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> Zerstörter Lagersitz Reparabel?
fuffzscher
Geschrieben am: 03.09.2021, 14:19
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hallo,

habe da ein problem.
wollte mir einen motor herrichten und bin die ganze zeit davon ausgegangen der motor hat ein getriebeproblem. nach dem öffnen bot sich mir folgendes bild.

der lagersitz des kugellager 6000 ist weitestgehend zerstört. das lager fällt aus dem sitz wie ein groschen aus dem portemonaie. außerdem "kippelt" das lager im lagersitz bzw was davon übrig ist.

hat jemand eine idee wie man den lagersitz wieder vernünftig herstellen kann?
größeres spiel im lagersitz wurde früher soweit ich weiß "ausgezinnt".

kann sowas funktionieren? hat das schonmal jemand gemacht?
ich mein, heute gibt es flüssigmetall... vlt. gibt es da auch ne möglichkeit?

den motor habe ich vor 10 - 15 jahren mal gebraucht gekauft mit 70er garnitur und bis jetzt nur in der ecke stehen gehabt. nu sollte das eigentlich mal werden. es ist ein 4gang für das s50 (dürfte M54 bzw M54/2 sein)

gruß, udo
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fuffzscher
Geschrieben am: 03.09.2021, 14:21
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fuffzscher
Geschrieben am: 03.09.2021, 14:22
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fuffzscher
Geschrieben am: 03.09.2021, 14:23
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smartsurfer81
Geschrieben am: 03.09.2021, 17:28
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An der Stelle ist der Lagersitz ziemlich dickwandig.
Evtl. etwas vergrößern und dann einen Stahlring einschrumpfen.
Die Lagersitze der KW sehen gut aus?
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fuffzscher
Geschrieben am: 04.09.2021, 10:18
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@smartsurfer, klingt nach einer möglichkeit. allerdings muss ich dazu fräsen, drehen oder bohren, und da fehlen mir die möglichkeiten das maßgenau zu realisieren. zumindest kenne ich niemanden in der richtung der sowas macht.

die lagersitze der kurbelwellen sehen unauffällig aus. das kurbelwellenlager primärseitig ist beim trennen im gehäuse verblieben, das kurbelwellenlager limaseitig ist auf der kurbelwelle verblieben. wie üblich. kann aber noch bilder machen falls gewünscht.

gruß, udo
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smartsurfer81
Geschrieben am: 04.09.2021, 15:28
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Ja das wird nötig sein den Sitz zu vergrößern. Was willst du Anderes machen?
Einen passenden Ring bräuchtest du ja auch noch!

Es gibt auch von Loc Tide ein Alu 2 K Reperaturaluspachtel in Hoch fest.
Das Zeug wird nicht ganz billig sein, aber damit könntest du Material aufbringen.

Die Frage ist noch, warum sieht der Lagersitz so scheisse aus.
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Pyramidenverleih
Geschrieben am: 04.09.2021, 15:50
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Das größte Problem dürfte sein die Welle parallel zu bringen.
Nich umsonst werden die Lagerhälften nummeriert und zusammen bearbeitet.

Wenn einkleben dann würde ich Weicon Repair Stick Titanium nehmen, dieser muss asllerdings 8 Stunden härten, wird aber richtig fest.


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Gruß Bernd

War das Drehmoment erreicht, geht die Schraube wieder leicht.

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Unhold
Geschrieben am: 04.09.2021, 15:54
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Enfachste Lösung, wenn der Lagersitz nur gering ausgeleiert ist, wäre, mit einem Elektroschreiber den Lagersitz und den Außenradius des neuen 6000'er Lagers etwas aufwerfen. Mangels Elektroschreiber reicht dafür notfals auch eine Autobatterie und eine aufgedröselte Litze vom kabel ... wink.gif


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der Unhold
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fuffzscher
Geschrieben am: 05.09.2021, 10:41
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hallo, danke für die hilfreichen antworten.

