Dieser Sonnabend-Abend-Trip war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert.
Ich nahm bisher an, dass nur Frauen ein kleines Problem mit der geografischen Orientierung haben und musste mich eines Besseren belehren lassen. Bei der Fahrt im Fond von Christophs Wartburg habe ich etliche markante Wegpunkte mehrfach gesehn, bis dann Betti die Route in die Hand nahm. Auf deutsch: Wir sind dank studierter "Navigation" zweimal im Kreis gefahren.
Dazu kam Klüses Reuse: Kubikarm und leistungsschwach verlies an diesem "Moped" die Kette ständig bei Fahrt ohne Last (also bergunter) das hintere Kettenblatt. Ebensoschnell war sie aber wieder drauf, was stets ungewöhlich ist.

Auch musste dieses Vehikel von Moritz selbst bergunter oder auf grader Strecke mit Beinarbeit unterstützt werden, um überhaupt eine akzeptable Endgeschwindigkeit zu erreichen.
Der Grund dafür war dann auch schnell ausgemacht: sämtliche Lagerkugeln der hinteren Radlager hatten, wohl aus Frust, ihren angestammten Platz verlassen und sich in vogtländischen Strassengräben verteilt.

Da rieb, nur getrennt von tranigem Fischfett, Metall auf Metall. Das seitliche Spiel an der Felge betrug gefühlte 15 cm!

Mein Vorschlag, das Ding einfach stehn zu lassen mit einem Zettel dran mit der Bankverbindung und dem Hinweis "2 Euro" stiess jedoch auf taube Ohren.
Schubi musste ausrücken und die Leiche heimholen. Die Kosten dieser Bergung überstiegen bei Weitem den Wert des Küstenmobiles, aber wir haben ja alle so bissel einen Schuss, gell?
Angefügtes Bild

Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Karl Kraus