Hallo David,
Also Ferndiagnosen sind natürlich in der Regel immer etwas mit Vorsicht zu genießen, aber so wie du es beschreibst, wird es wohl der Vergaser sein. Aber auch da gibt es wieder mannigfaltige Möglichkeiten.
Zunächst kann die Grundeinstellung des Vergasers verkehrt sein (d.h. zu fettes oder zu mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch), dieses lässt sich an einer Stellschraube am Vergaser einstellen (je nach Vergasertyp unterschiedlich; sie sollte aber in der Regel 1,5-2,5 Umdrehungen rausgedreht sein; zur Einstellung lässt man den Motor warm laufen und auf Standgas laufen, und dreht dann die Schraube ganz rein, und dann soweit raus bis der Motor seine höchste Drehzahl erreicht hat, dann wieder ein kleines Stück zurückdrehen und fertig; das erfordert aber etwas "Gehör" und Empfinden für den Motor). Des Weiteren kann die Nadelstellung falsch sein. Die Nadel sollte so ziemlich in der Mitte des Plättchens hängen (2. oder 3. Kerbe von oben meine ich
). Das nächste ist der Schwimmerstand. Wenn dieser nicht stimmt, kriegt der Vergaser von vornherein viel zu wenig Sprit. Für den Schwimmerstand gibt es Werte, die ich jetzt so aus dem Stehgreif aber nicht aus dem Hut schütteln kann. (so grob: Vergaseroberteil auf den Kopf stellen und dann das Schwimmernadelventil einfedern lassen; dann sollte der Schwimmer nicht an der Oberkante des Gehäuses anstoßen; überprüf auch mal die Symmetrie des Schwimmers. Vielleicht hängt er ja in sich etwas schief...da gibts viel Möglichkeiten).
Was auch noch eine gern genommene Fehlerquelle darstellt, ist der Vergaserflansch. Wenn die Schrauben da nicht gleichmäßig angezogen sind, oder die Dichtung nicht mehr die beste ist, zieht der Motor Nebenluft, was zu enormen Leistungsverlusten führen kann.
Alles dies gilt allerdings immer unter der Voraussetzung, dass die Zündung OK ist (zur Not: Grundplatte mal sauber machen, gucken ob der Unterbrecher richtig öffnet usw. und/oder gegebenenfalls Zündkerze und Kerzenstecker mal erneuern) und die Wellendichtringe des Motors noch nicht allzu hart sind (wegen Ansaugen von Falschluft oder Getriebeöl im Kurbelgehäuse). Auch der Auspuff und der Luftfilter sind nicht zu verachten. Beides muss sauber sein.
Du siehst....es gibt viele Fehlerquellen.
Sollte es tatsächlich der Vergaser sein (was durchaus sein kann, so wie du es beschreibst), so findest du
Hier eine gute Anleitung zum Einstellen des Vergasers.
Zum Ölproblem: Gerne kommt das Öl aus der Kickstarterbohrung am Getriebedeckel, oder durch die Mitteldichtung, bzw. über die Kupplungsdeckeldichtung. Da hilft eigentlich nur neu abdichten (bei Mitteldichtung muss dann der Motor "gespalten" werden und in diesem Zusammenhang empfiehlt es sich dann, gleich die Kurbelwellendichtringe und -lager zu erneuern. Den richtigen Ölstand kannst du an dem runden Fenster im Kupplungsdeckel (mit den 2 Schräubchen) erkennen. Dort sollte das Öl ein Stückchen unter der Unterkante stehen (oder: auf der rechten Motorhälfte in Nähe des Kettenritzels ist ne Kontrollschraube, diese rausdrehen und dort muss das Öl dann raustropfen; oder: 400ml Öl kommen rein).
Es muss aber nicht zwingend Getriebeöl sein. Wenn Sprit austritt, so verfliegt das Benzin ziemlich schnell, und das beigemischte Zweitaktöl im Sprit bleibt ohne zu verdunsten übrig. Deshalb gibts auch von "Spritleckagen" gerne Ölflecken. Dies ist entweder auf einen tropfenden undichten Benzinhahn und/oder falscher Vergaser-Schwimmer-Einstellung zurückzuführen.
Ich hoffe es hilft dir etwas weiter.
mfG Christoph
PS: Schonmal schön, dass du uns deinen richtigen Namen verraten hast, sowas sehen wir hier immer sehr gerne!
Aber noch "gerner" sehen wir Bilder von deiner Schwalbe!
Baujahr 1970 hört sich ja interessant an.
Von wo kommst du denn?