habe mir schon überlegt einfach eine andere gehäusehälfte zu verwenden, aber dann besteht ja wie gesagt das problem das beide hälften nicht optimal zueinander passen und es am ende klemmt. ein versuch wäre das, aber dann ist ja ein weiteres motorengehäuse futsch.

den lagersitz etwas vergrößern und eine lagerreparaturhülse (skf speedi-sleeve) einsetzen gefällt mir persönlich am besten. zumal das lager dann leichter einsetzbar und wieder entfernbar ist. nur den lagersitz maßhaltig aufweiten wird das problem sein. wenn es schief wird klemmt das unter umständen ebenfalls.

loctite 660 habe ich mir schon angeschaut. das könnte genügen um den "spalt" zu überbrücken. das zeug ist auch ölbeständig und sicher bis 180°C. die frage ist ob das lager dann jemals wieder entfernbar ist wenn es eingeklebt wurde.

die variante mit dem elektroschreiber ist auch nicht untypisch, früher hat man den lagersitz "gekörnt" um das material aufzuwerfen und um eine vernünftige passung zu erreichen.

ich denke letzteres werde ich als erstes versuchen, dann den motor grob zusammenstecken und sehen ob die kupplungswelle sich frei drehen lässt.

was da passiert ist und warum der lagersitz so aussieht weiß ich nicht. da war in der vergangenheit wohl ein übester pfuscher am werk. wenn man sieht wie die sicherungsbleche teilweise vergewaltigt wurden. der motor hatte mal eine leerlaufkontrolle, da wurde einfach eine schraube reingerammelt und somit das gewinde beschädigt, zudem noch schief.
ebenso am rechten ende der kickstarterwelle an der rechten gehäusehälfte, ebenso ein loch gebohrt und einfach eine schraube reingedreht. ein wunder sind auch die gehäuseschrauben... komplett vermackt... sowas baut man nicht wieder ein.
rastrollenfeder ist verbogen. das rechte kurbelwellenlager ist ein geschlossenes lager. gehört dort also nicht rein.
ich vermute fast der motor war zum letzten mal offen als die ddr noch existent war, zu einer zeit wo es an allem gemangelt hat und man verbaut hat was vorhanden war. die kugellager sind alle aus tschechischer produktion, sicherungsbleche mehrfach verwendet und die schrauben und muttern pfeiffen auf dem letzten loch.

gruß und dank, udo
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kradschütze
Geschrieben am: 05.09.2021, 12:59
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Was da passiert ist, kann ich Dir sagen. Bei Simson wurden die Lager grundsätzlich mit Hitze eingesetzt, damit es richtig flutscht. Aber in den 80ern kamen Gastarbeiter aus Cuba, Vietnam und irgendwo aus Afrika zu uns. Diese Leute verwendeten, solange man nicht hinsah, einfach den Hammer und prügelten die Lager so rein. Dies führte dann regelmäßig zu den gelockerten Lagern. Auch damals half einfach einkleben.


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Gruß, Sven
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Pyramidenverleih
Geschrieben am: 05.09.2021, 16:18
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Wenn das Spiel nicht so groß ist wie es auf den Fotos aussieht kannst Du das Lager durchaus einkleben. Es geht danach auch wieder zu entfernen, muß dann nur wieder eingeklebt werden.

Sicherungsbleche wurden zu DDR-Zeiten öfters verwendet, aber einem geschlossenen Lager hat man einfach die Abdeckung entfernt, so wie heute auch. Ist zumindest meine Erfahrung gewesen.

Die DDR Lager wurden auch exportiert, habe erst kürzlich aus einer Famel XF-17 Bj 1980 (portug. Zündapp) aus einem bisher ungeöffneten Motor DKF Kurbelwellenlager ausgebaut.


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Gruß Bernd

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Unhold
Geschrieben am: 06.09.2021, 13:38
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Lagersitz ankörnen würde ich aber nur irgendwo auf dem Trip durch den Pamir, wo weit und breit keine Hilfe oder andere Selbsthilfe möglich ist und die Wölfe sich hinter den nächsten Felsen schon das Lätzchen umschnallen ... wink.gif
Aufkörnen wäre ja die Endstation für den Motor. Ein "nächstes mal" gibt es dann nicht.

