Problem mit Kupplung oder Getriebe, kaum Beschleunigung, Motor rattert
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Hallo Leute, ich habe schon mit S-U etwas darüber geschrieben und wollte das Thema nochmal zur allgemeinen Debatte stellen: Meine Schwalbe hat ein Problem mit der Kupplung bzw. dem Getriebe: Nach einiger Zeit beschleunigt sie nur noch geringfügig, die Leistung fällt weg (egal wie viel Gas man gibt) und der Motor gibt ungesunde, ratternde Geräusche von sich. Das alles passiert bei mittleren Drehzahlen, dann hört es ab einer bestimmten Drehzahl auf. Wenn ich aus dem Stand auf volle Geschwindigkeit beschleunige, tritt das Rattern in folgenden "Geschwindigkeitsbereichen" auf: 1. Gang: gar nicht 2. Gang: ca. 23-30 km/h 3. Gang: bis ca. 40 km/h 4. Gang: bis ca. 50-55 km/h - Der Übergang vom Rattern zum Normalverhalten ist dabei nicht fließend, sondern regelrecht ruckartig, man spürt die Grenze sehr genau (von fast 0 auf beachtliche Simson-Beschleunigung ).
- Das Phänomen tritt nie beim ersten Beschleunigen nach dem Anlassen auf
- Wenn man den Motor für wenige Sekunden ausschaltet, dann verhält der Motor sich oft beim nächsten Beschleunigungsvorgang ganz normal.
- bei geringer Steigung ist meist kein Beschleunigen mehr möglich.
Die Kupplung ist frisch eingestellt, daran lag es nicht. Ich habe ein Video gemacht und hoffe, dass man das ganze hören kann - ich lade es gleich bei Youtube hoch. EDIT: Videlink: http://www.youtube.com/watch?v=qOgH5S7XeMIFreue mich über alle Antworten, Ideen und Vorschläge! Gruß, Clemens
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QUOTE (Siebenson @ 18.06.2010, 08:45) | Das hört sich irgendwie ganz und garnicht nach Kupplung, oder Getriebe an ... |
Tschuldigung. Wenn man keine Ahnung hat... ne? (Also ich meine natürlich mich damit!)Gut, dann werd' ich da mal nachsehen. Wenn das also der Fall ist kommt man ja um eine Motor- und Kurbelwellenregeneration nicht drumherum, oder?
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NorbertE |
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Nur das obere Lager wechseln ist eine Möglichkeit, wenn auch nicht ganz korrekt. Weil: wenn das obere Lager schon so ein "Ei" ist, dass man es hört, bekommt das Pleuel mitsamt dem unteren Lager bei jedem Kolbenhub am UT und OT einen Schlag. Das wirkt sich naturgemäss auch aufs untere Lager aus. Es ist leider so. Mach aber erst mal das mit Zylinder ziehn. Dann fasst Du unterhalb des Kolbens bei OT das Pleuel mit Daumen und Zeigefinger. Augen zu und probieren, ob Du es nach oben/unten bewegen kannst. Da darf absolut kein Spiel sein. Nicht ein halber mm!! Seitwärts ist kein Problem.
