Lieber Benno,
die Reibungsdämpfer waren nie lackiert. Die untere Hülse war entweder (ganz selten am Anfang 64/65) stahl verchromt und dann aus Alu und nach der Umstellung 68 aus schwarzem Kunststoff.
Die obere Hülsen waren immer grau, wobei es hier Unterschiede zu den frühen Dämpfern mit Aluhülse gibt. Diese grauen Hülsen können nicht mit den neuen schwarzen unteren Kunststoffhülsen kombiniert werden. Allerdings können die neueren grauen Hülsen problemlos bei den Reibungsdämpfern mit unterer Aluhülse kombiniert werden.
Bei deinen Dämpfern ist folgendes zu beachten!
Auf deinem Bild von links nach rechts:
Dämpfer 1, fehlt das untere Einspannstück, Dämpfer zwei ist komplett, bei Dämpfer 3 und 4 hat man anstatt der oberen grauen Hülsen einfach die unteren schwarzen Kunststoffhülsen für Oben verwendet, ist also falsch so, Bei Dämpfer 5 und 6 schaut mir das oben am Einspannstück komisch aus, vielleicht täuscht das Bild auch, ansonsten wären die komplett, 7 und 8 sind vordere hydraulische Stoßdämpfer und der 9. ist nochmal ein kompletter Dämpfer.
Ich habe es dir am Bild auch nochmal markiert.
Jetzt wäre die Frage, wie schauen die Dämpfer von Innen aus? Also wie schauen die Myramidbuchsen in den Gleitrohren aus? Wahrscheinlich total ausgenudelt wie fast immer.
Dann wie schauen die Kolbenstangen aus? Sind diese nicht angerostet oder weisen gar Rostnarben und Materialabtragungen auf?
Um das zu überprüfen muss man die Dämpfer natürlich zerlegen. Dazu benötigt man eine Haltegabel für die Kolbenstange und einen Durchschlag zum austreiben des Splintes im unteren Einspannstück.
Wenn man den Dämpfer dann zerlegt hat, muss man auch noch das obere Einspannstück abschrauben. Das geht oftmals nicht so einfach, da das Alu am Metall festgegammelt ja fast schon eine nicht zu lösende Verbindung miteinander eingegangen sind. Das Problem ist Oxitation. Alu und Stahl vertragen sich nicht so gut.
Im blödsten Fall zerdrückt man mit der Wasserpumpenzange die Gleitstange oder das Einspannstück reißt ab oder auch beides.
Und ein zumindest intakte Gleitrohr nicht zu zerstören, säge ich festgebackene Einspannstücke immer mit der Eisensäge auseinander. Dabei muss man aber auch aufpassen, dass man das Gewinde des Gleitrohres nicht zerstört.
Hat man das Einspannstück nun ab, kann man die Kolbenstange nach unten durch drücken - zum Vorschein kommt der Konus auf der Kolbenstange auf der die 3 Reibsegmente sitzen. Vorsicht die können durch die Federspannung in alle Richtungen springen, also die Hand herum halten beim ausdrücken. Diese müssen auf dann Funktionstüchtigkeit überprüft werden.
In den meisten Fällen müssen Sie erneuert werden, da sie entweder zu verschlissen oder durch die falsche Wartung unbrauchbar gemacht wurden. (Es wurde oft Fett oder Öl in das Innere der Gleitstange eingebracht um wohl das Quietschen, (kommt meistens von ausgeschlagenen Myramidbuchsen) zu beseitigen. Diese Maßnahme führt aber dazu, dass der Reibungsdämpfer eigentlich keine Funktion mehr hat, denn er kann nicht mehr durch Reibung dämpfen! Ist das somit der Fall müssen alle Teile erst mal mühselig von Innen gereinigt werden um alles an Fett und Ölrückständen zu entfernen, ansonsten kann man die Teile nicht wieder verwenden.
Nächstes Problem, neue Reibsegmente gibt es am freien Markt meines Wissens nicht mehr, aber ich habe glücklicherweise noch einen Bestand der für mehrere Jahre und viele Dämpfer reichen wird.
Auch habe ich alle weiteren notwendigen Ersatzteile um die Dämpfer ordentlich regenerieren zu können. Also auch neue Myramidbuchsen, die Dämpfungsgummis, Unterlagscheiben usw.
Wenn du es dir zutraust, dann kannst du gerne alle notwendigen Teile zur Regenerierung von mir bekommen. Falls du es dir nicht zutraust, dann fange bitte nicht an die Dämpfer zu zerlegen, sonst muss man suchen zu welcher Kolbenstange welches Einspannstück gehört, außer du nummerierst jeden Dämpfer.
Bei weiteren Fragen gerne weitere Infos per PM oder am Telefon.
Angefügtes Bild
