DDR, Was verbindet euch damit???

und noch was, ich schreibe nachher noch einen artikel für genau hier,
man soll nicht immer nur das maul aufreißen, sondern auch was tun....

(im nachhinein!!)

genau diese begebenheit, wo noch nichts klar war, werde ich euch schildern,
sie ist verbrieft und "dokumentiert"... aber es hätte genau auch in bautzen,
oder internierungslager enden können...... lest ihr später.....

hisi da habe ich die wirklichen freunde kennengelernt!!!!!!!!!!!!!!!!

Nur mal so kurz eingeschoben:
Schweden!
EIn Paar brocken kann ich schon, hab regelmäßigen Kontakt und mache im nächsten Jahr eine Tour nach Mittelschweden. Hab mir das alles ganz genau durch den Kopf gehen lassen. aber: Erstmal abwarten, Fanta trinken und äähm, weitermachen wie bis jetzt...
Mfg. Toni

Oh man, diese Art Diskussionen habe ich schon Jahre nicht mehr gehört.

Habe mir gerade mal alle Beiträge angeschaut und mir ist auf einmal meine eigene Jugend und Kindheit vorbeigefahren. Klar, negatives ausgeblendet.

1. die wunderbare Kindheit und Erziehung, besonders von meiner Familie.
2. Keine Lehrstelle weil, keine Beziehungen, zu viele Tanten und Onkels im "Westen" und Amerika.
3. einen wunderbaren Direktor der POS, der mir das Abitur einredete und recht behielt.
4. Wehrdienst uffn T55 mit Höhen und Tiefen
5. 1 x Verhör der Kripo wo mir was angehängt worden sollte, 1 x Verhör bei der Stasi wegen "Kontakte mit dem Klassenfeind während der Dienstzeit"
6. Meiner Mutter sagte ich mal während meiner Dienstzeit, wenn ich mich 1 Woche nicht melde, könnt ihr mich wohl in Schwedt besuchen. (ich glaube die älteren wissen was das war.)
7. Zuviel Gegensätze im inneren des Staates, die mich wahnsinnig machten und mich noch zum Republiksflüchtling machten.
8. Habe viele Arschlöcher hier und da kennengelernt, besonders die Ehemaligen, die jetzt die größten Imperialisten sind, mit Parteibuch in der Tasche.

Dankbar bin ich heute dafür, dass ich wohlbehütet aufwachsen durfte und eine hervorragende Bildung genossen habe und im Internet Leute wie Euch sehe, die trotz allem sachlich und objektiv bleiben.

Zum Schluß noch einen, irgendwie sehe ich mit Stolz auf die Jüngeren hier im Forum, die sich einem Hobby verschrieben haben, das nichts mit Ballerei, Abhängen, Saufen, Prügeln und Drogen zu tun hat.

Also "United SRZWEI" bringt das Gute zum tragen.

Jetzt habe ich mehr geschrieben, als ich wollte.

Schönen Abend noch

Heiko

Dem schließe ich mich bedingungslos an- und hoffe, daß es auch lange so bleibt

siehste, man kann eben auch streiten, um danach wieder ein
bier zu trinken und sich in die augen sehen können.....
aber vielleicht sollten solche sachen mal raus....

ich habe noch eine sache, von wegen, maul aufreißen und dennoch
was tun.... ich war an der ADW, mein "eintrittsgeld" war nebenbei der
"bürgerwehr" beizutreten.... mein vater meinte nur, die essen und
saufen immer gut.... diesen "krieg" überstehste leicht....

dann kam der oktober 89, alarm am freitag mittag, sehr eigenartig,
wir wurden einzeln zum wissenschaftsleiter gerufen, zumindest in sein
büro, einzeln...! darin kein mir bekannter professor, wohl aber die
kadertante, ein typ von den "schlapphüten" und mein sehr "intellenter"
hundertschaftskommandeur..... kurzform, wir hätten den befehl, die
stadtkirche st. michael in jena vor der konterrevolution zu sichern, ob ich
mit dabei wäre....? kurzes überlegen, dann meine absage, weil ich selber
zum gleichen zeitpunkt IN DER KIRCHE wäre, um den leuten vom neuen
forum, demokratie jetzt, demokratischer aufbruch und und und zuzuhören.....

darauf wurde ich sofort herausgeworfen, kein ton, nichts..... mein herz habe
ich oben am kehlkopf gespührt, bin zu meinem abteilungsleiter gerannt und
habe ihm berichtet (er war auf der richtigen seite, schon immer, von 25 leuten
in seiner abteilung nur 3 in der partei) von dort sofort nach hause, wo mir
klar wurde, ich hatte soeben verweigert......

