SR 1 "Neuaufbau" und viele Fragen

Hallo Marcel,

ist eigentlich noch besser. Laut dem Vorbesitzer hat das Moped viele Jahre mit dem Hinterteil in einem Misthaufen gelegen. Deshalb ist auch alles hinten weggerostet. Siehe Foto am Anfang des Beitrags. Als ich das Wrack zerlegt hatte, konnte ich hinterher noch eine gute Schippe voll Stroh und Mist zusammenfegen...

Man könnte den Thread also auch "Auferstanden aus der Schei... - oder vornehmer: - aus dem Misthaufen nennen.
@Admin

Das ist aber gerade das Besondere an der Sache. Dieser SR1 hätte sich seine Reinkarnation bestimmt nicht träumen lassen und ich habe meinen Spaß daran, einem Schrotthaufen wieder "Leben" einzuhauchen.

Viele Grüße,

Micha

So ein Aufbau weckt bei mir großes Ansehen. Aber die Fahrlässigkeit das Moped in einem Misthaufen stehen zu lassen kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Solange dafür dann keine horrenden Summen verlangt wurden..

Hallo Marcel,

in der Summe wird mich der SR1 am Ende wahrscheinlich auch ca. 1200,- € an Anschaffung kosten, Meine Arbeit natürlich nicht gerechnet. Das Wrack selbst war noch nicht so teuer, ein niedriger dreistelliger Betrag. Es muss eben Einiges dazugekauft werden. Einen funktionstüchtigen Motor hatte ich noch rumzuliegen. Nachrechnen macht am Ende keinen Sinn!
Es ist aber eben der Spaß am Hobby, dieses Teil wieder zu beleben.

Viele Grüße,

Micha

Hallo, ich finde diesen Neuaufbau total klasse. Alle reden immer von Patinarestauration, aber ich finde, so ein Neuaufbau aus Fragmenten verdient genauso, wenn nicht noch mehr Anerkennung. Aus Teilen, die unter anderen Umständen schon im Schrott gelandet wären, wieder ein Moped auferstehen zu lassen, welches dann wieder auf die Straße kommt. Da finde ich es dann auch nicht verwerflich, wenn z. B. Nachbauteile verwendet werden anstatt Unsummen für irgendwelche Goldstaubteile zu bezahlen.

Gruß Carsten

Hallo Carsten,

mit Patina wäre hier auch nicht viel zu holen. Ein Eindruck vom Zustand beim Erwerb:

Die Spuren des Misthaufens sind noch deutlich zu sehen.

Detail vom Rahmen:

hier war schon Einiges an Rost vorhanden, der Bolzen für den Ständer kann aber nach dem Sandstrahlen noch durchaus verwendet werden.


Um den Bolzen für die Schwingenlagerung heraus zu bekommen, ohne alles zu zerstören, bedurfte es schon einiger Geduld, Wärme und Öl. Die Sinterbuchsen selbst lasse ich aber drin.



So sieht dieser Bereich des Rahmens jetzt aus, muss "nur" noch gerichtet, grundiert und lackiert werden....

Für mich ist es eben der Spaß bei der Sache, dem Schrott wieder Leben einzuhauchen. Man fummelt zwar manchmal einige Stunden an einem Detail, was auch nachgekauft werden könnte, aber unter wirtschaftlichem Aspekt sehe ich es nicht. Werde hier bestimmt noch einige Fragen stellen und auch über die kleinen Fortschritte beim Aufbau berichten. Danke für das Interesse und Viele Grüße, Micha

Es ist echt interessant, wie viel Rost das alte Metall aushält. Neue Fahrzeuge wären bei den Rostbild schon längs zu Pergament verfallen.

Ich bin gespannt drauf, wie es weiter geht. Weiter so!

Hut ab!

Hier ist ganzes Handwerk gefragt und auch jede Menge Geduld.

Das Ergebnis wird Dich sicherlich belohnen!

Hast Du schon einmal überlegt aus einer Luftpistole eine Sandstrahlpistole zu bauen?
So kannst Du günstig auch innen entrosten.
Ein Karton zum auffangen des Sandes reicht auch völlig.

