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> Verchromen mit Tifoo-Chromelektrolyt ?
Otto
Geschrieben am: 16.01.2014, 22:27
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QUOTE (NorbertE @ 16.01.2014, 00:14)
Gut. Dann erklär mir bitte mal, warum man solche speziellen Teile wie die Lagersitze der KW oder die Pedalwelle nicht verchromt sondern "nur" oberflächengehärtet hat, dafür aber z.B. den Lenker. Der wird ja wohl eher für eine 8.8 PAK ungeeignet sein. wink.gif

Hallo Norbert,

während die Schichtdicken für Schmuckchrom im Bereich der Wellenlänge des Lichts liegen ca. 1µm sind die Schichtdicken beim Hartverchromen deutlich dicker (1/100 bis 1/10). Und da die Chromvorräte der DDR auch nicht gerade üppig waren... hat man sich halt auf den Essi-Lenker und die 8.8 für die NVA beschränkt...

Wäre jetzt mal so meine erste Vermutung.

Ich werde aber bei Gelegenheit nochmal meine Bücher aus den Umzugskartons im Keller holen und nachlesen, ob es nicht noch andere Gründe gab. Eventuell ist das Chrom an der KW nicht sinnvoll wg. den dortigen Bedingungen 2Taktgemisch, Temperatur, Druck (obwohl das wohl auch nicht schlimmer ist als im Rohr einer Maschinenkanone). Eventuell hätte man die KW nur an den Lagersitzen verchromen wollen, was wieder einen erhöhten fertigungstechnischen Aufwand bedeutet hätte.
Am wahrscheinlichsten erscheint mir aber, dass man die Lagersitze so dimensioniert hat, dass die Flächenpressung klein genug war, um mit "normaler" Härtung die Lagersitze ausreichend standfest zu machen.
Zum Nachlesen komme ich aber frühestens ab Mitte Februar, wenn ich in Elternzeit gehe, und da wollte ich eigentlich meinen SR2 auf Vorderman bringen...

Um nochmal zur eigentlichen Frage des TE zurück zu kommen, mit Lehre und Studium bin ich seit knapp 20 Jahren im Geschäft und aufgrund der Erfahrungen und vielen Probleme, die ich in der Zeit mit lackierten, eloxierten, verchromten, bedampften, gesputterten, plasmabeschichteten und sonstwie veredelten Oberflächen gemacht habe, kann ich nur nochmal sagen: So einfach ist das nicht, wenn es richtig gemacht werden soll. Und die Beschichtungen aus meinen Erfahrungen wurden alle von professionellen Firmen und Instituten erzeugt. Wer einfach mal was galvanisch Abscheiden will, ist sicher, m.M.n., mit einem Chemiebaukasten besser und günstiger versorgt.

Gruß Otto


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NorbertE
Geschrieben am: 17.01.2014, 11:55
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Hallo Otto,

das war doch mal ne schöne Erklärung. thumbsup.gif

Ich weiss garnicht, ob es in der NVA die berühmt berüchtigte 8.8 noch gab. Ich denk schon, weil man ja einschliesslich Personal so einiges Bewährtes einfach übernommen hat. Vorzeichen geändert und fertsch. wink.gif Sogar die Abneigung gegen die Juden hatte man soweit verinnerlicht, dass man lieber Arafats Terroristen ausbildete. Aber gut...

Als Jugendlicher gabs bei mir gegenüber eine Lampenbude. Die stellten Leuchten von Grund auf her, meist für den Export und die hatten auch eine Galvanik.
Die Spätschicht hat mich gerne gesehn, denn ich war der Bierholer. Galvanik funktioniert ja schliesslich mit Strom und unter dem standen die Jungs permanent. laugh.gif
Abgesehn von Alublechen, die ich für meine Basteleien dort recht einfach bekam, hatte es mir die Galvanik angetan. Die machten Alles ausser dem Hartverchromen.
Daher rührt mein Halbwissen von dem ich aber Einiges schon wieder vergessen habe.
Beim Hartverchromen erinnere ich mich, dass der Aufbau Kupfer-Nickel-Chrom war. Es hängt wohl mit der Spannungsreihe zusammen. Die Chromschicht am Ende ist dicker; Du schriebst es. Die Lampenbude konnte das nicht, weil da irgendwie eine andere Elektrolytzusammensetzung notwendig war, die sie nicht hatten. Gold- und Silberelektrolyt hatten sie aber. laugh.gif

Die Gebindegröße 1Liter der angeführten Firma für Tamponchrom ist m.E. nach recht groß. Es werden teure Schrauben und reicht bis ans Lebensende.