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Okay, also heute hab ich mal alles auseinandergerissen und mir die Chose mal angesehen: Der Kolben an sich sieht schon mal nicht so taufrisch aus, die braun-schwarze Färbung ist meines Wissens nach kein gutes Zeichen... Das obere Pleuellager hat ein minimales Spiel, also nicht so dass es klackert. Am unteren Lager konnte ich nichts erspüren, allerdings kann man das Pleuel diagonal kippeln - das ist ja schon mal ein ganz schlechtes Zeichen - also wird es wohl ausgeschlagen sein. Mein Plan: Hoffnungsvoll nur eine neue Zylinderkopfdichtung, einen neuen Kolbenring (ist mir einer kaputt gegangen ) und ein neues oberes Pleuellager kaufen und es damit nochmal versuchen, um dann festzustellen, dass der bitteren Erkenntnis, dass die Kurbelwelle im Eimer ist, nicht zu entkommen ist. Hier mal der Zustand des Kolbens:
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Der Zylinderdeckel ist richtig rau und verrußt, sicher auch kein gutes Zeichen. Kann man den dann weghauen oder wird der irgendwie aufgearbeitet? Auch der Kolben ist an der Oberfläche etwas rau. So wie ich das sehe muss abgesehen von der Kurbelwelle auch eine völlig neue Kolbengarnitur rein, stimmts? Kann man dann den alten Zylinder weiterverwenden oder geht das eher nicht? Gibt es passable Nachbaugarnituren oder sollte man auf jeden Fall DDR-Ware nehmen? Gleiche Frage bzgl. der Kurbelwelle... Gruß, Clemens PS: Gibt es einen Trick, um die Ölkohle im Krümmer zu entfernen? Hab mal mit dem Schraubenzieher etwas gestochert - die Schicht ist fast 1 mm dick. Damit hat man ja faste nen Neckermann-Krümmer - seltsam, dass sie dann trotzdem noch ihre 60 geschafft hat...
Angefügtes Bild
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SimsonSammler1234 |
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So wie ich das Sehe, hast du einen Kolbenfresser und kannst von Glück reden, dass du ihn noch nicht fest gefahren hast. Dein Kolben ist ja schon am Rand richtig angenagt, seitlich sind Riefen im Kolben und auf der Oberseite hast du auch lauter Kerben drin. Ich glaub da hats schon mal einen Kolbenring zerlegt und der hat dann seine Spuren hinterlassen. Also wenn deine Kurbelwelle in Ordnung ist, dann musst du nur deinen Zylinder überholen lassen soweit er nicht schon bis zum letzten Reparaturschliff ausgeschliffen wurde. Von Nachbauzylindergarnituren rate ich ab. Die Qualität reicht bei weitem nicht an die Originalen ran. Das Selbe gilt für die Kurbelwellen. Die alten Wellen lassen sich aber auch in der Zylinderschleiferei für ca. 50 Euro überholen. Lohnt sich natürlich nur, wenn die Kurbelwelle sonst auch noch in gutem Zustand ist. Lass deinen Zylinder also auf das nächste Reparaturmaß ausschleifen. Verwende nach dem Neu Schleifen auch einen hochwertigen Nachbaukolben und keinen billigen sonst war die Ganze Arbeit umsonst. Überholen lassen kannst du deinen Zylinder z.b. bei Kurz Motorenbau, Inh. Alexander Kurz, Zwickauer Straße 192, 08468 Reichenbach im Vogtland. Tel. 03765-612 788 FAX: 03765-612 796 Diese Firma hat zu DDR Zeiten auch schon Zylinder überholt und ist eine Empehlung meiner Simson Werkstatt. PS: Ob die Zylinderschleiferei auch deinen Kopf innen abdrehen kann weiß ich nicht. Das solltest du einfach mal per Telefon anfragen. Die Ölkohle aus alten Krümmern mach immer wie folgt raus. Ich hab einen Eisenstab den ich in den Schraubstock einspanne. Dann den Krümmer drüber strecken und durch leichtes verwinkeln kann man die Ölkohle runter schaben. Kleine Reste in der Biegung lassen sich auch noch mit einem langen Schlitzschraubenzieher abkratzen. @Zu Norberts Beitrag noch: Er hat schon recht. Merkt man es aber frühzeitig, dass das obere Pleuellager kommt, dann kann man die Kurbelwelle noch retten. ;-) Der 4Gang Motor von Clemens seiner Schwalbe hat ja sowie keine Bronzebuchse mehr sondern schon ein Nadellager drin. Grüße Jörg
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Grüße JörgSuche auch dauerhaft defekte, schlüssellose BAB Schlösser und Schlüssel. Einfach alles anbieten. Originales BAB Schloss defekt oder ohne Schlüssel? ich biete euch die Aufarbeitung, Reparatur und Schlüsselanpassung für diese Schlösser an. Biete auch generalüberholte Schlösser zum Verkauf. Einfach anfragen. Biete Ersatzteile für die Überholung von Reibungsdämpfern. Schreibt mich an. Laut der Freigabe von MZA dürfen hier Simson Unterlagen veröffentlicht werden, die Erlaubnis dazu findest du HIER. Sollte es hier dennoch mal ein Problem mit einem Beitrag oder einer Veröffentlichung von mir geben, soll sich der Rechteinhaber bitte mit mir per PM in Verbindung setzen. Der Beitrag wird dann umgehend gelöscht.