Die Motorhälfte von einem anderen Motor kannste übrigens verwenden. Das hab' ich jedenfalls schon gelegentlich gemacht. Hast dann halt bloß keine gemeinsamen Bezugsflächen, aber die Funktionsmaße der beiden unterschiedlichen Motorhälften sind hinreichend genau und passen zueinander. Lediglich die Fläche am Zylinderfuß, also dort wo die Zylinderfußdichtung sitzt, muß bearbeitet, in zwei Ebenen genau ausgerichtet, planiert und aneinander angepasst werden. Eine Fräsmaschine mit Winkelschraubstock und Meßuhr ist dafür wohl nötig.

Eventuelles Axialspiel der Wellen läßt sich auch mit Distanzscheiben ausgleichen, auch bei der Kupplungswelle (und der Schaltwelle beim M54).


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der Unhold
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fuffzscher
Geschrieben am: 06.09.2021, 16:57
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pamir klingt gut... wenn ich es mit dem ausgelutschten klingel-motor bis dahin schaffe habe ich ja immerhin einen versuch frei für die heimreise laugh.gif

körnen kommt der beschreibung nach wohl nicht in frage, scheinbar zerstört man dann doch mehr als das es nützt.

bleibt dann wohl nur einkleben, da ich leider nicht die möglichkeiten habe mit präzisionstechnik die zylinderfuß-dichtfläche zu bearbeiten. oder eben einen speedi-sleeve oder der gleichen als neuen lagersitz einpressen. die soll es ja in verschiedensten stärken und abmessungen geben. 0,025 war das geringste was ich bis jetzt gehört habe... ma gucken.

ob das schon bei der erstmontage des motors versaut wurde, oder ob sich der lagersitz über die jahre einfach eingearbeitet hat vermag ich nicht zu sagen. mir kommt es so vor als ob das 6000er lager mit einem dorn aus dem lagersitz gehebelt wurde. spiel ist insoweit vorhanden das einem das lager entgegenfällt wenn man die geehäusehälfte umdreht. setzt man das lager ein, kann man es spürbar im lagersitz bewegen, und kippeln kann man es auch in geringem maße. spürbar, aber sicher schwer messbar.
und zwar, wenn man den motor von der seite in der horizontalen betrachtet, kann man das lager richtung zylinderkopf kippen, also auf einer linie um die 45°. darum bin ich mir nicht sicher ob es sich um massiven verschleiß durch die verbaute 70ccm garnitur handelt oder einfach nur um dumme gewalt die angewendet wurde. evtl. wurde der motor in irgendeinem hinterhof, mit einfachsten mitteln auseinander "gebrochen" und auf allen vieren im dreck wieder zusammengeklatscht. anders kann ich mir das nicht erklären, da hier jedes gewinde am knirschen ist vor dreck. oder damit war einer im pamir unterwegs und wollte zum kaffetrinken wieder zuhause sein.

ich versuche das doch zuerst mal mit dem einkleben. wenn die aktion scheitert kann ich wohl immernoch mit feinem sandpapier die klebereste entfernen und eine andere lösung suchen.

gruß und dank, udo
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smartsurfer81
Geschrieben am: 06.09.2021, 18:13
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Unhold schrieb noch etwas von Axialspiel der Kupplungswelle. Diese hat ja kein Axialspiel, weil die Befestigungsmutter vom Kupplungsmitnehmer gegen die Buchse vom Kupplungskorb gezogen wird. Und diese Wiederum stützt sich am Lagerinnenring des Lager ab. Somit kann die Welle gar nicht nach rechts wandern. Anders ist es da am M531 541, dort ist nur der Sprengring vor dem Lager, der hindert nicht viel am Wandern der Kupplungswelle.

Im MZ Forum gibt es einen Foristi der Lager in Übergrößen angepriesen hat. Genau für solche Fälle wie deinem, noch gar nicht so lange her.

Wobei dein Lagersitz ja oval zu sein scheint.
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