Ja Zottel, du bist auch einer von denen, die nicht akzeptieren können, dass ich an meinem Fahrzeug Maßnahmen ergreife, die dem Einsatzzweck dieses Fahrzeugs bei [/U]mir dienlich sind - so wie das die Leute in der DDR auch gemacht haben, mit den jeweils aktuellen Mitteln. Heute 2010 habe ich Möglichkeiten das zu tun, ohne dass die Schwalbe dabei in irgend einer Weise verunstaltet würde, und vor allem ohne dass ich mir dabei die vorsintflutliche originale Elektrik schönreden müsste. Wo das originale Teil akzeptablen Gebrauchswert liefert, darf es bleiben und es wird auch darauf geachtet, dass es das richtige Teil ist - aber wo etwas nicht für den heutigen Alltag taugt, oder wo eine deutlich überlegene Lösung zu haben ist, wird das geändert.
Meine Fahrzeuge haben zuallervorderst zu fahren, und zwar mit möglichst geringem Wartungsaufwand - und alle zwei Monate die halbe Karre zu zerlegen für Unterbrecherwartung ist Aufwand, vor allem Zeitaufwand. Dass niemand die U-Zündung preist ohne dabei "perfekt gewartet" zu sagen, sagt schon alles.
Diese Zeitverschwendung brauche ich nicht, diese regelmäßige Arbeit braucht mir auch niemand als tolles Hobby verkaufen zu wollen, und ich habe die notwendige Maßnahme ergriffen. Wer gerne am Straßenrand sitzt und sich über die einfache Reparatur freut, bitte, ich bin derweil beim Kunden und verdiene Geld, oder fahre schonmal voraus in den Biergarten und trinke im Schatten ein Bier.
Da sind 30 Jahre alte Motorumbauten nicht besser oder schlechter, sondern sie entsprangen genau dem gleichen Gedanken: Der damalige Besitzer hat sich sein Fahrzeug verbessert, damit es für ihn jetzt und hier besser geeignet war.
Heute, 2010, auf 12V-Elektrik umzubauen, ist genauso zeitgenössisch für 2010 wie das dieser Motorumbau 1976 war.
Ich bin seit 25 Jahre im Geschäft, was alte Fahrzeuge angeht, ich bin dem Menschenschlag "Originalitäts-Sabbler" schon begegnet.
Die sieht man oft am Sonntag auf Oldtimertreffen, wo sie an jedem Fahrzeug auf die falschen Schrauben und die natürlich völlig unerträglichen Veränderungen aus 40 Jahren Benutzung zeigen, sich als der allertollste Kenner aufspielen und am Ende noch dem 80-jährigen Herrn ein Ohr abkaut, der den alten Benz einfach seit 50 Jahren an einem Stück benutzt und dieses Stück authentisch so zeigt wie das in dieser Zeit nunmal gekommen ist.
Am Montag im Berufsverkehr sitzen sie dann schweigend und klein in ihrem nagelneuen Plastikauto, weil ihr eigenes, perfekt auf Neuzustand gebautes Schätzchen ja nicht leiden sollen dadurch, dass man es benutzt.
Diese Detail-Kenntnisse sind gerne willkommen für werksgetreue Neuaufbauten - aber das Missionieren gegenüber den Leuten, die andere Prioritäten haben, kann sich Zottel ebenso wie jeder andere aus dieser Fraktion einfach mal sparen. Es interessiert nämlich nicht, höchstens euch untereinander in eurer selbstdeklarierten Elite.
Du kannst gerne ganz für dich alleine nachts in dein Kopfkissen weinen, weil ich letzte Woche schon wieder jemandem eine VAPE eingebaut habe und im selben Fahrzeug übermorgen einen ganz schlimm bösen Vergaser einbauen werde - aber du wirst es weder verhindern noch wird der Besitzer und Benutzer dieses Fahrzeugs das jemals schlecht finden.
Der weiß nämlich, was er will und was er kriegt - etwas, das besser fährt als vorher und dabei immer noch genauso aussieht ... ganz genauso wie jener Mensch, der einst in seinen gebrauchten Star einen Sperbermotor eingesetzt hat.
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