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NorbertE |
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Najaaaa.... Mit den "Fremdkörpern" gehe ich mit Euch konform. Wer weiss, was es war. Ein "Stückchen" Kerze vielleicht.. Dennoch sieht der Kolben soo schlecht noch garnicht aus. Das bissel Ölkohle ist normal Clemens, mein linker Freund , stecke den Zylinder wieder soweit drauf, das ich einen Ringspalt sehe und versuche, mit der Kamera in den Zylinder zu leuchten. Wenn Deine Beschreibung Spiel KW unten/Kolbenbolzen stimmt, lass sie drin. Ersetze das obere Pleuellager und fertig. Ehe ich jetzt Schelte bekomme: Ich gehe davon aus, dass Clemens nicht mal schnell locker 3-400 Eus für eine Motorreg. hat. Es ist/wäre also eine vernünftige Alternative, die (je nach Zylinderzustand) funktionieren sollte.
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Also das mit dem Fremdkörper im Brennraum stimmt sicher, jedoch ist das wohl kaum in meiner Besitzerära passiert, ich hatte den Kolbendeckel vor ca. einem 3/4 Jahr schon mal ab (irgendwie war plötzlich ein minimaler Spalt, sodass die Kompression schlechter war) und da sah es auch schon so rau aus - hatte es dann jedoch einfach wieder vergessen. Ich denke also nicht, dass sich da noch irgendwelche Teile im Gehäuse befinden, die da nicht hingehören und eine Spaltung des Motors nötig machen würden. Heute hatte ich mir ein neues Pleuellager, Kolbenbolzen und Kolbenringe gekauft - hab alles soweit eingebaut, bin jedoch nicht ganz fertig geworden, muss also morgen nochmal ran. Jedenfalls versuche ich es damit einfach nochmal - wenn die Symptome dann weg sind, ist erstmal für ein paar Kilometer alles wieder gut und ich kann mich in aller Ruhe auf die bevorstehende Regeneration vorbereiten - mental und monetär. QUOTE | Clemens, mein linker Freund laugh.gif , stecke den Zylinder wieder soweit drauf, das ich einen Ringspalt sehe und versuche, mit der Kamera in den Zylinder zu leuchten. |
Also von oben so rein fotografiert, dass du sehen kannst, wie weit die Kolbenringe im Zylinder aus dem Kolben kragen? Gruß, Clemens PS: Nochmal eine kurze Frage zur Krümmerbefestigung: Wie ist die Reihenfolge jetzt richtig? Krümmermutter, Kupferdichtring, auskragender Krümmer, Kupferdichtring, Gewinde am Zyllinder? Oder wie? Die Schraubfläche ist dann nämlich nicht mehr besonders groß, die kleine Federung, die die Mutter in der Position halten soll, greift dann schon fast nicht mehr...
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navipilot |
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Hallo, also der Kolben sieht nach leichtem Fresser aus. Hatte es ähnlich, bekam einen Austauschzylinder , gehont, 39,48 mm, mit Kolben, dazu noch neues Nadellager und neue Fußdichtung, das ganze für ca. 40 €. Läuft wieder einfach perfekt; kann die Überholung nur dringend empfehlen. Habe Vergasernadel eins höher gehängt.
In meinem Essi habe ich eine gute Garnitur, nur das der Kolben unten,hinten, ausgeschlagen ist. Dadurch öffnet die Ansaugung eher. Der läuft ca. 55 durch, ohne mit der Wimper zu zucken. Bei einer neulichen Ausfahrt über 85 km habe ich die Tour in genau 2 Std. geschafft, incl. kleiner Pause. Wäre so ein Kolben nicht auch eine Leistungssteigerung bei der Schwalbe?
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