wieder kurz, es sprach sich wie ein lauffeuer um, am montag sprachen mich
kollegen an, die ich vorher nicht mal sah, man bot mir hilfe an, wenn ich gekündigt, oder schlimmeres werden sollte...... nichts passierte, doch am
montag drei weitere verweigerungen, nach 3 wochen gabe es keine hundert-
schaft mehr...

doch was wäre gewesen wenn........ ich habe damals ungeachtet aller umstände
aus dem magen und dem gewissen folgend gehandelt, habe mich gewehrt, doch
mit einer waffel den eigenen freunden, kollegen, familienmitgliedern
gegenüberzustehen in einem "zivilkrieg" nein danke......

richtig verstanden habe ich es einige zeit später erst vollkommen, doch da
war der spuk vorbei, keine 4 wochen dauerte es noch....... 3.11.89

was ich sagen wollte, so habe ich, wenn auch im ersten moment unbewusst, mit-
getan, vielleicht schlimmes zu verhindern, im nach-hinein ein beruhigendes gefühl,
doch was wäre gewesen, wenn...... nicht auszudenken, doch das hätte ich nicht
mehr beeinflussen können.......

ich finde diesen abschnitt im forum gut, lest und versucht zu verstehen, ihr
gott sei dank jungen burschen, hier wird keiner schimpfen, maßregeln, schneiden,
aber wohl den mund aufmachen und report erstatten zu dingen, die uns berührt
haben, die wir erlebt haben, wohl eingedenk aller, die es nicht mehr aushielten
und gingen, gehen mussten, die aus dem leben schieden, so, oder so.....

und über allem der rote stern, hammer und sichel, eine partei, ein manifest,
ein leninsches "was tun?" und vor dem kopp eine betonmauer.............

wenn ich nicht mehr hier, an dieser stelle schreibe, dann habe ich fertig.
gute nacht vom hisi

Ohh,wenn ich diese geballte DDR negativ-Erfahrung lese bin ich froh dass bei mir mit dem Blauen Tuch die Sache gelaufen war. Ich hatte in der Hinsicht nur eine negativ-Erfahrung,als ich in der ersten Klasse Aufgrund meiner guten Leistung zu irgendeinem politischen Feiertag vor der gesamten Schule zu einem unfreiwilligen Gedichtvortrag gegängelt wurde
Wenn ich überlege was wir 90 so alles noch mit unserem 6/89 erhaltenen Trabant 601S Universal abgereist haben.Bis Lübeck,gleich drauf nach München das waren damals richtige Weltreisen.Heut fährst du die Strecke in der Hälfte der Zeit und ohne Vorkommnisse.Hätte mir und ich denke auch vorallem an meine Eltern nie zu träumen gewagt, dass es mich einmal hier runter verschlägt.Aber das ist der Lauf der Dinge.Ich bin auf alle Fälle froh,dass ich diesen Wendepunkt der Geschichte live erlebt habe und darauf bin ich stolz.Wir sind sozusagen jene von immer weniger werdenden Menschen,die noch behaupten können ein ganz anderes politisches System erlebt zu haben.

Hallo Christian,

nur nebenbei nochmal erwähnt, ich bin aufgrund meiner damaligen Freundin umgezogen und da ist es egal ob sie in Timbuktu oder in der Tundra wohnt!
Ich bin sehr wohl an meiner Heimat interressiert und sehe mich definitv nicht als Exilossi der nun große Töne spuckt!
Abgesehen davon finde ich es normal berufsbedingt o.ä. umzuziehen wenn sich in der Heimat nichts vergleichbares finden lässt. Und erst in der Fremde merkt man wer wahre Freunde sind!


Nehm es mir nicht krumm, wollte es nur nicht so stehen lassen!

