Servus Mandein....
dieser "Fred" macht mir Spaß. Die Älteren unter Euch, welche bei der DDR-Schaustellertruppe "NVA" gedient haben in den 70zigern, werden wissen, das es einige Befehle des Herrn Hoffmann gab, unter anderem 30/74, der das Trinken von Alkohol in NVA-Objekten verbot.... (wie wurde dieser Befehl umgangen, grandios!!!) So gab es auch einen Befehl, Nummer vergessen, der es untersagte, in NVA-Objekten "Feindsender" zu hören. -
Nun war ich ja im Randgebiet von Berlin stationiert, Wachkeim, dabei ist die lange Weile Programm.
Wer von Euch kennt noch den Mikki? (oder Miki, seinerzeit das kleinste erhältliche Gerät) Dieses russische Mittelwellen-Miniradio?
In Berlin benötigte man damals einen "nassen Waschlappen" um alle Sender zu empfangen. Daraus entwickelte sich das "Taschentuch"-Radio.
Mikki-Gehäuse entfernen, dann einnähen in ein, teilweise mit Watte gefülltes, Taschentuch. Nun hatten die Offiziere vor nichts mehr Ekel, als vor "Rotztüchern"....
Die Taschen konnten sie entleeren lassen, aber sowas fassten sie nicht an.
Um dieses Teil so echt als möglich ausschauen zu lassen, wurde es teilweise mit Tapetenleim behandelt. der Lautsprecher kam raus, dafür koppelte man an die Kopfhörerbuchse den ebenfalls mitgelieferte Knopf-Ohrhörer. Das Kabel ging aus der Uniformtasche heraus und lief dann noch unter der langen Unterwäsche zum Hals.
Kam eine Kontrolle: kurzer griff in den Hosensack, nicht zum Taschbilliard spielen, sonder kurzer Zug am Kabel, der Knopf zog sich sofort unter den Uniformkragen zurück, dann noch ein Zug mit Dauemn und Zeigefinger und der Klinkenstecker war weg vom "Taschentuch".....
Habt Ihr die gleichen Bilder im Kopf, wie ich? Erwischt wurden wir nie, denn wer langt ein offensichtlich verklebtes Rotztuch an?.... Dann wurde diese Konstruktion wieder an den "Lieblingssprilli" vererbt.....
Häte ich die Einzelteile, ich könnte es sofort wieder reproduzieren....
Jedenfalls ging so manche Stunde auf Posten in der Tristesse vorrüber, zumindest angenehmer....
Gruß vom Hisi