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> E10 Kraftsoff und CO2, E10 Biosprit E5 Benzin
mulchhüpfer
Geschrieben am: 09.01.2021, 06:59
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Mir scheint, bei der E10-debatte wird offenbar eine Banalität nicht berücksichtigt, die sich in der Praxis jedoch fatal auswirkt. Ein Hauptziel von E10 ist es, CO2 fossiler Herkunft einzusparen.

Belegt ist, dass E10 m Vergleich zu E5 zu einem Mehrverbrauch von (je nach Quelle) durchschnittlich 1,5 bis 3 % führt. In E10 sind, wenn ich es richtig recherchiert habe, real etwa 6% Ethanol drin, und in E5 sind es etwa 4%.

die simple Aussage ist demzufolge über den Daumen gepeilt: 2% mehr Ethanol bewirken einen Mehrverbrauch von 2% Sprit.

Man spart also 2% fossiles CO2 ein, verbraucht aber gleichzeitig 2% mehr fossiles CO2. Also, kein Effekt. _uhm.gif


In der Rechnung nicht berücksichtigt ist der nachhaltige CO2-Anteil. Wenn man den dazurechnet, steigt die CO2-Emission durch E10 sogar zweifelsfrei erheblich an.


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mulchhüpfer
Geschrieben am: 09.01.2021, 07:26
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Und zum Tanken an sich: Bei meinem Mazda kam es aufgrund eines Lochs im Schlauch der Kurbelwellenentlüftung (die lieben Nagetiere mal wieder...) zu einer gewissen Abmagerung, die auch nicht durch die Lambda-Sonde ausgeglichen wurde.

Wie wirkte sich das aus:
E5: völlig normaler Motorlauf
E10: ruckeln und zittern

Ich wollte es nicht glauben aber nachdem ich 3x zwischen E5 und E10 gewechselt hatte, war es zweifelsfrei.

Nun ist der Schlauch geflickt, und der Motor läuft auch mit E10 wieder normal. Aber offensichtlich ist die Zündfähigkeit bei E10 derartig herabgesetzt, dass sich bei Abmagerung solche krassen Symptome ergeben können. Beim Trabi müsste man also (zumindest beim Sparvergaser) eine fettere Einstellung vornehmen, wenn man E10 fahren möchte.


Werde ab sofort auch bei meinem Trabi nur noch E5 tanken. Ich war lange zeit kein E10-Kritiker, vor allem weil die Behauptungen zur Korrosionsförderung wahrscheinlich nicht stimmen. Aber so insgesamt wirft das zeug offensichtlich mehrere Fragen auf....


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docralle
Geschrieben am: 09.01.2021, 07:55
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Also der Dacia läuft fast 900 km mit einer Füllung Super E10. Moped auch problemlos.


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Gruß Ralle
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Otto
Geschrieben am: 09.01.2021, 09:42
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Deine Rechnung ist nicht richtig. Selbst wenn deine Annahmen 2% mehr Verbrauch bei 2% mehr Ethanol richtig sind, dann bleibt eine (geringe) Einsparung an fossilen Kraftstoff (z.B.: bei 7 Liter Verbrauch ca. 0,09L). Was auch logisch ist, im Grenzfall könnte man ja 100% Ethanol tanken, dann wäre der Mehrverbrauch ca. 35% (wegen 35% weniger Energieinhalt im Ethanol). Aber der Anteil an fossilem Kraftstoff läge dann bei Null.

Bei deinem Trabant mag die 2% mehr Ethanol = 2% mehr Verbrauch stimmen. Bei Autos mit Klopfsensor reagiert die Motorsteuerung mit einer Verschiebung des Zündzeitpunktes und der Mehrverbrauch fällt vermutlich geringer aus. (Noch besser wäre der Verbrauch, wenn die Verdichtung variabel einstellbar wäre, ich vermute aber, dass der Lohmannmotor nicht mehr zur Massenanwendung kommt. laugh.gif )

Ansonsten ist deine Beobachtung "Sprit mit geänderter Zusammensetzung" = "andere Eigenschaften im Fahrverhalten" erstmal richtig. Die schlechtere Zündfähigkeit ist bekannt, dazu gibt es tausende Beiträge im Netz von E85 Fahrern. Das ist aber technisch lösbar, es gibt Länder, die jahrzehntelang mit Reinethanol gefahren sind, z.B. die Schweiz, die den Sprit durch Holzverzuckerung hergestellt haben. Auch in D gab es in den 20 und 30er Jahren Spritsorten aus 100% Kartoffelschnaps.

