Alte Papiere, Wer restauriert sowas?
fahrfisch |
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Hallo Hallo, ich habe mir ja den Auftrag gegeben, alte Werksunterlagen von Simson - Vertragswerkstätten zu scannen. Heute war ich bei dem Hernn, um weitere Unterlagen abzuholen. Er gab mir einiges mit, allerdings lagen die teilweise früher einmal im Wasser und sind zusammengeklebt. Hat jemand einen oder mehrere Tipps, wie man diese Papiere zerstörungsfrei wieder auseinander bekommt? Dampf habe ich probiert, wirkt nicht, da das Papier recht gut und die Oberfläche ziemlich "dicht" ist. Jetzt habe ich ein Exemplar in warmes Wasser "eingelegt" und versuche laaaaangsam, die Seiten auseinander zu bekommen.
Weitere Hinweise wären mir lieb, es sind die Jahrgänge Ende der 60ger Jahre, die sind ja schon langsam interessant...
Hendrik
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drehmoment |
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... ach Du jeh!  WASSER Tja, aber wenn Wasserdampf nichts hilft, dann bleibt Dir nichts anderes, Hendrik! Mach es nicht zu warm (Druckerschwärze) und nicht zuviele Blätter auf einmal, damit Du den richtigen Zeitpunkt im Blick hast -> immerhin sinds unwiederbringliche Originale und da wissen wir von welchen unwiederbringlichen Schätzen wir reden... Häng die Seiten zum Trocken am besten auf einen Wäscheständer oder -leine auf, damit sich die Einzelblätter sich nicht gleich eine neue "Stütze" in Form von Zeitungspapier, Zewa, etc. beim Trocknen suchen und damit erneut eine Heirat auf Zeit eingehen. Wenn Du die Einzelblätter zwischen mehrere Geschirrtücher packst, lassen sie sich eventuell auch trocknen indem Du sie bügelst... Du musst es wohl ausprobieren. Und ansonsten ist wie immer: Geduld ist die Mutter der Porzellenkiste. Eine große Portion davon wünsch ich Dir, wir hängen begeistert an den Ergebnissen Bernd P.S.: Anbei zur mentalen Stärkung ein altes Papier oder besser eine alte Pappe zum Schmunzeln vom VEB Fahrzeug- und Gerätewerks SIMSON SUHL - abgestempelt 1956 von der HO Industriewaren Fahrzeugverkaufsstelle Eisenach...
Angefügtes Bild

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fahrfisch |
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Das Problem ist, dass die Dinge (fast wie ein Mosaik) aus mehreren A4 - Seiten, die in der Mitte gefaltet sind, bestehen. Das bedeutet, dass die Bitte "nicht mehr als 3" gar nicht so leicht umsetzbar ist. Mittlerweile liegen die schon so lange und so innig verklebt rum, dass ich selbst keine großen Hoffnungen habe, was zu retten. Gestern habe ich aufgegeben, nachdem sich beim Trennen immer das Papier gespaltet hat. Bleibt wohl nichts anderes als das Papier zu durchleuchten und abzuschreiben. Da hab ich mir ja was aufgehalst! Hendrik
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jagdhamsterin |
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 Grüß dich Hendrik, ich habe mal ein bischen im Net gestöbert und dieses gefunden Große Bibliotheken lassen ihre durch Hochwasser geschädigten, erhaltenswürdige Bücher in Kältekammern über Wochen gefriergetrocknen. Ob das stimmt??? Keine Ahnung aber vieleicht kannst du ja mal in einer anrufen und dich erkundigen oder sie nach Rat fragen. liebe Grüße Dina
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fahrfisch |
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Danke, liebe mitfühlende. Das mit dem Gefriertrocknen, liebe Dina, ist in dem Falle sinnvoll, wenn Unterlagen gerade nass geworden sind (wie bei Bibliotheksbränden, die mit Wasser gelöscht wurden). Das Einfrieren verhindert das völlige Durchweichen und "vermatschen" der Zellulosefasern. Wer schon mal Papier geschöpft, weiß was ich meine. Leider hat Herr Windisch die Unterlagen nicht sofort nach dem nass werden eingefroren... Bevor ich in Münster anrufe, gehe ich mal ins Nachbarhaus, die Stiftung Weimarer Klassik beschäftigt Leute, die das jeden Tag machen. Bier getrunken habe ich schon mal mit dem Herrn, geraucht auch, aber über Arbeit reden? Neee! Meine Frau gab mir den Tipp, morgen frag ich ihn mal. Habe heute schon ganz beachtliche Erfolge erzielt, aber nur unter laufendem warmen Wasser. (um mit Loriot zu sprechen: Ich habe schon ganz verschrumpelte Finger, Herr Müller - Lüdenscheid!) Dann nass auf den Scanner und die nächste Schicht versucht, zu lösen. Es ist eine bescheidene Tätigkeit für jemanden, der lieber schrauben will. Aber es erweitert den Horizont, denn wer weiß denn heute noch, wann die schwarzen Gummigriffe in Serie eingeführt worden sind? Schon geil... Hendrik
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fahrfisch |
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Ja, macht das. Ich war mittlerweile bei Nachbars. Die haben mir keine Hoffnung gemacht. Das Papier hat eine gekreidete Oberfläche, welche beim nass machen sofort als Kleber fungiert. Hat man den Zeitpunkt nicht erwischt.. C’est la vie! Als einzige Möglichkeit bleibt wieder nass machen und versuchen. Also mach ich weiter und schaue mal... Fragt euere Simson - Händler bitte auch mal nach sowas, die Zeit ist knapp. Viele schmeißen "den alten Mist, (wer braucht denn sowas)" gerne einfach weg. Also ran an die Mannschaften und gefragt, wir sind viele und dadurch überall! Kann ja nicht sein, dass der gute Herr Windisch der Einzige ist, der nichts wegwerfen kann  . Und diesmal sollte wirklich mal der Vorteil des Einzelnen (ätsch ich habe was, was keiner hat!) zurücktreten, wenn er solche Dinge herausgibt... Schließlich gehts um Erhaltung alter Informationen, die erhält man am Besten, wenn viele es haben/wissen. Also Jungs, nicht egoistisch sein, lasst uns eine neue, bessere Gesellschaft bauen, zum Wohle aller!!!  Doch nicht? Naja, war nur´n Spaß... Hendrik
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