Was die Kurbelwellenlagersitze angeht so gibts hier eine Firma, die chromen die auf. Nur die eingelaufenen Sitze. Ist aber recht teuer.

Und was Deine Elternzeit angeht: hatte ich über 20 Jahre. Unbezahlt.Ist stressig und der Erfolg ist nicht garantiert. wink.gif


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GrasserBenno
Geschrieben am: 17.01.2014, 12:21
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Ich hatte auch schon überlegt, mir mal sowas zu besorgen. Allerdings waren mir die Netzteile zu teuer (ich würde gerne ein stärkeres haben um auch mal ein größeres Bad zum Tauchverfahren 'versorgen' zu können)

Aber für's Tamponverfahren habe ich mal ne Frage:
QUOTE (NorbertE @ 16.01.2014, 18:36)
Die Spannung dazu bewegt sich zwischen 5 und 10 Volt Gleichspannung. Geglättete Gleichspannung!! Man bekommt es mit einer stino 6V-Mopedbatterie auch hin, da sich der Strom in Grenzen hält. Es muss also kein Labornetzteil sein.

Erste Frage: Was bedeutet "Geglättete Gleichspannung"? (nur Antorten, wenns schnell und einfach zu erklären ist)
Zweite Frage: ich habe hier ein Ladegerät für Modellbau-Akkus. Dort habe ich unterschieldiche Ampere-Werte, die ich nutzen kann. Kann ich dieses Ladegerät für's Tamponverfahren nutzen?


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hsllacky
Geschrieben am: 17.01.2014, 13:57
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Geht am Ende sogar mein Ladefix dafür? Das hat sogar die Krokodilklemmen! smile.gif
Na wenn ein Liter Zauberchrom so ergiebig ist da seh ich doch schon meinen ES-Auspuff in neuem Glanz erstrahlen. cool.gif Das ist bestimmt n´halber m² Blech.
So, schnell noch bestellen und einen Tampon suchen...

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GrasserBenno
Geschrieben am: 17.01.2014, 14:20
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Also geglättete Gleichspannung habe ich mittlerweile herausbekommen.

Stellt sich immer noch die Frage, ob ein Ladegerät(standart 0-8/15) funktioniert (natürlich die passenden Volt- und Ampere-werte vorausgesetzt)

Ronny, ganz so einfach wird es nicht sein. Ich glaube man muss schon viel von Chemie&Co verstehen. Ich hatte mich mal versucht einzulesen. Wenn man dann etwas tiefer einsteigt merkt man, das man 100000 Sachen falsch machen kann. Da habe ich mich dann entscvhlossen kein Geld für ein Galvanikgerät aus zu geben. Sollte es aber mit men Ladegerät funktionieren, wüürde ich auch mal einge Tests durchführen.


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hsllacky
Geschrieben am: 17.01.2014, 15:09
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Benno du hast recht, ganz so einfach ist das nicht, zumindest nicht mit dem Auspuff.
Aber, für Kleinteile wird es funktionieren und da gibts von der Firma auch Zinkelktrolyt oder ein Nickelbad das ohne Strom funktioniert. Einfach Topf auf´n Ofen, die Nickelbrühe rein und dann die Schrauben dazu, umrühren, fertig. smile.gif Hier noch der Link
Also, auf gehts, Versuch macht kluch. wink.gif


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NorbertE
Geschrieben am: 17.01.2014, 15:50
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Benno, ich habe jetzt mit mir gerungen, eine Erklärung für eine geglättete Gleichspannung für Nichtinsider zu finden. laugh.gif

Stell Dir eine Sinuskurve auf der X-Achse eines X/Y-Diagramms vor. Mit Nulldurchgang. Das entspricht einer Wechselspannung. Y ist dabei die Spannungshöhe.
Gleichspannung hingegen stellt einen geraden Strich auf der X-Achse dar.
Ein Gleichrichter kann aber eine Spannung nicht anheben, er beschneidet nur.
nach der Gleichrichtung hat man also in der Zeit des Sinustales oder bei Null in der Gleichspannung ein Loch. Das wäre eine gepulste Gleichspannung oder ungeglättet=nicht glatt=kein Strich.
Um die Löcher aufzufüllen benutzt man nach der Gleichrichtung Kondensatoren als Speicher, die in der Zeit des Loches Spannung abgeben und somit füllen, sodass eine geglättet Gleichspannung dem "Strich" nahekommt. Spannungsspitzen nehmen die Kondesatoren auch weg, sodass man von einer "Siebung" spricht.