Da E10 seit 15 Jahren am Markt ist, glaube ich nicht, dass es dazu noch eine größere gesellschaftliche Diskussion geben wird. Persönlich hätte ich gedacht, dass man den Ethanolanteil kontinuierlich weiter steigern wird, aber die Politik hat sich für das E-Auto entschieden und die Zulassung weiterer Spritsorten wird daher in D von den Zulassungsbehörden abgelehnt.

p.s.: Was für einen Mazda und Bj hast du? Hat der eine Motorkontrolleuchte geworfen? Hat der SkyActiveTechnologie? - Das wäre schon so eine Art Lohmannmotor mit variabler Verdichtung bzw. variabler Benzinselbstzündung. Da kann ich mir gut vorstellen, dass ein falsches Gemisch zu den beschriebenen Problemen (Ruckeln) führt.


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gs51
Geschrieben am: 09.01.2021, 14:12
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Hallo ich gebe mal meinen Senf auch noch dazu, ist es nicht einfacher gleich Super Plus zu tanken? Wer leckeres Fleisch essen will, kauft ja auch keine Billigware und wegen den paar Cent, bei Euren Fahrzeugen sollen es doch auch die teuren Originalerstzteile sein und dann am Kraftstoff sparen _uhm.gif
alle die im Grenznahen Raum wohnen, können auch den besseren Kraftstoff aus Tschechien fahren (der ist merklich besser und neigt auch weniger zu Oxidbildung)

GRuß
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mulchhüpfer
Geschrieben am: 09.01.2021, 14:30
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Mein Mazda ist ein 2006er mit 2,3 l-Vierzylinder. Kontrollleuchte leuchtet nicht auf, und iIm Fehlerspeicher gab es keine Hinweise auf das Problem weshalb ich beim ersten Besuch der Werkstatt ohne Lösung wegeschickt wurde. Auch eine andere Werkstatt fand den Fehler nicht. Und ich selbst hatte offenbar auch Tomaten auf den Augen. Naja, inzwischen hat also jemand mit scharfem Blick das Loch im Schlauch entdeckt... wieso die Lambda-Sonde die Abmagerung nicht einfach ausgeglichen hat, überblicke ich technisch nicht, jedenfalls war dies nicht (ausreichend) passiert.

Zur Rechnung: Ich wusste dass das kommt - sicher hast du recht damit. Diesen Effekt kann man aber denke ich vernachlässigen, jedenfalls bei einer Rechnung die sowieso schon nur grob über den Daumen gepeilt ist, von den Annahmen her:
Beispiel: Verbrauch mit E5: 7,0 l/100 km
Mehrverbrauch durch E10 2%, also insgesamt 7,14 l/100 km
Einsparung fossilem Kraftstoff (Vol%) 2%, also "fossil-Verbrauch": 6,9972 l/100 km

Wenn du es genau nimmst, ergibt sich also eine Einsparung von 0,0028 l/100 km fossiler Kraftstoff. Wobei ich vermute, dass dieser Wert ein Artefakt ist. Mann müsste erst mal exakt wissen, wie groß der Mehrverbrauch genau ist, und wie viel mehr % Ethanol im E10 wirklich drin sind, verglichen mit E5.
Und es bedeutet, dass der CO2-Ausstoß mit dem nachhaltigen CO2 dazugerechnet mit Sicherheit ansteigt. Um das wiederum zu berechnen, müsste man wissen, wie viel mol CO2 aus 1 mol Ethanol vs. 1 mol Benzin entstehen (nicht in der Theorie, sondern in der Fahrpraxis!).

Wenn der Grund für E10 ist, dass man fossiles CO2 reduzieren will, erscheint mir das Ergebnis höchst fragwürdig. Man verbraucht einfach gesagt praktisch das Gleiche, nur dass on Top noch 2% Ethanol hinzukommen, die fürs fahren aber NICHTS bringen. Also, schlimmer geht es doch gar nicht! Wenn das wirklich so stimmt, würde es bedeuten dass der Ethanol bewirkt, dass ein Teil des fossilen Sprits gar nicht richtig verbrannt wird, in dieser Zusammensetzung. Denn allein mit diesen 32% weniger Heizwert des Ethanols ist der beobachtete Mehrverbrauch gar nicht zu erklären!


Viell. hast du recht und eine radikale Umstellung auf E85 etc. wäre sinnvoller. Wie sind die Erfahrungen mit E85? Ich weiß nur, dass die Jawa-Speedway Maschinen in der DDR teilweise mit purem Methanol gefahren wurden. Aber, man frage nicht nach dem Spritverbrauch! 8 Liter pro Minute oder sowas. Da war dann nach wenigen Minuten Fahrzeit Schluss ^^

@ralle: Ich sage ja nicht, dass E10 bei gesundem Motor zu Betriebsstörungen führt.


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