rahmens dürfte der Grund für die Nicht-Serienfertigung wahrscheinlich einfach der Preis des Rohstoffs gewesen sein. Das die Entwicklungsarbeiten mit dem Werkstoff schon in den 40ern begannen, dürfte wohl mit dem massiven Entwicklungsschub bei den Leichtbaumaterialien für den Flugzeugbau in den Kriegsjahren zusammengehangen haben. Aber ob man zu der Zeit gleich an Fahrradrahmen dachte oder anderes im Sinn hatte hmm.gif


QUOTE (moosmutzel @ 21.03.2013, 01:21)
@Tonzy: Was ist das Modell 8?

Vorkriegs-Luxus-Sportrad von Diamant. Das Modell hat den leichtesten Sportrad-Rahmen, den ich bis jetzt in den Händen hatte. Was allerdings daran liegt, dass der Rahmen weitgehend baugleich mit dem Modell 67 ist.
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Jeeves
Geschrieben am: 21.03.2013, 12:05
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QUOTE (Mr._Tonzy_Linder @ 21.03.2013, 11:54)
Im Falle des Rahmens dürfte der Grund für die Nicht-Serienfertigung wahrscheinlich einfach der Preis des Rohstoffs gewesen sein.

Andererseits heißt es im Artikel, daß durch die Verwendung des Leichtmetalls auf "1000 Fahrradrahmen 4 t wertvolle, nahtlos gezogene Stahlrohre eingespart werden können" (zu dieser Zeit vrmtl. noch aus dem Westen importiert?!). Ein Bericht über das Leichtmetallrad im RADMARKT spricht zudem bei Magnesium "von einem heimischen Rohstoff".

Hier noch mal etwas zum Werkstoff: http://tu-freiberg.de/ze/magnesium/werkstoff.html
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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 21.03.2013, 14:22
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Hmm, liest sich so, als wenn das Zeug tatsächlich in rauen Mengen verfügbar gewesen war und ist. Ich hatte mir Magnesium-Teile immer als etwas außergewöhnliches vorgestellt, aber das liegt wohl doch weniger an den Materialkosten als viel mehr an der komplizierteren Verarbeitung (Guss unter Schutzgasatmosphäre).
Interessant finde ich, dass Hainsberg mit nahtlos gezogenen Rohren plante, denn die mussten tatsächlich importiert werden. Soweit ich es von der Entwicklung der Diamant-Rennräder weiß, hat sich daran auch bis zur Wende nichts geändert.
Darum wurden sämtliche Fahrradklassen unterhalb der Sporträder ja auch aus selbst hergestellten Rohren mit Naht gefertigt.

Wie knapp die Spezialrohre waren, zeigt ja auch, dass sich wegen dieses Mangels die Serienproduktion des Modell 167 verzögerte. (dazu demnächst mehr im Wiki)
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Jeeves
Geschrieben am: 21.03.2013, 16:18
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So, alles Wesentliche steht nun im Wiki.
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Mr._Tonzy_Linder
Geschrieben am: 21.03.2013, 17:05
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Wirklich interessant, vor allem das Prüfstandergebnis ist für mich verblüffend, wobei jede andere Aussage natürlich wenig förderlich gewesen wäre laugh.gif

Kleine Anmerkungen nur zu den technischen Daten: So wie ich den Text verstehe, ist die Gabel der Prototypen noch aus Stahl und sollte erst in einer weiteren Entwicklungsstufe aus Leichtmetall gebaut werden, oder?
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Jeeves
Geschrieben am: 21.03.2013, 17:06
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Genau. Habe den Fehler in den "techn. Merkmalen" beseitigt.
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