Hallöchen Forum,
wie bereits einige mitbekommen haben, sollte es gestern unter anderem mit meinem 74er Habicht nach Suhl zum 50 Jahre Schwalbe-Treffen gehen und danach zum Vogelfrei, aber dazu kam es leider nicht. Der Habicht hat seit seiner Renovierung knapp 3500km runter, bis auf eine verstopfte HD war bis dahin nie was, der lief immer super. Deswegen dachte auch keiner, dass er gestern schlapp machen könnte..
Also prinzipiell ist erstmal alles nach Werkszustand, 6V-Unterbrecher 16N1-6 Vergaser mit passenden Düsen etc.
Gestern trat dann folgendes Problem auf:
Mit zunehmender Fahrt (also auch immer wärmerer Motor) hatte der Habicht immermal Aussetzer, wenn man das Gas nur gering betätigte waren keine, aber gerade an Bergen kamen sie immer wieder vor. Also ersten Stop gemacht und mal die Zündkerze ausgetauscht gegen eine originale DDR-Isolator Spezial ZM 14-260. Die Angelegenheit ging keine 5km gut, dann fing das gleiche Spiel von vorne an.. Wir wollten aber weiter fahren, jedoch wurde das Problem immer stärker. Etwa 15km später war dann zweiter Stop und der Beru 1kOhm Kerzenstecker musste einem mitgenommenen 1kOhm Bosch Kerzenstecker weichen. Weil wir den Spaß nicht nochmal haben wollten, ging es also dort erstmal probehalber den Fahrradweg entlang, Kerze sah gut aus und musste aufgrund der kurzen Strecke auch nicht gereinigt werden. Da klappte alles und es ging weiter, leider nicht lange. Die Aussetzer wurden richtig extrem, berg runter zu setzte er bei 65-70 km/h mehrfach richtig aus, also bin ich mit gezogener Kupplung runtergerollt und habe immermal nen Gasschub gegeben, damit er nicht ausgeht bzw weiter geschmiert wird. Dabei kam es zu einer dicken Fehlzündung, Moritz war direkt hinter mir, ich habe das garnicht so recht gemerkt

.
Also in der nächsten Ortschaft raus, abstellen und Werkzeug raus.. Einmal Kondensator gewechselt, weil der unser erster möglicher Übeltäter sein könnte. Also gewechselt, dabei im Vergaser einfach mal mit die HD und Leerlaufdüse gereinigt. Unterbrecherkontakte im OT auf 0,4mm eingestellt und Zündung erstmal wieder rein. Leider habe ich beim Einbau geschlampt und das Polrad war nur locker angezogen.. also knallte es uns den Halbmond auf der Kurbelwelle durch. Nach ner dreiviertel Stunde warten hatten unsere beiden Mitfahrer dann einen Zweitkondensator (falls ein anderes Moped schlapp machen sollte) und den Halbmond mit also kam alles wieder zusammen - Probefahrt verlief gut, also wurde freudestrahlend weitergefahren. Freude kam zu früh, es ging nach paar Kilometern alles von vorne los!
In ner Ortschaft angehalten, verzweifelt andere Kerze probiert und gemerkt, dass kein Funke mehr kam. Also aus nem anderen Moped die baugleiche 12V Zündspule reingehangen - Funke da! Ein freundlicher Mann aus dem Dorf sah uns und opferte seine Mittagsruhe, danke nochmal
Er zerpflückte seinen Tümmlermotor und wir tauschten also im Habicht die Zündspule aus, schließlich war sie ja nur probeweise aus einem anderen Moped entliehen. Die ganze Geschichte wollte nicht so recht gehen, bereits auf den 200m Probefahrt kamen die Aussetzer wieder..
Nachfolgend wurde dann folgendes dort gewechselt:
-Unterbrecher MZA (eingestellt) und Schmierfilz usw geschmiert
-Zündkabel getauscht, Anschlüsse Zündspule überprüft
-Zündung vom Zündschloss abgehangen
-Leitungsverbinderkontakte auf festen Sitz überprüft
-innere Zündspule auf der Grundplatte mit der aus dem Tümmlermotor getauscht
Da wollte er im Endeffekt nichtmehr anspringen beziehungsweise immer nur 1-2 Sekunden, dann ging er einfach aus. Funke kam außerhalb wirklich gut, nach paar mal kicken war die Kerze aber nass. Zündung wurde danach nochmal vom ZZP her grob eingestellt, nach mehreren Startversuchen ging er durch anschieben irgendwann mal an und lief wirklich gut, klang gesund und hatte auch keine Aussetzer in den 2-3 Minuten probefahren! Wir hatten alle die Faxen dicke und haben dann beschlossen, wenn noch einmal ne Macke kommt drehen wir um, da waren wir etwa auf der Hälfte der Strecke und hingen unserem gedachten Zeitplan schon 3h nach. Angezogen, startklar gemacht - Habicht geht nicht an!
Mehrmals angeschoben, als er dann endlich ansprang und sofort wieder aussetzend lief kam die Ansage - "Heme Leute, das hat keinen Zweck!" Moritz saß da gerade drauf, also fuhr er rückzu so weit es ging, wir kamen bis ungefährt 15km vor Zwickau (aus westlicher Richtung gesehen, also bestimmt 50km. Dort ging nichts mehr.. NGK Kerzenstecker nochmal verbaut, da uns einfiel, so einer war noch im Herzkasten nes Mopeds, Unterbrecher angesehen - der öffnete fast garnicht mehr! Also wieder neu eingestellt aber es war absolut tote Hose.. im Endeffekt haben wir den Habicht per Hänger holen lassen
Suhl ist also für uns abgehakt gewesen
Jetzt die Frage der Fragen - er steht hier, und nun?
Ich werde mir die Geschichte morgen oder übermorgen nochmal direkt ansehen, aber so richtig eine Idee habe ich auch nicht, außer nochmal nen anderen Kondensator zu probieren und nen anderen Unterbrecher. Übrigens haben wir auch immer geschaut, ob Funken am Unterbrecher überspringen, war aber immer eine Fehlanzeige, passierte also nicht. Jeweils wurde auch der richtige Kontaktabstand der Zündkerze auf 0,4mm eingestellt.
Schöne Grüße vom Klaus