Das Sandstrahlen habe ich schon für mich entdeckt! Es ist eine geniale Methode, materialschonend zu arbeiten. Es wandert fast jedes Teil in die Kabine. Je nach Aufgabenstellung mit verschiedenm Strahlgut.
Hierzu hatte ich, nach anfänglichen Versuchen mit einer billigen Pistole im Pappkarton, eine Strahlkabine im Netz bestellt. Die ist bezahlbar und ermöglicht ein entspanntes Arbeiten. Allerdings musste ich hier eine Menge lernen. Eine Staubabsaugung ist unbedingt erforderlich. Hierzu nutze ich einen billigen Werkstattstaubsauger. Die Kabine ist leider nicht wirklich dicht, das Strahlgut rieselt durch die Verbindungen der Blechteile der Kabine. Ein Wasserabscheider ist zwingend erforderlich, da das Kondenswasser in der Druckluft quasi als Schmiermittel wirkt.
Es empfiehlt sich daher kaum, die Kabine in einer Umbebung zu betreiben, in der es nicht stauben soll. Ich nutze sogar, trotz Absaugung, einen (einfachen) Atemschutz beim Arbeiten. Als Kompressor nutze ich einen alten DDR Kompressor, der im Strahlbetrieb zwar ununterbrochen läuft, aber ausreichend ist. Macht also eine Menge Krach, so dass ich auch nicht zu jeder Tageszeit arbeiten kann. Ein Hörschutz ist sehr zu empfehlen!
Ein unschätzbarer Vorteil ist es auch, dass ich jetzt im Bekanntenkreis eine "Dienstleistung" anbieten kann, die mir andere Sachen erleichtert. So erledigt ein Bekannter alle Schweißarbeiten für mich im Tausch gegen kleine Strahlaufträge.

Viele Grüße,

Micha

Das (fast) unverzichtbare Vitamin B, wer kennt es nicht.

Gebe auch Carsten aus obigem Beitrag recht, so ein Aufbau erfordert mehr Können und Geschick als einer aus einem besseren Ausgangszustand und verdient daher auch höhere Anerkennung.

Hallo Marcel,

in erster Linie bastele ich natürlich zu meinem Vergnügen. Trotzdem freue ich mich natürlich über positive Worte! Hier mal einen Verweis auf den Aufbau meines SR2, zu dem ich hier ein paar Fragen hatte:

https://www.ddrmoped.de/forum/index.php?act...view=getnewpost

Mittlerweile bin ich mit dem SR2E gute 800 Kilometer gefahren und hatte eine Menge Spaß dabei. Nicht nur, dass es sogar einen gewissen praktischen Nutzen hat, wenn ich damit ein paar Besorgungen erledige. Oft werde ich bei einem Halt auch nach dem Moped und seiner Geschichte befragt und bekomme immer positive Resonanz.
Wie hier zu sehen ist, versuche ich möglichst alle vorhandenen, originalen Teile zu nutzen. Rostnarben spachtele ich nicht weg, sie können sichtbar bleiben. Ist ein Teil nicht mehr zu bekommen, oder mir einfach zu teuer, kann auch ein Nachbauteil dazu kommen.
So ist mir auch bewusst, dass ich für den SR1 (noch) keine originalen Lenkerarmaturen und keinen entsprechenden Sattel habe. Da müssen eben zunächst SR2 Teile herhalten. Oftmals wurden diese im Zuge von Reparaturen in der Vorgeschichte des Mopeds eh verwendet, da es nichts Anderes gab. Verschiedene Teile fertige ich auch durchaus selbst an.

Mein SR1 wird am Ende ähnlich aufgebaut sein, wie der SR2E, also in erster Linie zum Fahren bei schönem Wetter

Freue mich auf jeden Fall über Diskussion und habe bestimmt noch viele Fragen!

Viele Grüße,

Micha

Bitte Sandstrahle keine Wellen und Lager, die sind sonst danach Müll!

Na sage mal! Das sollte doch klar sein!

Glaube mir, das wird öfters gemacht, als man denkt. Vor Jahren war das sogar Gang und Gebe und vieles wurde zerstört.

Viel Spaß und Erfolg wünsche ich dir.

Hallo an Euch,

mal ein kurzes Update:



Nachdem beide Räder nahezu fertig sind, habe ich mal alles, soweit vorhanden zusammen gebaut. Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel Baustellen sich bei einem solchen Projekt auftuen. Die meisten Fragen lassen sich hier über die Suchfunktion klären, bestimmt werde ich mich aber bald wieder melden. Die Radlager habe ich auf 6002 Kugellager umgebaut, war eine interessante Aufgabe und ist jetzt von außen nicht mehr sichtbar.

Viele Grüße,

Micha

Hallo an Euch,

jetzt habe ich eine Frage: Bin dabei das Moped doch erstmal zusammen zu bauen, um die Teile vor dem Lackieren unsw. auf richtigen Sitz und Funktion zu prüfen.
Wollte auch die Kette montieren - neu bestellt, 112 Glieder - die ist aber zu kurz. Ich muss das Rad bis an den vorderen Anschlag stellen, so dass der Reifen schon am Schutzblech schleift, um die Kette gerade so zusammen zu bringen. Dann ist sie aber straff gespannt, also so nicht einsetzbar.
Bitte um Vorschläge zur Lösung. Im Voraus vielen Dank,

Micha