Es wird ja beim Reparieren von Mopeds auch immer mal von „Erwärmen“ und manchmal sogar mit direkt genannten Temperaturen gesprochen.
Nicht jeder wird ein elektronisches Thermometer haben und ich habe hier ein altes Buch, nach dem ich selber manchmal „praktiziere“
Der Schmied, der das sicherlich mal gelernt hat, wird mir verzeihen oder kann sogar was dazu beitragen.
Alles, was über 40°C warm ist, empfindet der Mensch als „heiss“, kann es nicht mehr „fühlen“ und man muss es versuchen, dem Auge sichtbar zu machen. Und das geht mit einfachen Mitteln.
Leider kann ich das nicht mit Fotos unterlegen, aber vielleicht hilft es ja trotzdem. ganz zum Schluss werde ich einige Temperaturen angeben, die so an oder in unseren Motoren entstehen.
Vorneweg: Wir bewegen uns zwischen 60 und ca. 500 °C!
Die erste Methode, die ich auch selber anwende, ist spucken
Die ist die Ungenaueste, mit Beobachtung aber hilfreich. Ursprünglich kommt die Spuckerei eigentlich aus der Schmiede. Dort wird/wurde jedes Stück Eisen vor dem Anfassen angespuckt, einfach um sich die Finger nicht zu verbrennen. Denn einem Stück 200 °C heisses Eisen sieht man von aussen die Temperatur nicht an!!
Die Spuckerei ist hilfreich z.B. beim Aus- und Eindrücken von Lagern in Leichtmetallgehäuse. Aber nur, wenn man die Spucke mit dem Alu erwärmt und beobachten kann. Wenn die Spucke anfängt, zu zischen und zu tanzen, sind ca. 100 °C erreicht. Aber beachten: auch bei einem 200 °C heissem Aluteil zischt und verdampft natürlich die Spucke.
Deswegen Teil und Spucke zusammen erwärmen!
Leichtmetalle, auch ausgehärtete, vertragen zum Formen, Richten (z.B. Vergaserflansche) kurzzeitig 160-250 °C. Aber bitte nicht mit dem Schweissbrenner!! Wie wir 160 °C ziemlich genau messen können, kommt noch. Die angegebenen ca. 100° C sind zum Lagern in Alu ideal und dafür reicht die Spuckemethode.
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Karl Kraus