Aus aktuellem Anlass ( und mit Fuchsens "GO") ein neuer Anlauf:
Viele von Euch haben sicherlich die Atomlaufzeit-Verlängerung und die aktuelle und stetig massiver werdende Debatte um die Asse als Lagerstätte für unseren Atommüll mitbekommen.
Die seinerzeitige CDU-Regierung unter Kohl mit Merkel als Umweltministerin hat damals diese Atom-Misere, die uns allmählich droht zu überollen, beschlossen. Nun ist Merkel Kanzlerin und hat erneut Klientel-Politik zugunsten der Giganten beschlossen, leider wider besseren (Ge-)Wissens (immerhin ist sie ja Physikerin).
Aber was haben wir davon außer -wie immer wieder beteuert wird- "billigen" und von der Gefahrenlage höchst prekären ATOMSTROM?! (billiger = weil vom Bund, d.h. von
jedem von Euch bereits subventioniert, beim Atomstrom liegt die installierte Kilowatt-Stunde bei EUR 2.000, bei regenerativ erzeugtem Strom pro installierter Kilowatt-Stunde dagegen nur bei EUR 590... -
Quelle: NATURSTROM).
Die Betreiber bezahlten damals für die "Einlagerung" in der Asse lediglich den Preis (der Herstellung) der Tonne, in der der leicht- und mittelschwer angereichte Atommüll angeliefert wurde. Die Lagerung selbst zahlten und zahlen
WIR.
Die Bilder der Lagerung habt Ihr sicherlich gesehen, die Fässer wurden lediglich abgekippt in Halden. So würdet Ihr nicht mal Eure Simson-Teile einlagern, die Ihr momentan nicht benötigt - aber die wären nicht gefährlich...
Nun sind die Laufzeiten der unsicheren und als Neumeiler längst nicht mehr zulassungsfähigen Kraftwerke verlängert worden. Damit stellt sich erneut die Frage der Problemstoffbeseitigung, des Atommülls.
Die Asse ist ein Zwischenlager. Warum eigentlich. Warum wurde der Müll nie in ein Endlager verbracht? Die Antwort ist einfach, wenn auch schmerzlich: Weil es in Deutschland keines gibt.
Aber es gibt ja auch noch andere Länder, die Atomstrom produzieren. Leider auch da das gleiche Problem: es gibt nämlich WELTWEIT kein Atom-Müll-Endlager. In Skandinavien wird gerade das erste gebaut... Nun fragt man sich zurecht "warum"
Ganz einfach: Ein Endlager ist ein Lager, in dem strahlender Atommüll sicher für eine Million Jahre verbracht werden kann. Sicher heißt nicht wie in der Asse abkippen und allen geologischen Gutachten zum Trotz einmauern und dem eindringenden Salzwasser aussetzen. Sicher heißt sichere Verbringung und Lagerung bei bestimmten Temperaturen und einer festgelegten Luftfeuchtigkeit mit diversen Sensoren, falls etwas aus dem Ruder laufen sollte.
Ergo nicht wie in der Asse oder zukünftig im Schacht Konrad nach Rückkholung von über 120.000 Fässern mit unbekannten aber strahlenden Hinterlassenschaften der Atom-Lobby.
ABER LIEBE FREUNDE DES ZWEIRÄDRIGEN KULTURGUTS AUS SUHLER PRODUKTION: DAS KOSTET GELD ! Die Kosten für Strom und Personal für das Betreiben eines solchen Lagers über einen "Abklingzeitraum" von einer Million Jahren kostet auch... Die Kosten der Rückholung der zum großen Teil bereits beschädigten Fässer aus dem einsturzgefährdeten Salzstocks in der Asse und die Neuverbringung in ein wieder nicht geeignetes Lager zahlt auch der Bund, also erneut
WIR. Wo also kann man von billigem Atomstrom sprechen?!

Er ist nur billig für die Betreiber, wir dagegen zahlen die Nutzung, das Risiko und die bisher unsichere Lagerung des strahlenden Mülls.
Würden aber die Herrschaften, die sich bei jedem abgeschriebenen AKW täglich über eine Million Euro sichern, dafür zahlen müssen, das ihre Hinterlassenschaften nicht zur Bedrohung unseres Planeten und damit Eure Kinder und Kindeskinder werden, wäre der Atomstrom gar nicht mehr so billig. Nein - es gäbe ihn nicht mehr, weil er auf einmal kostenmäßig nicht mehr zu halten wäre...
Mit der beschlossenen Verlängerung verhindert aber genau dieser Atomstrom mit seiner Durchleitung in die Netze zusätzlich den Ausbau der regenerativen Energien!
Um einige Mär (Märchen) zu entkräften:
* Ohne Atomstrom gibt es KEINE Versorgungslücke (wir sind Strom-Exporteure in Deutschland, die Abschaltung diverser in Reparatur befindlicher AKWs hat nie zu Engpässen geführt)
* Atomstrom ist NICHT billig (
wir haben ihn bereits staatlich vorab subventioniert, die Kosten der Altlasten obliegen dem Staat und damit
uns, die kpl. Rückholung aus der Asse auch, gerade von Merkel und Co. bestätigt worden)
* Vom Atomstrom profitieren hautsächlich die Betreiber (1 Million Euro pro Tag und abgeschriebenem AKW und nun um Jahre verlängerter Nutzungsdauer)
* Atomkraft ist sehr wohl klimaschädlich (durch den Abbau und die Weiterverarbeitung des Urans werden Unmengen Treibhausgase freigesetzt; durch die Abgabe der Abwärme des Kühlwasser in Flüsse heizen AKWs auch das Klima auf und belasten pro Kilowatt-Stunde Atomstrom das Klima mit mindestens 32 Gramm Co. - Quelle: NATURSTROM).
* Arbeitsplatzfaktor: Die regenerative Energieerzeugung beschäftigt mit 300.000 Mitarbeitern und -Innen in Deutschland mittlerweile 10 mal soviel Menschen wie die Atomindustrie - Quelle: NATURSTROM).
*
ATOMKRAFT IST GEFÄHRLICH (Sie birgt unkalkulierbares Unfall- und Gesundheitsrisiko, erhöht um die Unsicherheit der Meiler bei Anschlägen. Die Endlagerfrage, ich erwähnte es bereits, ist immer noch ungeklärt.
Denkt in Ruhe drüber nach, aber sagt bitte nicht: ich habe von all dem nichts gewusst, wenn Eure Kinder Euch irgendwann danach fragen sollten. Ihr habt es in der Hand. Steigt aus diesem Wahnsinn aus und wechselt zu einem echten Ökostromanbieter (der
ausschließlich regenerativen Strom bietet und nicht nicht noch zusätzlich Atomstrom, Kohlestrom, etc. um nicht indirekt doch einen Atomstromanbieter zu unterstützen sondern den regenerativen Markt im wachsen zu untersützen). Längere Laufzeiten für AKWs sichern die Macht der Energiekonzerne - nicht Eure und unsere Zukunft. Billig ist nicht der Strom, sondern Die Unwahrheit darüber. Lasst Euch nicht ein X für ein U vormachen und haltet Euch immer vor Augen:
IHR seid der Markt, IHR entscheidet!!! Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung - es ist allerdings in diesem Thread auch schon vieles bearbeitet worden.
Zum Anfang und damit zu möglichen Stromanbietern gehts
hier.
Gruß,
Bernd