Grüße Nick

@ Christian
das gibt hier ne unendlich lange Diskussion. ,ein wenn und aber ,ein für und wieder,ein was wäre wenn ,und wenn nicht. Jede Medaillie hat zwei Seiten und jede Seite ist es wert angesehen zu werden.
Was wär zum Beispiel passiert,wenn es nicht die "Republikflüchtlinge" ,die Massendemonstrationen , Botschaftsbesetzungen usw gegeben hätte.
" NICHTS" fahnenschwingend hätten wir den nächsten 1. Mai abgewartet und wären mit Arbeiterkampfliedern beschallt worden ,da pflichtbewußte Organisatoren
sich darum gekümmert haben ,überall die Lautsprecher zu montieren und zu verkabeln,damit auch niemand diesen Feiertag verschläft.
Oder hätte man auf dem Sofa sitzen sollen und rumjammern , wie schlecht es einem geht.??
Hey wir waren jung und stießen immer wieder auf diese Grenze.
Mich hat da nichts mehr gehalten!! Glaub nicht,dass es einfach ist , Verlobte,Familie,Freunde,Wohnung all sein Hab und Gut aufzugeben,für einen Neuanfang,der höchstwahrscheinlich zu 99 % in Bautzen beginnt.
Und sag mir nicht ,daß diese materiellen Dinge im Leben unwichtig sind . Wofür geht man denn arbeiten ??, egal im Osten ,wie im Westen . Wie schon weiter vorn richtig erkannt,Geld regiert die Welt. ,ja und das Geld ist nunmal dafür da ,sich was zu kaufen.
Jetzt ist es leicht zu sagen,man hätte doch im Osten bleiben sollen ,um da den Aufbau voranzutreiben.Ich hatte aber andere Ambitionen. Ich bin stolz darauf ,daß ich es gewagt und geschafft habe,die Mauer zu überwinden,und auch dazu beigetragen zu haben ,daß diese letztendlich gefallen ist.
Da soll jetzt nicht überheblich und abwertend gegenüber allen daheimgebliebenen klingen,nein das war meine persönliche innere Einstellung .
Trotz alledem verleugne ich niemals meine Herkunft , auch ich bin froh in der DDR
meine Kindheit verlebt zu haben mit allem Drum und Dran.
Aber man muß nach vorne schauen !!
In diesem Sinne Gruß Rene

Jetzt komm ich doch glatt um 2 von der Mugge nach Hause, mein Rechner ist noch an, neben mir rädelt die ferngesteuerte ebay-Uhr von 2 auf um 3, ich mach mir noch ein Jever auf (was heute früh um halb 10 zur Ausfahrt komplett raus ist ) und lese.....

Jeder muss doch aus seinem bisschen Leben machen, was er selber als richtig erachtet. Da kann auch keiner drüber richten.

Christian als einer der "Älteren" ist hier geblieben und tuts, Hisi als "Alter" ist weg und tuts auch, Nick als "Junger" hat sich seinen Weg gesucht, "Ostbiker" Christian auch. Nich vergessen: Rene auch und natürlich alle Anderen. Und das ist gut so.

Ich gebe auch dort Christian Recht: ich hab heute Konsti kennengelernt, Jeromchen kenn ich schon länger. Es ist schön, wenn man als "Alter" sieht: Es gibt bei der Nachfolgegeneration auch ein Jenseits von Glotze und Konsole.

Was die DDR-Zeit und dort die "Wendezeit" angeht: lest einfach mal die Biografie von Kohl, Genscher, Honnecker und Krenz parallel. Es ist intressant, erschreckend, lustig... auch die Vorgeschichte.

Alle "Politiker" haben schlicht und ergreifend ein Rad ab. Früher und heute...

Und von Denen lassen wir uns früher und heute sagen, wo`s lang geht...

Grüsse Norbert
(der jetzt mal sehn muss, ob Fuchsens Forum die Zeit auch automattisch umstellt )

es gibt ja den ästhetischen bilder-fred, da wollte ich damit nicht rein,
doch ich hatte es angekündigt, ein bild einzstellen, welches bau-potential
hat, von runden zwei jahren.....
es ist nicht von mir, doch allein die postkarte wäre anlass genug gewesen.
doch es war eine strömung, die es gab, der widerstand der jugend um
1985 herum, also 4 jahre vor dem zusammenbruch....
guckt ihr selba, das bild ist selbsterklärend
gruß vom hisi

Angefügtes Bild

Nun, grundsätzlich denke ich ja, dass wenn man nich so viel zu sagen hat, man einfach mal die Klappe hält. Dies sollte ich bei diesem Thema wohl tun, aber ich möchte trotzdem mal ein statement abgeben:

Ich bin Baujahr 1990, also gerade noch so in DDR-Windeln gewickelt worden. (Den Impfausweis hab ich heute noch...). Für mich ist es selbstverständlich, in einer Demokratie aufzuwachsen und mit ihr zu leben und sie zu schätzen. Ich kenne es halt nicht anders. Das Bild, was ich von der DDR habe, is das , wie es mir vermittelt wird. Ich bin autonom genug, mir meine eigene Meinung darüber zu bilden.
Viele Leute sagen: Es war nicht alles schlecht. Das kann ich wohl aufgrund objektiver Recherchen bestätigen. Nur ist es oftmals so, dass ein Staat oft einfach nur so bewertet wird, wie er sich im Vergleich mit dem perfekten Staat darstellt. Gibt es den perfekten Staat ? Nun ja, die Bewertung der DDR wird, wie eigentlich bei jeder nicht aus wissenschaftlicher Sicht geführten Errinerungsanalyse, immer subjektiv erfolgen. Es waren die Jugendjahre unserer Eltern oder gar unserer Großeltern. Welches Bild werden ich und meine Generation wohl von dem Staat haben, in dem wir während unserer Jugend leben ? (mehr als rhetorische Fragen krieg ich wohl auch bloß nich zustande ...)

Ebenso viele Leute (darunter hochgradige Historiker) werfen die frage auf, was wäre wohl gewesen, wenn die Mauer 89 nicht gefallen wäre.
Nun die nüchterne Analyse lautet: Die DDR würde es wohl heute auf gar keinen Fall mehr gebn (so oder so nicht). Ich möchte auch erklären, warum :
1989 gingen Wirtschaftsexperten davon aus, dass binnen 5-6 Jahre die DDR bankrott gewesen wäre. Richtig echt pleite. An eine weitere Existenz ohne Credite, bzw. dann gleich die Angliederung an Westdeutschland wäre da nicht zu denken gewesen.
Weiterhin zeichnete sich seit 1987 in der Sowjetunion ein Phänomen ab. Das Phänomen der Öffnung (Glasnost, perestroika). Gorbatschow wollte die russische Revolution im Sinne des wahren Sozialismus fortführen und sein Land öffnen.
Wie man aber weiß, ist die Existenz der DDR wie eigentlich im Grunde genommen alle politischen Entscheidungen , die in der DDR getroffen wurden, nur vom Bruderland abhängig. Eine offene DDR also ab 1990 ? Was sollte die denn noch für einen Anspruch geltend machen ? Die Teilung Deutschlands war seit 1945 nur provisorisch. Die Wiedervereinigung war offiziell eigentlich Ziel jeglicher Politik beider Seiten. Und die Teilung war doch wirklich nur deshalb so verschärft, weil einer der beiden Staaten sich immer mehr (aufgrund sowjtischer Politik auch) isolierte. Warum sollte also die Nation noch weiterhin in zwei Staaten aufgeteilt sein, wenn sich einer der Staaten annähert ? Eine nichtsozialistische DDR wäre sinnlos gewesen. Und die wäre mit Gorbatschow und auch ohne Mauerfall garantiert gekommen ! (obwohl die Menschen am 09. 11. 89 absolut Erstaunliches und Beachtenswertes vollbracht haben !). Die DDR würde es also heute nicht mehr geben . (so oder so nicht). Sie war ein Provisorium, und zwar das längste der Welt ...
Was bleibt sind die subjektiven Errinerungen an FDJ, Trabi und Club Cola ...
Und natürlich die schrecklichen Stasi-berichte mit ihren Foltermethoden (Ich weiß nicht, ob ihrs wusstet, aber die Todesstrafe wurde erst 1984 abgeschafft. [danach gabs ersatzweise fünf jahre ohne Beziehungen ... ] --> nein, Spaß bei Seite)

mfG Christoph

Ist das bei der Lobdeburg aufgenommen?

Grüsse

Ich merk schon

Jetzt mal ernsthaft, bin zwar auch nach der Wende geboren aber eins ist Fakt, meiner Familie gings zu DDR Zeiten besser. Nicht dass wir heute kurz vorm verhungern wären aber trotzdem.
Mich persönlich verbindets damit, dass ich so erzogen wurde. Ob Wende oder nicht.
Aber größtenteils natürlich die Technik.
Das wars von meiner Seite.

Stefan

ich bin mir nicht sicher, doch es gab in dem alten jene jede menge
alter kalksteinmauern, die waren aber immer noch freundlicher
als die aus beton

also ob nun lobdeburg (an der ich in den 60zigern spielte wie ein irrer!
es war unser berg in lobeda!!!!) oder kunitzburg im norden, oder im "garten"
der JG im inneren der stadt, keine ahnung, doch der erzengel mit rotem
stern war erklärend.....

aber auch nicht ohne potential!!!!

und an den christoph:
sehr kluge und umsichtige herangehensweise, hut ab und kompliment!!

hisi

Dem kann ich mich nur anschließen!