Ein einfaches Ladegerät funktioniert demnach nicht, denn es ist ungeglättete Gleichspannung. Den Akku intressiert das nicht, aber viele elektronische und auch chemische Prozesse. Wenn z.B. in Deiner Audioanlage zu hause eine ungeglättete Gleichspannung verwendet würde, würde Marlene Dietrich mit einem 50-Hz-Netzbrummen daherkommen. wink.gif


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GrasserBenno
Geschrieben am: 19.01.2014, 11:34
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@Norbert: Danke für die erklärung. thumbsup.gif

@Ronny: Damit hätzte ich jetzt nicht gerechnet. Das könnte man zumindest mit alten Eska-Schrauben machen, ohne nen Galvaniker zu bemühen. Danke für den Link thumbsup.gif


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Hebelknecht
Geschrieben am: 18.02.2014, 19:23
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Schönen guten Abend an die Schraubergemeinde !

Ich hatte mir vor einiger Zeit das Chrom-Elektrolyt von Tifoo zuschicken lassen .

Nun hab ich mir mal einige Teile vorgenommen .

Nach dem Abschleifen wurde eine Grundschicht mit alkalischen Kupfer-Elektrolyt aufgebracht .
Danach das Chrom-Elektrolyt.

Das Ergebnis seht Ihr unten .

Bei den nächsten Teilen werd ich noch ne Zwischenschicht mit sauren Kupfer-Glanz-Elektrolyt aufbringen . Vielleicht kommt dann noch mehr Glanz .

Es ist mir zwar klar das dies hier nicht mit industrieller Verchromung mithält , aber für meine Ansprüche reichts .

Remo


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ddrschrauber
Geschrieben am: 18.02.2014, 21:36
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Der Glanz kommt immer vom Polieren. Aus einem mit Rostnarben übersäten Teil wirst du ohne Polieren nie ein Hochglanzteil machen können. Die bindende Nickelschicht zwischen Kupfer und Chrom hast du auch vergessen.

Der Tim


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schwalbe rider
Geschrieben am: 18.02.2014, 22:26
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Ja, du must das Zeug Vorher schon auf Hochglanz bringen. Das heißt, ALLE Unebenheiten entfernen (Zb. durch schleifen).
Auf dem Bild kommt das jetzt nicht soo dolle rüber ph34r.gif
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GrasserBenno
Geschrieben am: 18.02.2014, 23:25
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Klar, der Glanz fehlt, weils nicht poliert war.
Aber vom Chrom selber sieht es doch schon ganz gut aus.
Ich kann ja mal ein hochglanzpoliertes Teil zum verchromen vorbei schicken, und dann sehen wir mal. Und das könnte ich dann meinem Chromer geben, um es zu begutachten. rolleyes.gif wink.gif


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schwalbe rider
Geschrieben am: 19.02.2014, 05:17
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Du hast nen Chromer an der Hand?? hmm.gif
Wie sind da die Wartezeiten?
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Wolfgang
Geschrieben am: 19.02.2014, 08:42
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QUOTE (schwalbe rider @ 18.02.2014, 22:26)
Ja, du must das Zeug Vorher schon auf Hochglanz bringen. Das heißt, ALLE Unebenheiten entfernen (Zb. durch schleifen).
Auf dem Bild kommt das jetzt nicht soo dolle rüber ph34r.gif

Ein ordentlich geschliffenes und poliertes Stahl-Rohteil wirst Du auf einem Foto nicht vom fertig verchromten unterscheiden können.


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Das Wort ist die Quelle aller Missverständnisse
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GrasserBenno
Geschrieben am: 19.02.2014, 09:37
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QUOTE (schwalbe rider @ 19.02.2014, 06:17)
Du hast nen Chromer an der Hand?? hmm.gif
Wie sind da die Wartezeiten?

Jau, Ich habe nen Chromer.
Bruder von einer Arbeitskollegin. Allerdings wird er immer teurer dry.gif
Wartezeiten sind unterschiedlich. Manchmal nur eine Woche


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