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> völlig falsch Eingespeicht
OTRIUS
Geschrieben am: 26.08.2014, 14:08
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Ja, das stimmt Norbert. Wenn man ein Metall so lange zieht (auch Temperatureinwirkungen) das es sich plastisch verformt, spricht man von der Streckgrenze, darüber hinaus fängt der Werkstoff an zu fließen. Dafür gibt es unterschiedliche teilw. gewollte Festigkeiten, die man z.B. auch von Schrauben kennt. 8.8; 10.9 usw...
Also Grundsätzlich würde ich auch lieber neue Speichen kaufen, kosten ja auch nicht soooviel! Der Aufwand nach-und-nach gebrochene Speichen nachzuspeichen, ist ungleich höher.

Gruß Christian


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GrasserBenno
Geschrieben am: 26.08.2014, 14:36
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In meiner Lehre('91-'95) habe ich noch gelernt mit der Mindestzugfestigkeit zu rechnen, denn erst danach geht das Material zu Bruch.
Allerdings ist, wenn die Mindestzugfestigkeit erreicht wurde, die Streckgrenze schon überschritten und das Material hat sich verformt.
Deshalb wird seit einigen Jahren nicht mehr mit der Mindestzugfestigkeit sondern mit der Streckgrenze gerechnet, denn wenn diese Streckgrenze überschritten wurde wird das Material verformt und entspricht nicht mehr den ursprünglichen Bedürfnissen und Abmaßen.
Was früher als ein St-37 (Mindestzugfestigkeit 370N/mm²) bezeichnet wurde ist heute ein E285 (Streckgrenze 285N/mm²) (Oder war's es E295????)

Alles folgende habe ich nur noch halbwegs im Kopf und kann somit falsch sein:(Wollte jetzt nicht im Netz forschen-->zu faul laugh.gif )
Bei 8.8'er Schrauben hat man (soweit ich es noch weis) 800N/mm² Mindestzugfestigkeit und 640N/mm² Streckgrenze.
Bedeutet:
10.6 Schrauben haben 1000N/mm² Mindestzugfestigkeit aber nur 600N/mm² Streckgrenze
Die 10.6 brechen später, verformen sich aber früher wink.gif (WQenn iich es noch richtig weis hmm.gif )


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Otto
Geschrieben am: 26.08.2014, 15:02
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Naja, hübsche Geschichte. Allerdings bezweifle ich, dass eine Speiche eine Dehnschraube ist. eine Speiche wird m.M.n. immer nur im elastischen Bereich verformt, das heißt, wenn die Kraft weg ist, geht die Speiche immer in ihre Ausgangslänge zurück. Daher sollte da auch nichts schlabbern wenn man die wiederverwendet. Wenn die Speiche über den elastischen Bereich hinaus, also mit bleibender Verformung belastet wird, dann ist da sowieso schon irgendetwas falsch: von vornherein falsch dimensioniert oder die Acht im Rad ist so groß, dass man sie halt nicht mehr durch anziehen der Speichen rauskriegt. Eine echte Dehnschraube, wo genau diese Materialeigenschaften ausgenutzt werden, sieht auch anders aus als eine Speiche, da gibt es immer einen verjüngten Bereich, in dem dann die Dehnung stattfindet. (Wobei ich mittlerweile auch genug Kopfschrauben, die sich Dehnschrauben schimpfen, in der Hand hatte, die keinen solchen Bereich hatten, aber die immer schlechter werdende Fertigungs- und Materialqualität steht auf einem anderen Blatt.)
Soweit zur Therorie, ich habe diesen Sommer das alte Diamant meiner Schwiemu etwas aufgearbeitet, das Rad, das gerade mal Bj 88 ist, stand viele Jahre in direkter Nachbarschaft zum Hydrierwerk in Zeitz im Freien und an den Speichen, erstaunlicherweise nur dort, hatten sich regelrechte Krater gebildet, sodass der Dm sicher um die Hälfte geschwächt war. In so einem Fall ist es sicher nicht falsch neue Speichen zu nehmen. Allerdings finde ich es immer sehr schade, wenn Patinaräder mit neuen Hochglanzspeichen daherkommen. Die Speichen machen einen wesentlichen Teil der Rad(Fahrzeug-)oberfläche aus und sollten auch das Alter des Rades wiederspiegeln. Im Übrigen habe ich an meinen Alltags- und Reiserädern bereits mehrfach die Räder mit den alten Speichen neu eingespeicht und damit mit Anhänger und Packtaschen viele Tausende km gefahren.


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NorbertE
Geschrieben am: 26.08.2014, 19:54
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Ich wollte ja keinesfalls nu darüber "die" Diskussion lostreten. Wobei die aus der materialtechnischen Sicht ganz schnell beendet sein würde, wenn sich denn ein Experte in Werkstoffkunde mit Belegen dazu äussern würde. So oder so. wink.gif

Trotzdem tendiere ich (ohne das spezielle Wissen) dazu, dass einmal eingespeichte Speichen "gedehnt" sind. Dazu kommt meine Erfahrung mit dem Spruch "Nach fest kommt ab" wink.gif laugh.gif


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der Lehmann
Geschrieben am: 27.08.2014, 06:47
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Norbert du immer mit deiner "Täve-Story". Offensichtlich hatte Obergenosse Täve immer genug neue Speichen vorrätig. blink.gif Das Arbeitervolk musste sehen... . ph34r.gif

@Otto:

Klasse Beitrag! Deine Argumentation erscheint mir jedenfalls schlüssig. thumbsup.gif _clap_1.gif

Mein SIMSON-Meister des Vertrauens hat mir dazu mal gesagt, es käme auf den Einspeicher und Zentrierer an. wink.gif Ein Profi käme auch mit gebrauchten Speichen klar. Im Übrigen wurden in den Werkstätten zu DDR-Mangelzeiten immer auch gutgebrauchte Speichen verwendet, wenn wieder mal nichts Neues am Lager war.

Aus Patinagründen habe ich an meinen Dunkelblauen auch gebrauchte Speichen verwendet, vom Meister zentriert. Bisher hat´s gehalten... . wink.gif thumbsup.gif


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Viele Grüße, Jürgen

Teilnahme UT 1 bis UT 6 und UT 8 bis UT 13
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