Motorprobleme

Hi zusammen,
bei meiner 125er ETZ geht mir ständig der Motor aus, wenn ich bergab fahre und kein Gas gebe, also mich praktisch mit Motorbremse rollen lasse. Normalerweise müsste sie in diesem Fall doch genausoviel Sprit bekommen, als wenn sie im Leerlauf läuft. Da gibt es auch keine Probleme.

Ich muss beim Bergabrollen immer mal ein bisschen Gas geben, weil sonst, sobald ich angehalten habe, entweder der Motor aus ist oder so gut wie kein Gas annimmt.

Könnt ihr mir vielleicht helfen? Ich wohne in einer ziemlich bergigen Gegend und da wäre es schon super, wenn das wieder funktionieren würde.

Vielen Dank schon mal und beste Grüße
D.E.

Kontrolliere mal den Schwimmerstand, wennd er Vergaser nach vorn geneigt ist, kann unter Umständen nicht mehr genug Sprit nachfließen.

Der Tim

Danke für den Tipp - ich werd das mal überprüfen. Bin aber erst in einer Woche wieder zuhause. Was könnte ich tun, falls es ja daran liegt?

den Schwimmer richtig einstellen

hmmm... klingt logisch.

Soviel zum Sinn meiner letzten Frage

@den dunklen Adler:
Du weisst aber schon, dass (d)ein Zweitakter Schiebebetrieb überhaupt nich mag? Dabei bekommt er nämlich zu wenig Schmierung für den jeweiligen Drehzahlbereich...
Hier mal ein Beispiel (Zahlen aus der Luft gegriffen!!!):
Leerlaufdrehzahl=1.000 U/min
Drehzahl bei 80 km/h= 6.500 U/min
Machste nu den Hahn bis aufs Standgas zu, erhält dein Motor übern Sprit nur die Ölmenge für ~1.000 U/min u damit viel zu wenig für die anliegenden 6.500 Touren. Ein Klemmer oder gar Fresser kann die Folge sein. Entweder kuppel ich aus, oder ich geb Gas, wenn ich bergab fahre, aber reiner Schiebebetrieb kommt bei mir nur äusserst selten vor...

Wenn du ne ETZe mit Getrenntschmierung hast, vergiss mein Geschreibsel, denn die dann vorhandene Pumpe is meines Wissens drehzahlgesteuert u dein Motörchen immer mit ausreichend Schmierstoff versehen

Gruss

Mutschy

Die Pumpe bei Getrenntschmierung ist Drehzahl und Gashahn gesteuert, fragt mich aber nicht, wie das gekoppelt ist.

Der Tim

Mutschi hat unrecht.

Wenn beim bergabfahren der Gasschieber ganz geschlossen wird entsteht ein starker Unterdruck, viel viel mehr als im Leerlauf, somit wird über die Leerlaufdüse eine Extraportion gemisch angesaugt, zum schmieren und kühlen. Also der Motor läuft nicht "trocken" wie so viele immernoch meinen. Also kein Gas geben beim Berg ab fahren, das ist sogar schädlich, weil dabei durch den Teillastbereich ein zu mageres Gemisch gebildet wir, die verbrennt heisser als sonst, daduch eher eine Kolbenklemmergefahr!

Woher hast du eigentlich das ganze Wissen, würde mich mal interessieren? Und wie heißt du mit Vornamen, jemanden mit einem Motorrad anzureden ist komisch.

Der Tim

Aus alter, teils leidlicher, Erfahrung mit 2-Taktern seit 1984 bis heute. Vieles von dem was ich so behaupte ist auch in Wildschrei's MZ-Schrauberbuch nachzulesen. Stehe mit meinen Auffassungen also nicht alleine da.


Marco

Das mit dem Unterdruck halte ich aber für ne reichlich gewagte Theorie. Die LLD hat nen Durchmesser von 0,35 mm, an der Durchflussmenge ändert sich also nich wirklich viel, solange der Querschnitt gleich bleibt. Es is nunmal so, dass 2T-Maschinen Schubbetrieb nich mögen. Es gab u gibt diverse Konstrukte, um nem gemischgeschmierten Motor zu mehr Öl im Schiebebetrieb zu verhelfen, aber die einzig praktikable Lösung is u bleibt Getrenntschmierung.

Aber sei´s drum. Ich fahre "erst" seit 1991 2Takter (teilweise 30 tkm u mehr pro Jahr), möglich, dass ich was übersehen hab...

Gruss

Mutschy

Doch es ändert sich was an der Durchflussmenge. Die Menge ist druckabhängig. Frühere Vergaser hatten auch nur über den Druck die Kraftstoffmenge "geregelt", sprich nur eine feste Düse und eine Drosselklappe. Das war natürlich nicht wirklich genau, so einen Luxus wie wir mit der Teillastnadel haben gabs da noch nicht. Also kommt auch über die Leerlaufdüse mehr Kraftstoff, um so größer der Unterdruck ist, aber nur bis Schallgeschwindigkeit der Flüssigkeit erreicht wird, erst dann bleibt die Durchflussmenge konstant. Das ist wie bei einem Strohhalm, saugst du wenig kommt wenig durch, saugst du kräftig kommt mehr duch den Strohhalm. Siehe eben auch Bernoulli (* 8. Februar 1700; † 17. März 1782). Die Durchflussmenge bei Düsen ist in Vergasern eben nur auf einen bestimmten und begrenzten Druckbereich ausgerichtet. Daher wird heute auch fast nur noch Einspritztechnik verwendet, da eben viel genauer.

Marco

Wer die einfachsten Grundtechniken der Vergasertechnik mal überschauen möchte solle sich auch mal diesen Artikel ansehen. Einfach, auf den Punkt gebracht ohne auf die komplizierten Ströhmungstechnischen Hintergründe einzugehen. Aber zu emfehlen.

Technik - Vergaser



Marco