Hallo Norbert,
ich war ein paar Tage im schönen Osten unterwegs, genauer mal wieder auf Rügen - daher meine späte Antwort.
Ich stehe zum geschriebenen, nicht ohne Dir an der ein oder anderen Stelle beizupflichten. Egal wer im "Vorstand" unseres Berliner Kapitalismus-Vorstands sitzt, schwört bei seiner Ehre viel fürs Volk zu tun um sich hernach schön die Taschen zu füllen.
Das ist soweit bekannt und schlecht. Jemand wie ein Bundespräsident darf und kann durchaus auch mal den Finger in die Wunde legen - muß es aber -wie zurückliegend frisch bewiesen- nicht tun. Er hat keinerlei Macht, Dinge damit zu forcieren oder voranzutreiben. Dass Wulff sich gegen eine Unter-
zeichnung eines Gesetztes gewandt hätte, weise ich dezent ins reich der Fabel - er wurde dafür entlohnt und hatte und hat in meinen Augen keinerlei Rückgrat. Ich vermisse ihn nicht und fand seine damalige Wahl im 3. Wahlgang eine politische Farce. Er wurde gezielt ins Bellevue "entsorgt" damit er Merkel im Bundeskanzleramt nicht gefährlich wird.
Ich stimme Dirk in dem Zusammenhang zu, dass ich - sofern ich denn beschissen werde- zumindestens ein gutes Gefühl dabei haben möchte. Dazu zähle ich bewusst nicht die agierende "mehr Netto vom Brutto"-Spaßkoalition von CDU und FDP
noch die Hartz4-Opposition der SPD, die Umfaller-Grünen (mitbeschlossene Elbvertiefung und Kohlekraftwerke für Hamburg nur um an die Regierung und an die Geld-Töpfe zu kommen), noch die Wende-Linken unter Gysie und Lafontaine oder gar die noch unbeleckten Piraten. Von der braunen Suppe ganz zu schweigen... An der Spitze sind sie alle gleich: den eigenen Vorteil mehren, alles andere vergessen. Damit sind und bleiben sie beliebig und auswechselbar und das gut schmierende Kapital diktiert weiter die Richtung.
Gauck musste am eigener Haut erfahren, wie es ist wenn sein Vater vom Regime für Jahre ins Arbeitslager geschickt wird. Er hat sich in meinen Augen diesbezüglich aufgestellt und den Umbruch "mit-"gestaltet und "mit-ermöglicht". Er hat sich gegen die ursprüngliche Strömung gestellt und sich dadurch "mit" gegen die DDR-Oberen gestellt. Er hat es nicht angezettelt, dafür gab es andere, gab es Bürgerrechtler. Diesen eben erwähnten Titel hat er aber auch nicht für sich in Anspruch genommen (obwohl ihm das immer wieder unterstellt wird).
Und ich finde es gut, wenn jemand nachdenkt bevor er handelt. Das Salär als Präsident und die jährliche Abfindung, die Wulff zu unseren Lasten schon jetzt erhält ist ihm natürlich trotzdem sicher, na klar. Das allein spricht aber nicht gegen den Amtsinhaber. Ein anderes schlechtes Beispiel dagegen haben wir gerade frisch und fürstlich entlohnt bis ans Lebendsende durch und da wiederhole ich mich gern, Norbert: unterschrieben hätte
der alles!!!
Bei der Schilderung zur Währungsumstellung muß ich Dich im Übrigen leider geringfügig mit Augenzwinkern korrigieren

Auch als Ex-Wessi habe ich die Umstellung der harten D-Mark zum EURO hautnah miterlebt mit all ihren Folgen bisher. Du hast dagegen selbstredend schon zwei im Erfahrungsschatz...
Den Rest (ESM, etc.) werden wir abwarten müssen, denn mehr bleibt uns ja nicht. Denn Dank den von oben verordneten "Brot & Spielen" (wir sprachen mehrfach darüber) gibt es nicht mehr die "eine Stimme" des Volkes, die die Kindergartentruppe unter der Reichskanzel ohne laufende Bezüge nach Hause schickt... Oder sollte ich sagen... noch nicht?!
Ein Gruß von einem weiteren Steuerzahler aus dem hohen Norden,
Bernd